iRobot - Großinvestor dreht an Geschäftspolitik

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 17.12.2015
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Heibel-Ticker Börsenbrief

Der "activist investor" (Investoren, die aktiv Einfluss auf die Geschäftsführung nehmen wollen) Red Mountain Capital hat 6,1% von iRobot gekauft. In einem offenen Brief wird dem iRobot Management vorgeworfen, nicht genug für die Aktienperformance zu tun.


Luft nach oben

Zum einen sei der Bereich der Heim-Roboter (Staubsauger, Poolreinigung, Dachrinnenreinigung, ...) ein Markt mit exorbitant hohen Wachstumsraten und iRobot müsse mehr investieren, um diesen Markt für sich zu erobern. Zum anderen sei das Geschäft von ferngesteuerten Robotern für die Verteidigungsindustrie extrem aufwendig und binde zu viel Kapital. Es wird vorgeschlagen, für das Verteidigungsgeschäft strategische Alternativen (sprich: potentielle Käufer) zu finden und das frei werdende Kapital in den aggressiven Ausbau der Heim-Roboter zu investieren. 

So ist das bei Aktienunternehmen: Da kommt irgendjemand mit viel Geld, kauft sich Einfluss und wirft die Unternehmensstrategie über den Haufen. Nun steht das Management unter Druck, entweder die bestehende Strategie gut zu begründen, so dass die Mehrzahl der Anteilseigner hinter dem Management steht, oder aber auf den Vorschlag einzugehen. Nichts tun ist keine Option, da das Management dann damit rechnen kann, durch seine Anteilseigner bald ausgetauscht zu werden. 

Innovationen bleiben aus

Ehrlich gesagt: Ich kann den Vorwurf von Red Mountain Capital verstehen. Ich hatte die exorbitanten Wachstumsaussichten vor Augen, als ich Ihnen die Aktie empfahl. Doch irgendwie schlummert das Unternehmen so vor sich hin. Während andere Unternehmen im Robotics-Bereich jährlich umwälzende Innovationen präsentieren bewegt sich bei iRobot nicht viel. 

Die Aktie ist seit Anfang Dezember, seit sich der Großinvestor sukzessive eingekauft hat, um 10% angesprungen. Egal wie der nun ausgebrochene Streit zwischen Management und Großinvestor ausgeht, es wird ein positives Resultat für die Anleger sein. Denn eine Überprüfung der Strategie führt in jedem Fall dazu, dass mehr Klarheit für uns Anleger geschaffen wird. Zudem gehe ich davon aus, dass es viele attraktive Möglichkeiten für iRobot gibt und eine davon wird das Resultat dieses Streits sein. 

iRobot hat 212 Mio. USD Barreserven und keine Schulden. Analysten erwarten ein Gewinnwachstum für die kommenden fünf Jahre von durchschnittlich 19% p.a., das KGV 2016e steht bei 22. Ich halte iRobot für günstig und gut positioniert, von dem Trend zum Internet der Dinge zu profitieren. Der Großinvestor wird diese Strategie in den Vordergrund rücken, so dass ich mir gut vorstellen kann, dass die Aktie weiter Aufwind erhält. Wir bleiben dabei. 

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