Lufthansa AG – Gewinnwarnung

M.G. Börsen-Service
Veröffentlicht von M.G. Börsen-Service am 12.06.2014
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Der neue Lufthansa-Chef, Herr Carsten Spohr, musste in einer seiner ersten Amtshandlungen eine Gewinnwarnung herausgeben – die Lufthansa-Aktie brach zweistellig ein.


Der Gewinnwarnung zufolge soll das operative Ergebnis im laufende Geschäftsjahr 2014 nur 1 Mrd. € betragen. Zuvor wurden 1,30 bis 1,50 Mrd. € in Aussicht gestellt. 

Auch das für 2015 in Aussicht gestellte operative Ergebnis von 2,65 Mrd. € kann nicht gehalten werden. Der neue Vorstand Spohr rechnet mit 2 Mrd. € - und das auch nur unter optimalen Bedingungen und wenn weitere Sparmaßnahmen ergriffen werden. 

Als Gründe für die schwache Entwicklung führte die Finanzchefin Simone Menne Überkapazitäten bei Nordatlantikverbindungen, die letztendlich zu einem Preisverfall führten. Die Spätbuchenenden Geschäftskunden hätten jetzt eine größere Auswahl, was das Unternehmen zu Preissenkungen zwang. 

In Europa leide man unter den zunehmenden Direktverkehren der Billigflieger, während auf der Langstrecke in erster Linie die Fluggesellschaften vom arabischen Golf Kapazitäten in den Markt drückten. 



 

In Europa leide man unter den zunehmenden Direktverkehren der Billigflieger, während auf der Langstrecke in erster Linie die Fluggesellschaften vom arabischen Golf Kapazitäten in den Markt drückten. 

Die Umsätze seien sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft unter den Erwartungen geblieben, so S. Menne. Für Europa nannte sie einen Umsatzrückgang von 1,0 bis 1,50%. Auch die schwachen Vorausbuchungen hätten Sprohl zur Rücknahme der Ziele veranlasst.

Zudem seien weitere Belastungen von jeweils 60 Mio. € durch den Pilotenstreik im April und durch Wertberichtigungen auf Forderungen in Venezuela hinzugekommen. 

Vorstand Carsten Spohr hält weiterhin daran fest, seine strategischen Planungen im Juli vorzustellen. Die nun revidierten Ziele stammten noch von Vorgänger Christoph Franz.


 

Bei einem operativen Ergebnis von einer Mrd. € bleiben bei der Lufthansa aller Wahrscheinlichkeit nur 400 bis 450 Mio. € über. Nach dem Kursrutsch wird das Unternehmen noch mit 7,90 Mrd. € bewertet. Das KGV liegt folglich zwischen 17,55 und 19,75, was im Vergleich zu anderen DAX-Werten relativ teuer ist. Zumal auch ein Nettogewinn zwischen 400 und 450 Mio. € alles andere als sicher ist. 

Der Ölpreis bleibt im Hinblick auf die aktuelle Situation im Irak ein Risikofaktor. Im Bereich der 14 Euro-Marke liegt eine solide Unterstützung – prallt der Wert hier ab, dann ist die Aktie technisch und auch wieder fundamental ein Kauf.

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