Joyou: Attraktive Chance mit einstelligem KGV

Performaxx-Anlegermedien GmbH
Veröffentlicht von Performaxx-Anlegermedien GmbH am 19.09.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Der Performaxx Anlegerbrief

Zu einem Kursrutsch kam es in den letzten zwei Wochen beim chinesischen Badarmaturenhersteller Joyou. Dabei war der Börsenneuling im März noch mit einem stattlichen Zeichnungsgewinn von 15 % in den Handel gestartet – der Performaxx-Anlegerbrief hatte zur Zeichnung empfohlen. Zu Recht hatten wir dann in der Ausgabe vom 14. August („Sino-Power in Deutschland“) Joyou allerdings nicht mehr zu unseren Favoriten gezählt. Nun jedoch wird’s wieder interessant: Nach den Halbjahreszahlen wurde das Unternehmen abgestraft. Viel zu heftig, wie wir finden, daher schauen wir nochmals etwas genauer hin.


Bekannte Marke in China Joyou wurde schon Ende der 80er Jahre gegründet (bzw. ihre Vorläufergesellschaft) und wendet sich mit ihren Badarmaturen (Wasserhähne, Ventile, Sanitärkeramik, Duschköpfe etc.) und Küchenartikeln nicht an das High End-Segment. Adressiert wird der chinesische Mittelstand, der sehr schnell wächst: Der Trend zur Verstädterung ist so intakt wie die wachsende Kaufkraft der Chinesen. Die deutsche Grohe ist mit 10 % beteiligt an Joyou, wobei die Chinesen deren Produkte unter ihrem Label in China vertreiben. Joyou hat seinen operativen Sitz in Nan'an, Quanzhou, in der Provinz Fujian in China und beschäftigte im Jahr 2009 mehr als 2.500 Menschen. Am 30. März debütierten die Aktien im Prime Standard der Frankfurter Börse, Emissionspreis war 13 Euro. Profitables Basisgeschäft Badarmaturen scheinen auf den ersten Blick nicht so richtig „sexy“, gleichwohl lässt sich damit aber offenbar sehr gutes Geld verdienen. Im vergangenen Jahr steigerte Joyou seine Erlöse um fast 30 % auf 172,3 Mio. Euro, der Nettogewinn zog auf 22 Mio. Euro noch stärker an. Mit 0,93 Euro Gewinn je Aktie für 2009 liegt das historische KGV also schon nur bei rund 10. Starkes Wachstum in H1 Vorletzte Woche legte Joyou nun seine Halbjahreszahlen vor. Demnach stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel auf 102,6 Mio. Euro. Neue Verkaufsstellen zu erschließen ist einer der Hauptwachstumstreiber der Joyou AG: So eröffnete Joyou 253 neue Stores im ersten Quartal und 419 Stores im zweiten Quartal. Dieses starke Wachstum ist zunächst einmal mit Anfangsinvestitionen verbunden, mit der Folge, dass sich das EBIT um 8 % auf 16,6 Mio. Euro verringerte (u.a. Ausgaben für die neuen Stores, Werbekampagnen und Sponsoring). Dies kam bei Börsianern nicht gut an, obwohl die Zusammenhänge doch klar sein müssten. KGV (2010) von rund 7 Dass dies nicht ungeplant, auch nicht überraschend kam, sieht man daran, dass Joyou seinen – auch schon zum Börsengang genau so kommunizierten – Jahresausblick bekräftigte. Demnach plant die Gesellschaft für 2010 mit Umsätzen von 230 bis 240 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von rund 20 %. Summa summarum bleibt damit alles wie beim IPO vor einem halben Jahr kommuniziert. Der Gewinn je Aktie liegt nach Schätzung des Performaxx-Anlegerbriefs nach wie vor bei etwa 1,35 Euro für 2010 und 1,80 Euro für 2011. Macht ein attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 7 (2010) bzw. knapp über 5 (2011). Diverse Konkurrenten aus der Branche sind nicht einmal durchgängig profitabel, so dass sich ein Vergleich erübrigt. Ausblick Es bleibt zu hoffen, dass auch an dem Ausblick, in absehbarer Zeit eine Ausschüttungspolitik zu verfolgen und damit die Aktionäre an den sprudelnden Gewinnen teilhaben zu lassen, festgehalten wird. Bis zu einem Viertel des Jahresnettogewinns könne man sich vorstellen, so das Management seinerzeit anlässlich des Börsengangs Ende März. Für 2011 wären das rund 0,35 bis 0,45 Euro je Anteil, was eine Dividendenrendite von 3,5 bis 4,5 % auf dem aktuellen Niveau ergeben würde. Wir sagen: Das ist sogar noch klar ausbaubar, selbst wenn das weitere starke Wachstum finanziert werden will. In dieser Branche kann sich ein Small Cap sehr gut mit einer attraktiven Ausschüttung hervortun. Fazit Der Kurseinbruch auf unter 9 Euro entbehrte praktisch jeder Grundlage. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Analyse hatte sich der Kurs auch bereits wieder intraday auf 10 Euro oder darüber erholt. Kurse unterhalb dieser Marke stellen aus den aufgezeigten Gründen nun wirklich attraktive Einstiegsniveaus dar, auch wenn es eine Weile dauern könnte, bis Joyou (wieder)entdeckt wird. Erstes Kursziel 13,50 Euro, auf Sicht von einem Jahr 18 Euro.
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