Krise war gestern - jetzt kommt die Inflation!

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 26.01.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

Nun wird das Thema auch von den Medien entdeckt. Der Bundesbürger ist alarmiert und stellt sich die Frage: Was ist mein Geld morgen noch wert?


Bitte bleiben Sie ganz locker. Die Inflationsdebatte ist sehr positiv. Sie ist fester Bestandteil sich stabilisierender Märkte und beendet die Anomalie der extrem niedrigen Zinsen der letzten Jahre. Und schließlich gehören steigende Preise zu einer dynamisch wachsenden Wirtschaft dazu. Mehr Wachstum bedeutet mehr Inflation. Für die Notenbanken ist dies das perfekte Szenario. Die Renditen steigen am langen Ende. Das spricht dafür, dass die Nullzinspolitik in den USA möglicherweise eher zu Ende ist, als dies derzeit von den meisten für möglich gehalten wird. Ist das ein Problem für die Aktienmärkte? Nein. Erstens: Wie wir aus der Vergangenheit wissen, schaden steigende Zinsen in der ersten Phase dem Aktienmarkt nicht. Im Gegenteil - weil Kursverluste in Bonds drohen, kommt es zu massiven Umschichtungen in Aktien. Zweitens: Mehr Wachstum bedeutet zwar mehr Inflation - aber eben auch höhere Unternehmensgewinne. Sie sind die Triebfeder für steigende Aktienkurse. Daraus resultieren wiederum höhere Löhne, welche den Konsum treiben. Der Aufschwung wird selbsttragend. Und schließlich müssen wir uns fragen: Was ist eigentlich Inflation? Die Deutschen verbindet damit aus historischer Sicht ein Schreckgespenst. Die deutsche Inflation von 1914 bis November 1923 war eine der radikalsten Geldentwertungen, die eine der großen Industrienationen erlebt hat. Eigentliche Ursache der ab 1919 schon beginnenden Hyperinflation war der Umgang mit der Geldpresse in den Anfangsjahren der Weimarer Republik, um die hohen Staatsschulden nach Kriegsende zu tilgen. 3 % Inflation - na und? Heute deuten die Indikatoren dahin, dass die derzeit noch niedrige Inflationsrate von etwas mehr als 1 % im Jahresverlauf Richtung 3 % ansteigen wird. Auf den vorgelagerten Preisstufen, also bei den Erzeuger- und bei den Importpreisen, ist der Preisdruck mit einer jährlichen Veränderungsrate von 4 % sogar noch höher. Auch die Preiskomponenten der Einkaufsmanagerindizes signalisieren, dass die Inflationsraten anziehen - aber eben in begrenztem Ausmaß. Fazit: Für die Aktienmärkte stellt die Inflationsdebatte keine Gefahr dar. Im Gegenteil, in der Vergangenheit liefen Aktienmärkte immer dann am besten, wenn die Inflationsrate zwischen 3 und 4 % lag.
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