Inflation Linked Bonds – Von der Inflation profitieren

kurs plus GmbH
Veröffentlicht von kurs plus GmbH am 14.10.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

PortfolioJournal

Selbst sichere Geldanlagen haben ein Restrisiko: die Inflation. Ist sie höher als die Verzinsung, erleiden Anleger Verluste. Denn letztendlich erhalten sie für das investierte Geld samt Zinsen weniger als für das Geld ohne Zinsen vor der Geldanlage. Die aktuell lockere Geldpolitik der Zentralbanken schürt die Angst vor einer Inflation zusätzlich – auch wenn noch nicht klar ist, wann die Preise anziehen.


Die aktuelle Teuerungsrate liegt in der Europäischen Union derzeit bei niedrigen 1,2 Prozent. Von einer Hyperinflation wie in den 20er Jahren ist Deutschland zwar weit entfernt, doch mit einem Anstieg der Teuerungsrate rechnen zahlreiche Experten. Schon heute sind die Preise für einige Lebensmittel, wie zum Beispiel Olivenöl, Obst oder Gemüse, merklich angestiegen. Und auch die Energiepreise dürften in naher Zukunft weiter anziehen. Inflation – Restrisiko auch bei sicheren Anlagen Nicht nur im alltäglichen Leben, auch bei der Geldanlage spielt Inflation eine große Rolle. Ein drohender Anstieg der Teuerungsrate sollte deshalb unbedingt in die Anlageentscheidung einbezogen werden. Banken und Finanzdienstleister reagieren auf die Angst der Anleger vor einer Inflation und bieten die passenden Produkte an. Es entsteht viel Neues auf dem Markt und der Anleger fragt sich zu Recht, welches Produkt für ihn geeignet ist. Eine Möglichkeit, sich gegen diese Kapitalentwertung zu schützen, bieten spezielle Anleihen mit einem Inflationsausgleich. Diese sogenannten Inflation-Linked-Bonds (ILB) folgen einem einfachen Prinzip: Steigt die Inflation, steigt auch die Verzinsung. Mit den inflationsgeschützten Anleihen kann sich der Anleger vor einem Verlust der Kaufkraft schützen. ILB sind daher besonders attraktiv, wenn die Inflation die Markterwartungen übertrifft. Funktionsweise von Linkers Wie funktionieren inflationsgeschützte Anleihen nun genau? Der nominale Zinsertrag eines Inflation-Linked-Bonds unterscheidet sich gegenüber dem Kupon einer nominalen Anleihe in dem Punkt, dass die Zinszahlung des Inflation- Linked-Bonds maßgeblich auf der Entwicklung eines zu Grunde liegenden Preisindex basiert. Anleger eines Inflation- Linked-Bonds erhalten zwar einen im Vergleich zu einer nominalen Anleihe geringeren Kupon. Dieser wird jedoch in regelmäßigen Abständen um eine Inflationskomponente angepasst, die aus der Veränderung des Preisindex gegenüber zwei Zeitpunkten – zumeist halbjährlich – resultiert. Die Entscheidung für oder gegen eine inflationsgeschützte Anleihe muss also an der Inflationserwartung festgemacht werden. Dazu muss der Anleger die Verzinsung einer solchen Anleihe mit der einer vergleichbaren fest verzinsten Anleihe vergleichen. Da die Inflationsrate aber keine feststehende Größe ist, bedeutet das, dass der Anleger bei seiner Anlageentscheidung die Realverzinsung und eine mögliche Inflationsentwicklung schätzen muss. Sobald die erwartete Nominalverzinsung die Inflationserwartungen des Anlegers in dem Maße übersteigt, das sie eine für ihn auskömmliche Rendite verspricht, wird er sich für die klassische Anlage entscheiden. Schätzt der Anleger jedoch die Teuerungsrate höher ein als die Nominalverzinsung, wird er sich für eine inflationsgeschützte Anleihe entscheiden, da in einem solchen Szenario diese die höhere Rendite einbringt. Erst am Ende der Investition kann er dann die reale Rendite beurteilen, indem er die Nominalverzinsung mit der Inflationsrate während des Anlagezeitraums vergleicht. Realverzinsung als wesentlicher Entscheidungsfaktor Der Markt für Inflation-Linked-Bonds bietet einen nachvollziehbaren Einblick in die Realverzinsung. Betrachtet man beispielsweise eine solche Anleihe mit einem Kupon von 0,5 Prozent sowie einem garantierten Inflationsausgleich und geht von einer Teuerungsrate von einem Prozent pro Jahr aus, so ergibt sich eine Gesamtverzinsung von 1,5 Prozent. In diesem Fall schneidet die inflationsgeschützte Anleihe nicht viel besser ab als eine Bundesanleihe oder ein Bundesschatzbr ief. Geht man jedoch von einer Inflation in Höhe von 2,5 Prozent pro Jahr aus, ergibt sich bereits eine Gesamtverzinsung von drei Prozent. Jetzt kommt die Anleihe schon in den Bereich von Industrieanleihen hoher Bonität. Sie wird also umso interessanter, je höher die Inflation ist. Bei einer niedrigen Inflationsrate sind die Zinserträge der inflationsgeschützten Anleihen zwar nicht als sonderlich attraktiv anzusehen, aber sie erhalten jederzeit den realen Wert der Geldanlage. Profi-Inflationsschutz für Privatanleger Die Gesellschaften reagieren zeitnah auf die Bedürfnisse der Anleger und verfeinern permanent die Mechanismen, die vor einer drohenden Inflation schützen. Viele dieser Mechanismen kommen bereits seit Jahren erfolgreich in den Portfolios der Profianleger zum Einsatz, bevor sie schließlich auch für Privatanleger zugänglich gemacht werden. So gibt es seit ein paar Monaten beispielsweise eine neue Fonds-Anteilsklasse für Privatanleger, die nicht nur aktives Inflationsmanagement betreibt, sondern gleichzeitig auch das Zinsänderungsrisiko reduziert – in den Depots professioneller Anleger längst gang und gäbe. AXA Investment Managers nennt diese Anteilsklasse „Redex“. Diese seit Mai 2010 für den AXA WF Global Inflation Bonds angebotene Anteilsklasse wurde kürzlich auf drei weitere Rentenfonds ausgeweitet. „Redex“ ist nun auch für die Rentenfonds AXA WF Euro Inflation Bonds, AXA WF Euro Credit IG und AXA WF Euro Credit Plus zugelassen. Die Abkürzung Redex steht für „Reduction of Duration Exposure“, also die Verringerung des Durationsrisikos. Die Redex-Anteile zeichnen sich im Vergleich zu den bestehenden Anteilsscheinklassen des Fonds durch eine verkürzte Duration aus und erwirken so, dass der Fonds letztlich weitestgehend gegen nominale Marktzinsschwankungen immun ist. Damit richtet sich der Erfolg der Fondsanlage nach dem individuellen Anlageerfolg des Fondsmanagers – also dem sogenannte „Alpha“. Der Fondsmanager kann nun im Zuge der Performance-Generierung durch das Management der Erwartung der weiteren Inflationsentwicklung und die Auswahl entsprechender unterbewerteter Titel am Markt den Wert des Fonds steigern. Insbesondere im Umfeld eines historisch niedrigen Zinsniveaus – wie aktuell der Fall – können Anleger so sowohl einer Inflation als auch einer drohenden Zinswende gelassen entgegensehen.
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