Mit Bier auf den Anlageerfolg anstoßen!
Veröffentlicht von
Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
am
16.10.2013
Das mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, hatte es doch in der Bierbrauerbranche in den vergangenen Jahren nicht viel zu lachen gegeben. Der Markt ist von Überkapazitäten geprägt, die zumindest in den Industrieländern auf einen stetig zurückgehenden Bierkonsum treffen. Auch der bisherige Verlauf des Jahres 2013 vermochte keine positiven Impulse zu setzen, verhinderte doch ein langer und kalter Winter in Europa, dass ordentlich Bierdurst aufkam, während auch das bisher stürmische Wachstum in den Emerging Markets einen Durchhänger hatte. Das hat sich natürlich auch in der Performance der Bieraktien in diesem Jahr niedergeschlagen.
Die Branchenkonsolidierung wird sich jedoch weiter fortsetzen und dürfte Bieraktien spätestens im kommenden Jahr Aufwärtsimpulse geben. Die Weltbierproduktion ist 2012 mit 22 Mio. Hektoliter nur leicht auf 1,9 Mrd. Hektoliter gestiegen. Knapp die Hälfte des weltweiten Bierausstoßes entfiel dabei auf die großen Vier, Anheuser-Busch InBev, SABMiller, Heineken und Carlsberg. Während die Märkte in den etablierten Industrieländern weitestgehend verteilt sind und sich angesichts des dort insgesamt zurückgehenden Bierkonsums mittlerweile ein reiner Verdrängungswettbewerb eingestellt hat, schielen verständlicherweise alle Brauereikonzerne mit großen Augen zu den aufstrebenden Märkten.
Vor allem China übt auf alle Branchenmitglieder eine besondere Faszination aus. Trotz des immensen Potenzials, ist das Geschäft dort aber schwierig. Wegen der schieren Größe Chinas ist der Markt stark fragmentiert. Die Branchengrößen sind mittlerweile dort zwar vertreten, aber eher regional und nicht landesweit. AB InBev ist über die Marke Harbin besonders im Norden des Landes gut vertreten, während Carlsberg im Westen die Position des Marktführers innehat. SABMiller hingegen ist über ein Joint Venture mit China Resource Enterprise und dessen Topmarke „Snow Beer“ im Reich der Mitte vertreten.
Aber auch Lateinamerika ist ein attraktiver Markt für die Brauereibranche. Hier liegt die Domäne von AB InBev, die ja teilweise einen brasilianischen Hintergrund hat. Zuletzt hatte man sich 2012 in der Region verstärkt, als man für 20 Mrd. $ die mexikanische Brauereigruppe Modelo übernahm. Dieser große Zukauf hat auch enorme Synergien in Höhe von 1,25 Mrd. $ freigesetzt. Das ist den Margen zugutegekommen, die zuletzt wegen ungünstiger Wechselkurse und der dortigen Konsumzurückhaltung unter Druck geraten waren.
Ohnehin steigt in Lateinamerika das Konsolidierungsinteresse der Brauereien. Das liegt sicherlich auch an der auffallenden Wertsteigerung, die die dort vertretenen regionalen Biermarken erfahren haben. Zudem wird vor allen Dingen Brasilien 2014 verstärkt in den Fokus des Interesses geraten. Budweiser ist einer der Hauptsponsoren der Fußball-WM, was AB InBev sicherlich zum Ausbau seines Marktanteils zu nutzen versuchen wird.
Heineken sowie Carlsberg waren bisher stärker auf Europa ausgerichtet als ihre beiden größeren Rivalen. Heineken macht 22 % des Umsatzes in Europa, während es bei Carlsberg sogar 42 % sind. Bisher ist diese Europalastigkeit mit konjunktureller Anfälligkeit gleichgesetzt worden. Seitdem Krisenländer wie z. B. Spanien aber ernsthafte Anzeichen eines Aufschwungs zeigen, könnte sich hieraus auch eine Chance ergeben. Dennoch versucht man, das Geschäft weiter zu internationalisieren. So hat sich Heineken beispielsweise zuletzt in der Region Asien/Pazifik über die Akquisition von Asia Pacific Breweries verstärkt. Der Zukauf beschert den Niederländern gleich in mehreren Ländern der Region die Marktführerschaft. Allerdings wird der Kauf als teuer angesehen. Ohnehin gilt es als schwer, in der Region Asien/Pazifik richtig Geld zu verdienen. Alle großen Branchenvertreter müssen sich dort mit niedrigeren Margen als in Amerika oder in Europa zufriedengeben. Welchem Brauereikonzern ist am meisten zuzutrauen? Ganz klar:
• Wo ANHEUSER-BUSCH INBEV (590 932; 73 €) ist, ist vorne! Das Unternehmen mit Sitz in Belgien operiert aus einer Position der Stärke heraus. Gemäß Marktkapitalisierung ist AB InBev klarer Spitzenreiter. Die durch die Übernahme von Mondelo eingesparten Kosten können in Brasilien investiert werden, was auch dort für weitere Effizienzzuwächse sorgt. Damit dürfte man wieder zum prozentual zweistelligen EBIT-Wachstum zurückkehren. Berenberg Bank hält + 10 bis + 11 % p. a. bis 2017 für möglich. Auch der Schuldenabbau wird voranschreiten und wieder unter das doppelte EBITDA fallen. Zusammen mit dem starken Cashflow wird das weitere Akquisitionen ermöglichen.
• Für SABMILLER (861 038; 3.030 GBp) wird sich ein verstärktes Engagement in China längerfristig auszahlen. Morgan Stanley hält es für möglich, dass sich gemeinsam mit dem ab 2014 kräftiger sprudelnden Cashflow aus Afrika zweistelliges Gewinnwachstum einstellen wird. Voraussetzung hierfür ist aber, dass sich die Konjunktur in den Emerging Markets wieder erholt.
• HEINEKEN (A0C A0G; 50,67 €) hat seine Position in Asien/Pazifi k zwar durch die Übernahme von Asia Pacific Breweries verstärkt, aber damit auch seine Verschuldung auf fast das dreifache EBITDA erhöht. Hier wird also zunächst vor allem Kostendisziplin gefragt sein. Aber auch die Integration des Zukaufs wird einiges an Ressourcen beanspruchen.
• CARLSBERG (854 095; 582 DKK) konzentriert sich bei seiner internationalen Expansion vor allem auf Russland und China. Das dürfte Schritt für Schritt durch kleinere regionale Akquisitionen geschehen. Hier bieten sich in China vor allem Tsingtao, Bejing Yanjing oder Henan Jinxing an, an denen außer Heineken aber auch die anderen großen Wettbewerber interessiert sein dürften.
Vor allem China übt auf alle Branchenmitglieder eine besondere Faszination aus. Trotz des immensen Potenzials, ist das Geschäft dort aber schwierig. Wegen der schieren Größe Chinas ist der Markt stark fragmentiert. Die Branchengrößen sind mittlerweile dort zwar vertreten, aber eher regional und nicht landesweit. AB InBev ist über die Marke Harbin besonders im Norden des Landes gut vertreten, während Carlsberg im Westen die Position des Marktführers innehat. SABMiller hingegen ist über ein Joint Venture mit China Resource Enterprise und dessen Topmarke „Snow Beer“ im Reich der Mitte vertreten.
Aber auch Lateinamerika ist ein attraktiver Markt für die Brauereibranche. Hier liegt die Domäne von AB InBev, die ja teilweise einen brasilianischen Hintergrund hat. Zuletzt hatte man sich 2012 in der Region verstärkt, als man für 20 Mrd. $ die mexikanische Brauereigruppe Modelo übernahm. Dieser große Zukauf hat auch enorme Synergien in Höhe von 1,25 Mrd. $ freigesetzt. Das ist den Margen zugutegekommen, die zuletzt wegen ungünstiger Wechselkurse und der dortigen Konsumzurückhaltung unter Druck geraten waren.
Ohnehin steigt in Lateinamerika das Konsolidierungsinteresse der Brauereien. Das liegt sicherlich auch an der auffallenden Wertsteigerung, die die dort vertretenen regionalen Biermarken erfahren haben. Zudem wird vor allen Dingen Brasilien 2014 verstärkt in den Fokus des Interesses geraten. Budweiser ist einer der Hauptsponsoren der Fußball-WM, was AB InBev sicherlich zum Ausbau seines Marktanteils zu nutzen versuchen wird.
Heineken sowie Carlsberg waren bisher stärker auf Europa ausgerichtet als ihre beiden größeren Rivalen. Heineken macht 22 % des Umsatzes in Europa, während es bei Carlsberg sogar 42 % sind. Bisher ist diese Europalastigkeit mit konjunktureller Anfälligkeit gleichgesetzt worden. Seitdem Krisenländer wie z. B. Spanien aber ernsthafte Anzeichen eines Aufschwungs zeigen, könnte sich hieraus auch eine Chance ergeben. Dennoch versucht man, das Geschäft weiter zu internationalisieren. So hat sich Heineken beispielsweise zuletzt in der Region Asien/Pazifik über die Akquisition von Asia Pacific Breweries verstärkt. Der Zukauf beschert den Niederländern gleich in mehreren Ländern der Region die Marktführerschaft. Allerdings wird der Kauf als teuer angesehen. Ohnehin gilt es als schwer, in der Region Asien/Pazifik richtig Geld zu verdienen. Alle großen Branchenvertreter müssen sich dort mit niedrigeren Margen als in Amerika oder in Europa zufriedengeben. Welchem Brauereikonzern ist am meisten zuzutrauen? Ganz klar:
• Wo ANHEUSER-BUSCH INBEV (590 932; 73 €) ist, ist vorne! Das Unternehmen mit Sitz in Belgien operiert aus einer Position der Stärke heraus. Gemäß Marktkapitalisierung ist AB InBev klarer Spitzenreiter. Die durch die Übernahme von Mondelo eingesparten Kosten können in Brasilien investiert werden, was auch dort für weitere Effizienzzuwächse sorgt. Damit dürfte man wieder zum prozentual zweistelligen EBIT-Wachstum zurückkehren. Berenberg Bank hält + 10 bis + 11 % p. a. bis 2017 für möglich. Auch der Schuldenabbau wird voranschreiten und wieder unter das doppelte EBITDA fallen. Zusammen mit dem starken Cashflow wird das weitere Akquisitionen ermöglichen.
• Für SABMILLER (861 038; 3.030 GBp) wird sich ein verstärktes Engagement in China längerfristig auszahlen. Morgan Stanley hält es für möglich, dass sich gemeinsam mit dem ab 2014 kräftiger sprudelnden Cashflow aus Afrika zweistelliges Gewinnwachstum einstellen wird. Voraussetzung hierfür ist aber, dass sich die Konjunktur in den Emerging Markets wieder erholt.
• HEINEKEN (A0C A0G; 50,67 €) hat seine Position in Asien/Pazifi k zwar durch die Übernahme von Asia Pacific Breweries verstärkt, aber damit auch seine Verschuldung auf fast das dreifache EBITDA erhöht. Hier wird also zunächst vor allem Kostendisziplin gefragt sein. Aber auch die Integration des Zukaufs wird einiges an Ressourcen beanspruchen.
• CARLSBERG (854 095; 582 DKK) konzentriert sich bei seiner internationalen Expansion vor allem auf Russland und China. Das dürfte Schritt für Schritt durch kleinere regionale Akquisitionen geschehen. Hier bieten sich in China vor allem Tsingtao, Bejing Yanjing oder Henan Jinxing an, an denen außer Heineken aber auch die anderen großen Wettbewerber interessiert sein dürften.