MAX21: ZWEI PERLEN IM PORTFOLIO

Veröffentlicht am 07.01.2011

Beteiligungsgesellschaften gibt es etliche, aber wohl wenige mit dieser Positionierung: Die Max21 Management und Beteiligungen AG mit Sitz in Weiterstadt investiert nur in Unternehmen, die Open-Source-Lösungen einsetzen, um auf dieser Grundlage eigene Open- Source-Produkte und -Dienstleistungen anzubieten.


Die Vorstände Metin Dogan und Oliver Michel, beide Diplom-Informatiker, machen allerdings aus Open-Source kein Open-Profit: Gewinne erwirtschaften ist das A und O, und das kann man eben auch in diesem Bereich. Derzeit listet die Max21 auf ihrer Homepage elf Beteiligungen auf. Typischerweise beträgt die Beteiligungsquote 49%, sonst 10%. Nicht ohne Ironie ist wohl der Hinweis zu verstehen, dass auch Quoten dazwischen oder über 50% möglich sind. Das aktuelle Modell hat natürlich den Vorzug nicht konsolidieren zu müssen, was die Bilanzierungskosten erträglich hält, allerdings auch den veröffentlichten Zahlen ihre Aussagekraft nimmt. Ihren Portfolio-Unternehmen bietet Max21 zentrale Managementleistungen wie Organisation & Administration, Vertrieb & Marketing an. Bei den wichtigsten Beteiligungen sitzt man auch in der GeschaÅNftsführung. Zwei Gesellschaften stechen aus dem Portfolio heraus, die wohl auch den wesentlichen Treiber für die Aktie darstellen werden. Das Kernstück der Beteiligungen ist die Pawisda Systems GmbH. Das Unternehmen ist auf digitale Post- und Mailmanagement- Dienste spezialisiert und bietet vom Posteingang über die Postverarbeitung bis zum Postausgang das komplette Leistungsspektrum an. Das zentrale Angebot ist das elektronische Abholen eines Briefes aus der Office-Suite beim Endkunden und die anschließende Übertragung der Daten direkt auf eine Druckstraße. Pawisda tritt als Generalunternehmer auf, korrespondierende Leistungen wie Öffnen, Archivieren, Drucken oder Verteilen von Briefen werden von Partnern erbracht. Das interessante sind wiederkehrende Umsätze: Denn ist bei einem Kunden einmal eine Komplett-Lösung implementiert worden, so ist dies die Basis einer langfristigen Geschäftsbeziehung. Max21 hält derzeit knapp 40% an Pawisda. Unter anderem ist auch die KfW Bankengruppe als Investor mit im Boot. Pawisda ist ein klarer Übernahmekandidat – ob die kolportierten Preise von 25 bis 30 Mio. EUR als Bewertungsbasis realistisch sind, können wir aber nicht beurteilen. Die zweite Kernbeteiligung ist die LSE Leading Security Experts GmbH (LSE). Die 49%-Tochter ist im Bereich der IT/TK-Security mit einer besonderen Spezialisierung auf Personen-, Device- und Content-bezogene Security unterwegs. Die Integration von Linux und Open-Source in strategische Microsoft- oder Cisco-Umgebungen ist ein Schwerpunkt der Tätigkeit. Identitätsmanagement, Public-Key-Infrastrukturen (PKI), SmartCards, Content-Security und Krypto-Technologien, Consulting, Training, Integration, Entwicklung und Support runden das angebotene Leistungsspektrum ab. Die anderen Töchter lassen wir bewusst weg. Sie können Sie als kostenlose Optionsscheine sehen, denn eines scheint zumindest klar. Der Börsenwert der Max21 ist vermutlich schon alleine durch Pawisda abgedeckt, und sicherlich im Verbund mit der LSE erst recht. Zuletzt wurde übrigens eine Kapitalerhöhung zu 2,80 EUR durchgeführt, aktuell ist der Einstieg etwas darunter möglich. (dk)

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