Portfolio Optimierung - Aktienmarkt und Carmignac

kurs plus GmbH
Veröffentlicht von kurs plus GmbH am 15.03.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

PortfolioJournal

Für eine effiziente Kapitalanlage, sowie ein nachhaltig erfolgreiches Vermögensmanagement ist die Mischung (Diversifikation) unterschiedlichster Anlageklassen und Anlagestrategien der wesentliche Grundpfeiler.


 

Die effiziente Methode: Strategieauswahl statt Stock-Picking und Market-Timing

Vermögensverwalter, Vermögensmanager und gerade auch Privatanleger versuchen mittlerweile nicht mehr in erster Linie durch eine breite Einzeltitelauswahl (Stock-Picking) erfolgreich an den Weltbörsen zu agieren. Sondern durch eine gezielte, langfristige aber meist statische Asset Allocation. Gerade Einzelwertaber auch Marktspekulationen müssen fortlaufend aktiv kontrolliert werden, damit der Verkaufszeitpunkt (Market-Timing) bei sich verändernden Rahmenbedingen nicht verpasst wird. Kauft ein Anleger nun keinen Einzelwert, sondern eine ganze Branche über einen börsengehandelten Indexfonds (Branchen-ETF), so streut er dadurch das Einzelaktienrisiko bereits erheblich. Das Stock Picking wird dabei aber lediglich transformiert in ein Branchen-, Länderoder vereinfacht gesagt Anlagemarkt-Picking. Der richtige KaufundVerkaufszeitpunkt ist dabei weiterhin prognoseabhängig. Das Einzelaktienrisiko wird weitestgehend wegdiversifiziert, nicht jedoch das generelle Aktienmarktrisiko.

Nicht die Märkte sind das Risiko, sondern die Marktprognosen!

Für mich liegt die grundlegende Gefahr nicht im Markt-, sondern im Prognoserisiko. Auch ein steigender Markt beinhaltet ein Risiko wenn ein Anleger nicht investiert ist. Dieses Prognoseoder Entscheidungsrisiko kann der Investor natürlich an einen Fondsmanager oder einen Vermögensberater delegieren. Ebenso ist eine weitere Möglichkeit der Kauf eines bestimmten Finanzproduktes, oder der Abschluss eines Vermögensverwaltungsvertrages. Die strategische Verantwortung durch die möglichen positiven wie negativen Folgen der delegierten InvestmentEntscheidungen verbleibt am Ende des Tages aber immer beim Privatanleger oder Investor.

Mischen ist keine Strategie: Kombinieren Sie Ihre Anlage-Strategien intelligent

Die Lösung dieser grundlegenden Problematik kann es nur sein, auch Vermögensverwaltungs-Methoden und Anlagestrategien weitestgehend zu diversifizieren. Vor allem aber intelligent zu kombinieren. Die Ineffizienz von Stock-/Market-Picking (Titel-oder Markt/Länder-Auswahl) in Kombination mit den richtigen KaufundVerkaufszeitpunkten hat dazu geführt, dass viele Investmentkonzepte mittlerweile unterschiedliche Anlageklassen mischen. Allen voran Aktienund Renteninvestments. Dies hat wiederum das Ergebnis, dass die sogenannten Mischfonds in der Vergangenheit Jahr für Jahr in Ihrer Anzahl immer weiter zugenommen haben. Das hauptproblem ist dabei jedoch, dass die überwiegende Anzahl dieser Mischfonds statische Ansätze oder prognoseabhängige Strategien als Grundlage haben.

Carmignac Patrimoine: Der König der Mischfonds?

Der bekannte Carmignac Patrimoine Investmentfonds ist ein Mischfonds, welcher in internationale Aktien und Anleihen an Finanzplätzen auf der ganzen Welt investiert. Dieser Publikumsfonds hat in den letzten 20 Jahren vor allem auch im Zuge der Finanzkrise eine sehr erfreuliche Wertenwicklung erzielt. Um Kurschwankungen auszugleichen muss dieser Mischfonds mindestens 50% seines Volumens in Anleihen oder Geldmarktprodukte investieren. Die beeindruckendeWertenwicklung derVergangenheit in Kombination mit vielen positiven Medienberichten hat dazu geführt, dass der Carmignac Patrimoine nach der Finanzkrise einen gigantischen Mittelzufluss von Privatanlegern erhalten hat.

Derzeit sind circa 1.200 globale Mischfonds in Deutschland beim Branchenverband BVI vertreten. Allein im Jahr 2010 hat der Carmignac Patrimoine einen Nettomittelzufluss von ungefähr 10 Milliarden Euro erreicht. Nur einmal zum Vergleich: all diese globalen Mischfonds haben im gleichen Zeitraum ungefähr 750 Millionen Euro an Mittelzuflüssen verzeichnet. Das Gesamtvolumen dieser 1.200 Fonds beläuft sich auf circa 90 Milliarden Euro. Der Carmignac Patrimoine allein hat derzeit ein Volumen von circa 28 Milliarden Euro.

Fazit: Carmignac Patrimoine taktisch sehr gut, aber strategisch nicht ausreichend!

Für mich ist der Carmignac Patrimoine ein sehr gutes Basisinvestment. Ich beobachte aber, dass gerade Privatanleger mittlerweile dieses Produkt viel zu hoch gewichten. Es ist kein Vollkaskoinvestment und mit zunehmendem Volumen wird es dieses Produkt schwerer haben. Weitere Investment Alternativen sind deswegen gefragt, welche noch mehr Prognoseunabhängigkeit bieten, kombiniert mit einer noch höheren Dynamik der hinterlegten Anlagestrategien. Dies optimiert die Mischung. Auch ein einzelner, strategischer Investmentfonds – und sei er noch so gut gewesen in der Vergangenheit – bedeutet bei zu hoher Gewichtung ein Klumpenrisiko. Kein markt-, sondern ein produktspezifisches.

Alternative, strategische Diversifikationskonzepte müssen ebenfalls gestreut und vor allem kombiniert werden

Im Investment-Konzept des GEOPOLICICAL.BIZ Strategie Index wurde beispielsweise der Carmignac Patrimoine mittlerweile entfernt. Zugunsten von alternativen Anlagestrategien, welche weniger Statik, mehr Dynamik und somit noch höhere Diversifikationseigenschaften zu den Aktienmärkten aufweisen. Dadurch findet eine regelbasierte, für den Anleger absolut prognosefreie Umschichtung zwischen stark risikobehafteten Anlagen (Aktienund Rohstoffmärkte) und risikoloseren Anlageformen (Anleihen) statt. Das wichtigste dabei ist aber die zusätzliche, gezielte Diversifikation unterschiedlicher Investment-Strategien. Das kostenlose FACT BOOK zu dieser Systematik der Strategiediversifikation finden Sie als PDF zum herunterladen unter uuu www.geopolitical.biz

Viele Anleger führen als Gegenargument oder „negativen Aspekt“ bei derartigen Strategiefonds oder besser gesagt verbrieften Anlagestrategien immer die (Strategie)Kosten an. Meist wird dabei der Vergleich zu den sehr moderaten Kostenstrukturen der ETFs herangezogen. Grundsätzlich müssen natürlich die Kosten analysiert werden. Eine effiziente Strategie darf aber Ihre Mehrkosten haben, wenn dadurch ein Mehrwert entsteht. Ein reiner Gebührenvergleich zwischen einem passiven, marktund prognoseabhängigen Produkt (ETF) und einer marktneutralen und prognosefreien Strategie ist dabei nicht effizient.

Gebühren und Kosten – relativ oder absolut? auf den Mehrwert kommt es an!

Kapitalanleger sind erfreulicherweise auch aufgrund zahlreicher Medienberichte mittlerweile bei Investitionsentscheidungen deutlich kostensensibler geworden. Dennoch darf nun gerade bei Finanzprodukten nicht nach der Devise „Geiz ist geil“ in Bezug auf die Kosten eine Anlageentscheidung getroffen werden. Am Ende zählt rein das – risikoadjustierte – Ergebnis einer Kapitalanlage. hier sind die Kosten und Gebühren sowohl absolut, aber auch relativ in Ihrem Mehrwert zu beurteilen. Die Kurse von Investmentfonds oder börsennotierten, verbrieften Anlagestrategien werden netto, nach der Spesenbelastung ausgewiesen. Wenn Sie somit die Entwicklung eines bestimmten Investmentfonds mit der eines anderen vergleichen, dann geschieht dieser Vergleich nachdem alle Spesen abgezogen sind. Eine Bruttowertung wie derzeit von vielen ETF-Anbietern oder honorar-Vermögensverwaltern marketingtechnisch dargestellt ist zwar grundsätzlich sehr erfreulich vor allem bei steigenden Märkten. Entscheidend ist aber, welches Investment netto vorne liegt. Langfristig über unterschiedliche Marktentwicklungen.

Intelligente Konzepte dürfen ihren Preis haben Geiz wird nachhaltig nicht effizient sein

Meine Auffassung ist hierbei: wer gut arbeitet hat auch die Berechtigung mehr zu verdienen. Rein in erster Linie auf „billig“ zu achten ist wie bei vielen Dingen im Leben gerade auch bei Finanzprodukten oder Vermögensverwaltungskonzepten somit falsch. Auf den Mehrwert, welcher nachhaltig in unterschiedlichen Börsenphasen vorhanden sein muss kommt es an. Ich vergleiche das mittlerweile sogar mit dem „Steuerspartrieb“. Nur auf die Steuern zu achten und danach Investitionsentscheidungen auszurichten ist genauso falsch wie ein fehlgesteuerter „Gebührenspartrieb“. 

 

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