Japanische Aktien bieten Kurspotenzial

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 09.12.2015
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

Hier geht es nicht um ein langfristiges Trendinvestment, aber um eine Chance in 2016. Der Kurstreiber Abenomics funktioniert nach wie vor.


1. Geldflutung und Konjunkturprogramme und Hand in Hand versuchen der Premierminister und der Notenbankchef mit ihrer extrem lockeren Wirtschafts- und Geldpolitik, das Land aus der Abwärtsspirale aus fallenden Preisen und abnehmendem Wachstum zu hieven. Dies hat zur Folge, dass der Yen weiter abwertet und die japanischen exportorientierten Unternehmen weltweit die höchste Gewinndynamik aufweisen. Das KGV für den Nikkei liegt derzeit bei rund 14. Historisch betrachtet ist das eine Tiefstbewertung. Die Dividenden erreichten ebenfalls ein neues Hoch. Auf der anderen Seite leidet der inländische Konsum. Die Verbraucherstimmung ist mies. Im Nikkei insgesamt überwiegt die Exportkomponente jedoch deutlich.

In der letzten Woche vermeldete das Finanzministerium einen Anstieg der Investitionen im dritten Quartal um 11,2 %. Das ist der höchste Wert seit neun Jahren. Erstmals seit 25 Jahren steigt die Kreditvergabe wieder nachhaltig. Jetzt ist sogar denkbar, dass sich bei der zweiten Revision der Schätzungen zum Bruttoinlandsprodukt in der nächsten Woche das Minus in ein Plus verwandelt, Japan sich damit über den Sommer in gar keiner Rezession befunden hätte. Dann werden viele ausländische Investoren große Augen machen und versuchen, dem Trend hinterherzuspringen.

2. Ein wichtiger Nachfragefaktor kommt auch aus dem Inland. Für Nachfrage sorgen nicht nur die Privatanleger mit ihrer exponentiell steigenden Zahl neuer, steuerbegünstigter Depots, sondern auch die Unternehmen mit anhaltend hohen Aktienrückkäufen (81,55 Bio. Yen im dritten Quartal, Verdoppelung innerhalb von zwei Jahren, neuer Rekord) und den kräftig steigenden Aktien-Investments der japanischen Pensionsfonds. Aus diesen Fonds speist sich ein Teil der Rentenzahlungen fast aller Japaner. Auf Druck der Regierung hatte der 135 Billionen Yen (1.040 Mrd. €) schwere Pensionsfonds erst im Herbst 2014 seine Anlagerichtlinien hin zu höherer Rendite und mehr Risiko geändert. Der Fonds strebt unter Aufsicht des Sozialministeriums seither an, rund die Hälfte der Anlagesumme in nationalen und internationalen Aktien zu halten. Zu den Investmentmöglichkeiten:

FUJI HEAVY INDUSTRIES (WKN: 857 977; 37,20 €) profitiert vom Boom der japanischen Autoindustrie. Das Kerngeschäft des Unternehmens ist der Automobilhersteller Subaru. Dazu ist man im Automotivegeschäft mit der Entwicklung von Motoren und Fahrerassistenzsystemen unterwegs. Nicht unbedeutend ist auch das Zulieferergeschäft für die Luft- und Raumfahrt.

Subaru brummt. Keiner wächst in den USA schneller. Seit Jahresbeginn liegt das Absatzwachstum von Subaru hier bei über 14 %. Gegenüber anderen Herstellern verzichtet man auf tiefe Rabatte. Das führt dazu, dass man beim Gewinn je Auto (410.000 Yen oder 3.320 $) Toyota oder BMW deutlich hinter sich lässt. Fast erreicht man sogar das Niveau von Daimler mit 426.000 Yen Gewinn je Auto. 1 Yen Abwertung gegen den Dollar erhöht zudem den Konzerngewinn um umgerechnet 81 Mio. $. Im Zeitraum April bis September hat Fuji Heavy seinen Nettogewinn um 71 % auf 193,2 Mrd. Yen oder 1,57 Mrd. USD hochgefahren. Die Dividende wurde von 68 Yen auf 144 Yen je Aktie mehr als verdoppelt. Per 2015 liegt das KGV bei 14 und sinkt auf 11 per 2016.

Fazit: Die Aktie besitzt auch 2016 signifi kantes Kurspotenzial und ist ein Kauf.

TOKYO ELECTRON (WKN: 865 510; 59,31 €) ebenfalls mit zweistelliger Gewinndynamik. Das Unternehmen bietet Ausrüstung, Software und Dienstleistungen für die Produktion von Flachbildschirmen und von Chips beispielsweise für Smartphones an. Ein Zusammenschluss mit Applied Materials scheiterte im Frühjahr an den US-Kartellbehörden. Operativ läuft es rund. Im letzten Quartal stieg der Gewinn um rd. 65 % auf 61,2 Mrd. Yen. Für 2016 rechnen die Analysten mit einem Gewinnanstieg von knapp 20 %. Beim Umsatz taxieren diese rd. 8 % Wachstum. Das 2016er KGV liegt bei rd. 16. Die Dividendenrendite erreicht 1,5 %. Die Aktie hat zuletzt ein neues Kaufsignal geliefert. Letztlich ist das Unternehmen auch ein Übernahmekandidat.

Fazit: Etwas zyklischer und spekulativer als Fuji Heavy, aber nicht weniger aussichtsreich.
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