Papiergold „crasht“ und dann das?
Die plötzliche Goldpreisschwäche vom Dienstag dieser Woche wird immer dubioser. Wie beschrieben war am Montag in den USA Feiertag, einen Tag darauf fiel der Goldpreis aus dem lange ausgebildeten Dreieck nach unten. Dass dies am letzten Handelstag der Juni-Kontrakte (Verfallstag) geschah, war schon interessant, noch spannender finden wir aber folgende Entdeckung.
Während der Goldpreis am Dienstag gut 25 US-Dollar verloren hat, sah der weltgrüßte Gold ETF, SPDR GOLD SHARES, einen Zufluss von satten 8,34 Tonnen Gold! Dieses neu gekaufte Gold blieb auch bis gestern im ETF, so dass man nicht von einem vorher eingegebenen „Fehlkauf“ sprechen kann.
Die alten Theorien, dass der Papiergoldpreis über die COMEX gedrückt wird, um sich physische Bestände bzw. Anteile an ETF ́s günstiger zu erwerben, erhalten somit neuen Nährboden. Aus Paris war zudem zu hören, dass der größte dort aktive Goldhändler seit Mittwoch ausverkauft war.
Einen guten Artikel zur Situation und Geschichte Frankreichs finden Sie hier: Frankreich geht lieber pleite, als sich zu bewegen
Wie am Mittwoch bereits vermutet, war der Stopp auf der 61,80% Fibonacci-Unterstützung nur von kurzer Dauer und dieser Bereich wurde gestern nach unten gerissen. Doch bereits etwa 10 US-Dollar tiefer fand Gold die nächste Unterstützung, knapp oberhalb der 1.250 USD.
Interessant waren die Goldminenaktien. Die wichtigen Minenindizes HUU, GDX und GDXJ zogen gestern trotz Goldpreisunsicherheit leicht an:
Fazit:
Unser Gefühl ist, dass wir einen Großteil der Bewegung nach unten gesehen haben könnten. Der heutige Freitag wäre noch zu überstehen, da dieser gerne für Anschlussverkäufe oder eine weitere Attacke genutzt wird.
Die Minen zeigten sich gestern fester und wurden auch in den Tagen zuvor nicht komplett ausverkauft, wie es im vergangenen Jahr bei der Goldpreisschwäche der Fall war.
