Mit welchen Aktien Sie an der Wende zum Positiven in Italien partizipieren können

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 26.02.2014
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Aktionärsbrief

Die Rahmenbedingungen zur Situation im Land hatten wir bereits in der letzten Woche auf Seite 1 erörtert. Jetzt geht es darum, diejenigen Titel und Instrumente herauszufiltern, mit denen sie von der beschriebenen Trendwende profitieren können. Im Verlauf des letzten Jahres und Anfang 2014 hatten wir drei Italien-Titel bereits auf der Empfehlungsliste. Hierzu ein kleines Update:


RECORDATI (WKN: A0E ABR; 12,80 €) - die Aktie zeigt das, was wir von ihr erwartet haben. Der Pharmawert wurde von uns im Rahmen der allgemeinen Comeback-Spekulation der Eurozone im AK 20.13 vom 16.05.13 bei 8,05 € zum Kauf empfohlen. Daraus wurden bis heute inklusive Dividende mehr als 60 % Plus. Das Unternehmen konnte seine Eigenkapitalrendite zuletzt weit über 20 % hieven und glänzte mit einer zweistelligen Gewinndynamik. Umsatz 2013 + 13,7 % auf 941 Mio. €, operativer Gewinn + 17 % auf 195 Mio. €. Mit einem KGV von 17,6 per 2014 wird die Luft zwar etwas dünner, der Trend aber stimmt. Ziel 14 €. Stop Loss 11,30 €.

SNAM RETE GAS (WKN: 764 545; 4,11 €) ist der führende Versorger in Italien. Das Unternehmen besitzt ungefähr 31.500 Kilometer des Gasrohrleitungs-Netzsystems. Damit gilt das Geschäftsmodell quasi als monopolistisch. SNAM ist ein verlässlicher Dividendenzahler (0,25 € je Aktie) und mit einem KGV von 13 per 2014 nicht zu teuer. Die Erstempfehlung kam im AK 43.13 bei 3,77 €. Diese Empfehlung bekräftigen wir nochmals mit Zielrichtung 5 €.

FIAT (WKN: 860 007; 7,62 €) wird von den Erholungstendenzen der europäischen Autokonjunktur profitieren. Mit der Übernahme von Chrysler besitzt man nun auch uneingeschränkten Zugang zum US-Markt. Aufgrund der aktuellen Zulassungszahlen des Euroraums erhöhen wir hier unser Ziel auf 9 € (zuvor 8 € aus AK 01.14).

Zu den Neuempfehlungen: UNIPOLSAI (WKN: A1J 0SG; 2,35 €) mit KGV 7. Den Namen kennen Sie vermutlich nicht. Aber: Nach Generali ist man die Nummer zwei im italienischen Versicherungsgeschäft. Die Gesellschaft ist aus der Fusion zwischen Unipol Assicurazioni und den ehemaligen Versicherungskonzernen unter Kontrolle der skandalumwitterten Unternehmerfamilie Ligresti, Fonsai, Milano Assicurazioni und Premafin entstanden. Per 2015 wird ein Prämienaufkommen von 17 Mrd. € sowie ein Nettogewinn von 852 Mio. € angepeilt. Dann liegt das KGV bei etwa 7,3. Die Combined-Ratio soll 93 % erreichen. Fazit: Im Sektorvergleich klar unterbewertet. Zielrichtung 3,60 €.

TELECOM ITALIA (WKN: 120 470; 0,86 €) dürfte von Renzis Politik profitieren. Der neue Ministerpräsident steht für die Entflechtung Italiens Wirtschaft. Noch ist Italiens Telecom in hohen Kosten und Überkreuzbeteiligungen gefangen. Zudem hält der Staat noch eine goldene Aktie, die bei wichtigen Entscheidungen ein Vetorecht beinhaltet. Diese Problemfelder sollten sich bald lichten. 15 Mrd. € Börsenwert stehen gegen einen Umsatz von knapp 30 Mrd. €. Das 2015er KGV liegt bei 12. Die Dt. Telekom kommt auf ein KGV von 16 per 2015. Fazit: Auf Sicht von ein bis zwei Jahren können wir uns hier Kurse um 1,30 € vorstellen.

MEDIOBANCA (WKN: 851 715; 7,06 €) - Rally wird sich fortsetzen. Das italienische Kreditinstitut ist vorwiegend im Bereich der Industriefinanzierung tätig. Im Geschäftsjahr 2013/14 hatte man im ersten Quartal den Gewinn um 57 % auf 171 Mio. € hochgefahren. Gehen Sie davon aus, dass die Investmentbank bei vielen Neustrukturierungen in der italienischen Industrie mitverdienen wird. Die Gewinntaxen per 2015, die ein KGV von 10 bis 11 bedeuten, könnten deshalb zu niedrig sein. Fazit: Auf zwei Jahre sollten wir hier wieder zweistellige Kurse sehen.

Wer es eine Nummer heißer mag, wirft einen Blick auf die BANCA POPULARE DI MILANO (WKN: 860 591; 0,50 €). Sie gehört gemessen am Kurs-/Buchwert-Verhältnis (KBV 0,40) und an der Relation von Bilanzsumme zu Börsenwert zu den preiswertesten Banken in Italien und in der ganzen Eurozone. Zum dritten Quartal des letzten Jahres hat man mit den Gewinnzahlen (28,8 Mio. €) die Analystenprognosen (20,4 Mio. €) deutlich geschlagen. Allerdings wird man wohl eine weitere Kapitalerhöhung brauchen. Gemessen am niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnis sollte das aber eingepreist sein. Fazit: Wer risikobereiter ist, kauft sich einen potenziellen Verdoppler ein.

Oder Sie kaufen mit dem DB X-TRACKERS FTSE MIB-Index (WKN: DBX 1MB; 20,51 €) einen Italien-ETF. Der FTSE MIB-Index besteht aus den 40 größten und liquidesten Unternehmen und deckt 80 % der Marktkapitalisierung der Mailänder Börse ab. Die 10 größten Unternehmen repräsentieren ca. 70 % des Index, wobei Finanzwerte mit über 36 % am stärksten gewichtet sind.
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