Miele Saubere Sache

Weimer Media Group GmbH
Veröffentlicht von Weimer Media Group GmbH am 24.04.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

BÖRSE am Sonntag

„Das bisschen Haushalt, macht sich von allein, sagt mein Mann“ sang Johanna von Koczian 1977 und landete mit diesem Schlager einen großen Hit. So ganz stimmt das natürlich leider nicht, obwohl die Hausarbeit dank Waschmaschine, Geschirrspüler oder Wäschetrockner bedeutend leichter geworden ist. Zu verdanken haben Hausfrauen und Hausmänner dies auch Carl Miele und Reinhard Zinkann, den Begründern des Hausgeräte-Herstellers Miele aus Gütersloh.


Als die beiden westfälischen Unternehmer die Firma Miele im Jahr 1899 gründeten, gehörten unter anderem zunächst Milchzentrifugen, Buttermaschinen und Mangelmaschinen zum Sortiment. Sowohl Wäsche waschen als auch Sahne und Butter herstellen war damals körperlich sehr anstrengend, wurde aber durch den Einsatz dieser Gerätschaften bedeutend leichter. Carl Miele war für die Konstruktion zuständig, während Reinhard Zinkann Verkauf und Vertrieb der Geräte übernahm. Bei der Entwicklung der ersten Waschmaschine aus dem Hause Miele im Jahr 1900 stand eine Buttermaschine Pate. Ganz ohne Körpereinsatz ging Wäsche waschen allerdings noch nicht: Man musste von Hand fleißig kurbeln, um die Trommel zum Rotieren zu bringen. Ab 1911 erleichterten dann elektrische Antriebe die Arbeit. Ab 1912 stellte die Firma sogar Autos her. 1914, nach 143 produzierten Fahrzeugen, verabschiedete man sich allerdings aus Kostengründen wieder aus dem Automobilgeschäft. Gleichzeitig arbeitete Miele intensiv daran, die Technik von Waschmaschinen immer weiter zu verbessern, indem beispielsweise die Maschinen die Bewegungsabläufe der traditionellen Handwäsche simulierten, bei der die Wäsche in fließendem Wasser hin- und hergezogen und mit der Hand bearbeitet wird. Auch wurden Möglichkeiten entwickelt, die Maschinen mit Kohle oder Gas zu beheizen. Geschirrspüler statt Motorrad Im Geschäft mit Zweirädern war das Unternehmen übrigens ebenfalls viele Jahre aktiv. In den 1930er-Jahren waren Fahrräder sogar auch mit Motorantrieb erhältlich, zudem gab es Kinderräder sowie besonders stabile Räder zum Transport von Lasten und Gepäck und auch Motorräder wurden gebaut. Wie für die meisten Firmen brachte der Zweite Weltkrieg auch für Miele harte Zeiten und Produktionskürzungen mit sich. Haushaltsgeräte wurden kaum noch hergestellt. Das änderte sich allerdings nach Kriegsende wieder. Vom Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit profitierten auch die Gütersloher. Waschmaschinen bekamen nicht nur einen Elektromotor, sie wurden auch kompakter. Dank ihrer neuen eckigen Form passten sie auch in die Badezimmer oder Küchen von Mietwohnungen. Auch Wäschetrockner kamen in den 1950er-Jahren auf den Markt. Zudem wurde es modern, Teppichböden in der Wohnung zu haben. Die gute Hausfrau brauchte daher einen Staubsauger, die es natürlich ebenfalls von Miele gab. In den 1950er-Jahren begann das Gütersloher Unternehmen zudem, die Fühler nach ausländischen Märkten auszustrecken. Von Fahrrädern und Motorrädern verabschiedete sich Miele 1960, und zwar zugunsten der Spülmaschine. Für diese zeitsparende Erfindung sah die Unternehmensführung mehr Potenzial. So wurden im Lauf der Jahre zwar einige Produkte aufgegeben, dafür kamen aber immer mehr andere Gerätschaften zum Miele-Programm hinzu: Herde, Backöfen, KühlschraÅNnke, Bügeleisen, Kaffeemaschinen, Dampfgarer, Mikrowellen, Einbaumöbel für Küchen und sogar Spezialgeräte zum Desinfizieren von Operationsbesteck. Nicht nur Privathaushalte vertrauen auf Miele-Qualität. Selbst im Vatikan, im Kreml und beim berühmten „All England Lawn Tennis and Croquet Club“ in Wimbledon wird Wäsche in Miele-Maschinen gewaschen. Das Unternehmen, das sich selbst als Weltmarktführer für Premium-Hausgeräte in diversen Produktbereichen bezeichnet, ist heute immer noch in Familienbesitz, und zwar inzwischen in der vierten Generation. Im Geschäftsjahr 2008/09 setzte Miele 2,77 Mrd. Euro um, womit das Niveau trotz Krise gegenüber dem Vorjahr nahezu gehalten werden konnte. Rund 71% des Umsatzes wurden außerhalb Deutschlands erzielt.
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