Mit Online-Reiseportalen Geld verdienen!

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 22.05.2013
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

Immer mehr Menschen buchen ihre Urlaubsreise im Internet. Wie so häufig sind die USA auch in dieser Disziplin Vorreiter. Dort wird die Hälfte aller Urlaubsbuchungen über das WWW getätigt. Online-Reisen generieren in den USA mittlerweile einen Umsatz von 300 Mrd. $ pro Jahr, Tendenz steigend. Andere Länder hinken noch hinterher. Insbesondere in der Wachstumsregion Asien ist noch viel Potenzial nach oben, werden dort doch erst 20 % aller Reisebuchungen im Internet gemacht. Der am schnellsten wachsende asiatische Markt ist China. Dort sind die Margen allerdings sehr niedrig, da die Kunden extrem preisorientiert sind und deswegen eine sehr geringe Markenloyalität haben. Wer dort profi Tabe arbeiten will, muss also schnell wachsen, um viel Volumen zu generieren.


PRICELINE und EXPEDIA sind die beiden Unternehmen, die das Geschäft dominieren. Was die Zahl der Buchungen angeht, ist Expedia mittlerweile sogar der größte Reiseanbieter der Welt. Alteingesessene Touristikunternehmen wie TUI, Thomas Cook oder Kuoni können da kaum mithalten.


Die alles entscheidende Frage für die Online-Reisebranche wird sein, wie sich GOOGLE und APPLE auf diesem Markt positionieren wollen. Beide Tausendsassas haben Interesse an diesem Geschäft durchblicken lassen. Was Apple angeht, gibt es hier allerdings kaum etwas Konkretes zu vermelden. Vor drei Jahren wurden Patentschreiben von Apple herumgereicht. Seitdem ist es um „iTravel“ aber verdächtig ruhig geworden. Hat Apple die Pläne fallengelassen, oder handelt es sich bloß um die Ruhe vor dem Sturm? Google hingegen betreibt bereits eigene Suchportale wie Hotelfi nder und Flightsearch. Google befi ndet sich damit aber in einer schwierigen Situation, gehören doch die beiden Branchenplatzhirsche Expedia und Priceline zu Googles größten Kunden. Baut Google seine eigenen Aktivitäten massiv aus, stößt man seinen beiden besten Kunden vor den Kopf und schneidet sich so möglicherweise ins eigene Fleisch.


Aber wie sind die beiden Marktführer überhaupt aufgestellt?


• PRICELINE (766 054; 825,96 $) hatten wir in den vergangenen Monaten bereits wiederholt zum Kauf empfohlen. Das Unternehmen hat es perfekt verstanden, das Online- Reisegeschäft zu etablieren und aufzubauen. Mit einem Jahresumsatz von 5,2 Mrd. $ im Jahre 2012 ist man einen Tick größer als Konkurrent Expedia. Dennoch liegt die Börsenkapitalisierung mit 40 Mrd. $ gut fünf Mal so hoch wie die von Expedia. Das liegt an der deutlich höheren Marge, mit der Priceline arbeitet: Während man mit einer Betriebsmarge von 35 % wahrlich glänzen kann, liegt Expedia mit 15 % deutlich darunter.


Auch im traditionell schwierigen 1. Quartal konnte Priceline weiter wachsen. Der Umsatz legte um 26 % auf 1,3 Mrd. $ zu, während der Gewinn je Aktie sich sogar um 35 % auf 5,76 $ verbesserte. Die nachhaltig gute Geschäftsentwicklung spiegelt sich auch in der Entwicklung des Aktienkurses wider. Anleger, die bereits seit 2009 dabei sind, können sich freuen, denn seitdem hat der Kurs eine Performance von über 1.000 % gebracht! Das hat bisher kein Wert aus dem S&P 500 geschafft. Aber trotz des dynamischen Aufwärtstrends ist die Aktie nicht zu teuer. Auf Basis der Gewinnschätzung für 2014 beträgt das KGV 17, was angesichts der hohen Umsatz-und Gewinndynamik eher als preiswert anzusehen ist.


• EXPEDIA (A1J RLJ; 58,01 $) ist gemessen an der Zahl der Buchungen der weltgrößte Reiseanbieter. Das Unternehmen ist 1996 aus einer Abspaltung von Microsoft entstanden und hat sich seitdem prächtig entwickelt. Das Hotelgeschäft, die wichtigste Konzernsparte, wird nicht vom Hauptquartier Seattle aus gemanaged, sondern aus Genf. Das Unternehmen wird mittlerweile von der US-Medienlegende Barry Diller geleitet.

 

Expedia hat das branchenüblich schwierige 1. Quartal nicht so gut hinter sich gebracht wie Priceline. Der Umsatz konnte zwar im Vergleich zum Vorjahr um 22 % auf 1 Mrd. $ gesteigert werden, während mit 107 Mio. $ bzw. 77 Cent pro Aktie sogar ein Verlust angefallen ist.


Dennoch ist Expedia ein langfristiges Erfolgsmodell. Aktionäre konnten im Laufe der letzten vier Jahre ihren Einsatz immerhin verfünffachen. Dennoch ist das KGV mit 15 immer noch recht moderat. Der Bewertungsabschlag im Vergleich zu Priceline ist wegen der niedrigeren Marge und der nicht ganz so durchgängig positiven Entwicklung der Zahlen gerechtfertigt. Expedia ist vor allem im Wachstumsmarkt China gut aufgestellt. Mit „Elong“ ist man dort hinter der einheimischen „Ctrip“ die unangefochtene Nummer 2. Man setzt dort auf ein 100 % chinesisches Team, was den Ansprüchen der chinesischen Kundschaft sehr entgegenkommt.


Fazit: Summa summarum bleibt Priceline unsere erste Wahl. Nachdem der Kurs zuletzt sehr dynamisch nach oben gelaufen ist, sollte zum Einstieg zunächst ein Rücksetzer von 20 bis 30 $ abgewartet werden. Expedia ist die etwas konservativere Methode, um vom Online- Reisemarkt zu profitieren. Im China-Geschäft hat Expedia eindeutig die Nase vorn und auch im internationalen Geschäft ist man etwas besser vernetzt als Priceline.

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