Nach der Krise ist vor der Rezession

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 14.10.2011
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Heibel-Ticker Börsenbrief

Okay, ich nehme meine 10-Punkte Checkliste für die Beendigung der Krise ins Kapitel 02, damit alle die Entwicklungen besser verfolgen können. Noch sind nicht alle Probleme vom Tisch, doch es gibt überaus konstruktive Entwicklungen.


10-PUNKTE CHECKLISTE:

1. Panik: Ausverkauf war gezielt von Hedgefonds gepuscht, da konnte sich Panik unter Kleinanlegern vielleicht nicht schnell genug bilden

2. Ferienende: ja, keine Änderung

3. Rekapitalisierung: Es geht voran: EFSF wird wohl keine Banken stützen, sondern nur Staaten, die mit der Rekapitalisierung überfordert sind. Für Frankreich und Deutschland wird eine Abstufung der Bonität durch die Rating- agenturen bereits erwartet.

4. Finanzmarktregulierung: Internationale harte Regeln werden allerorten gefordert, es gibt jedoch unterschiedliche Präferenzen zwischen Europa und Angelsachsen (inkl. USA).

5. Schuldenproblem: Griechenlandumschuldung ist Berichten zufolge nur noch eine Frage von Tagen, Maastrichtkriterien werden wieder diskutiert, Schuldenbremse für jedes EU-Land scheint beschlossene Sache

6. Goldpreiseinbruch: ja, keine Änderung

7. Ölpreiseinbruch: fast, jetzt erholt sich der Ölpreis jedoch wider Erwarten – ist die Konjunktur doch stärker als befürchtet?

8. China lockert die Zügel: nein, im Gegenteil: Das Wirtschaftswachstum dort lässt nach

9. Dow Jones Einbruch: Hmmm, etwas...

10. Wachstumstitel führen den DAX an: Ja

Die Lösungen, die gefunden werden, sind vielfach Kompromisse auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Es sind keine Lösungen, die unser Euroland für die Zukunft absichern, sondern vielfach sind es Lösungen, die gerade einmal Schlimmeres verhindern.

Doch noch vor wenigen Wochen wurde der DAX unter 5.000 Punkte gedrückt, weil man es Europa nicht zutraute, die Probleme zu lösen. Inzwischen spricht Europa mit einer Stimme. Und wenngleich diese Stimme eben der kleinste gemeinsame Nenner ist, so reicht dies jedoch bereits aus, um einen Zusammenbruch des Bankensektor zu verhindern, wie wir an der Verstaatlichung der Dexia Bank gesehen haben, in die gleich drei EU-Länder involviert waren.

 

Das Crash-Szenario ist damit vom Tisch. Ich denke daher nicht, dass der DAX nochmals unter 5.500 Punkte rutschen wird.

Doch die Bankenrettung wird teuer und einige Staaten werden an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit kommen, so dass an anderer Stelle gespart werden muss. Und wenn Regierungen sparen, dann droht eine Rezession. Ich fürchte also, dass der DAX vor dem Hintergrund dieser Rezessionsangst auch kaum über 6.500 Punkte wird ansteigen können. Dazu fehlt ein glaubwürdiges Konjunkturprogramm, mit dem nicht nur Griechenland sondern ganz Europa die hohe Verschuldung durch Wachstum zurückführen kann.

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