INDUS Holding: Alles andere, nur keine Heuschrecken-Mentalität

Veröffentlicht am 13.10.2009

Beteiligungsgesellschaften sind in den vergangenen Jahren aufgrund diverser Aktivitäten von Hedgefonds eher in Verruf gekommen. Die "Heuschrecken-Mentalität" hatte in den Boom-Jahren an den Börsen so manchen Anleger verschreckt und erzürnt. Eigentlich zu Unrecht. Denn als Anleger hat man in Deutschland eine sehr gute Möglichkeit, sich an solchen Holdings zu beteiligen und damit in vielen Wirtschaftsbereichen aktiv zu sein. Eine solche bietet auch das SDAX-Unternehmen INDUS.


Investieren in den deutschen Mittelstand

Dass der deutsche Mittelstand als Wachstumsmotor bezeichnet wird, konnte man gerade in den vergangenen zwölf Monaten seitens Politikern, Gewerkschaftlern und Unternehmern mehr als genug hören. Das meist gebrauchte Argument dafür ist, dass diese oft inhabergeführten Gesellschaften sehr erfolgreich sind und einen wichtigen Wachstumsmotor mit bedeutendem Einfluss auf die Sicherung, Erhaltung und Schaffung neuer Arbeitsplätze darstellen. Und genau diese Firmen hat INDUS im Visier. Das Unternehmen konzentriert sich auf die mehrheitliche Übernahme profitabler mittelständischer Nischenanbieter mit hoher Spezialisierung und einer gefestigten Marktstellung, vorwiegend aus den Bereichen Konsumgüter, Automobilindustrie, Bauindustrie sowie Maschinenbau.

Keine kurzfristige Exit-Strategie

INDUS bietet diesen Unternehmen die Möglichkeit, das eigene Fortbestehen nachhaltig zu sichern. Mit dem mehrheitlichen bis 100%igen Erwerb werden Produktionsstandorte und Arbeitsplätze erhalten und damit Kontinuität, Selbstständigkeit und Flexibilität gewahrt. Die langfristige Investition in auf Wachstum ausgerichtete strategische Akquisitionsmodelle schließe darüber hinaus eine kurzfristige Exit-Strategie aus, so die offizielle Aussage des Unternehmens. Denn die Leitung einer übernommenen Firma verbleibt entweder beim Alteigentümer als Geschäftsführer, oder sie geht auf einen von der INDUS Holding AG eingesetzten Geschäftsführer über. Von einer "Heuschrecken-Mentalität" ist also nicht viel zu spüren.

Solide Zahlen, optimistischer Ausblick

INDUS setzt ausschließlich auf erfolgreiche, innovative Produktionsunternehmen mit hervorragender technischer Ausstattung, exzellenten operativen Ergebnissen und erstklassigen Wachstumschancen. "Eine Investition in das Unternehmen INDUS ist eine Investition in den wachstumsorientierten, ideenreichen deutschen Mittelstand. Das breit gestreute Portfolio ist kaum anfällig für Marktschwankungen und kann damit eine hohe Wertsteigerung erzielen", sagt der Konzern von sich selbst. Die jüngsten Zahlen belegen dies. Die Gesellschaft hat nachhaltigen Erfolg. Ende August hatte sie die letzten Zahlen präsentiert. Im ersten Halbjahr 2009 verbuchte INDUS zwar einen Umsatzrückgang von 462,1 auf 365,5 Mio. Euro und konnte sich damit nicht den negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise entziehen. Dennoch erreichte das Unternehmen ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 20,8 Mio. Euro und einer EBIT-Marge von 5,7% und schrieb somit nach wie vor schwarze Zahlen. Zur Jahresmitte verzeichnete INDUS ferner einen leicht erhöhten operativen Cashflow von 33,5 Mio. Euro (Vorjahr 31,5 Mio. Euro) und verfügte zum Stichtag Ende Juni über eine hohe Liquidität von 108,3 Mio. Euro. Der operative Zinsaufwand im ersten Halbjahr blieb, trotz generell steigender Kreditkosten, stabil bei 14 Mio. Euro (Vorjahr 14,1 Mio. Euro). Zudem sank die Netto-Verschuldung leicht um 4 Mio. Euro.

Fundamentaldaten sprechen für ein Engagement

Der damalige Ausblick war ebenfalls solide. Firmenlenker Helmut Ruwisch sieht eine Trendwende: "Sollte sich die aktuell wahrnehmbare Belebung weiter stabilisieren, rechnet INDUS im zweiten Halbjahr mit einer verbesserten Geschäftsentwicklung. Zudem erwarten wir, dass die umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen ab dem dritten Quartal 2009 voll ergebniswirksam werden und so den Rückgang beim Konzernergebnis begrenzen." Derzeit erwartet der Vorstand unter diesen Annahmen einen Umsatzrückgang für das Gesamtjahr in einer Größenordnung von bis zu 20% und ein EBIT zwischen 40 und 50 Mio. Euro – vor dem Hintergrund der einmalig schwierigen Rahmenbedingungen ein akzeptables Ergebnis, so Ruwisch weiter. Ende November wird das Unternehmen seine Zahlen für das dritte Quartal veröffentlichen. Negative Überraschungen sind hier eigentlich nicht zu erwarten. Mit einem 2010er-KGV von unter 19 sowie einem KUV von unter 0,3 stimmt auch die Bewertung. Für fundamental ausgerichtete Investoren interessant ist außerdem die satte Dividendenrendite von aktuell mehr als 6%. Aufgrund dieser Fakten ist die INDUS-Aktie für Langfristanleger ein richtiger Investment-Gedanke, sodass langfristige Käufe in Erwägung gezogen werden könnten.

Derivate-Trading

Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kurssteigerungen mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert INDUS Holding gibt es dazu auch ein paar Hebelzertifikate. Interessant davon ist beispielsweise der Mini Future-Optionsschein Long der BNP Paribas (WKN: BN3X8C). Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit liegt die Knockoutschwelle aktuell bei 7,87 Euro. Der Hebel beträgt derzeit rund 2,3.

Anleger sollten sich generell über die erhöhten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adäquate Limittechnik verfolgen. Sie sollten verstehen, dass der Handel mit Derivaten unter anderem durch die höhere Reagibilität wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Aufgrund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.

In diesem Artikel erwähnt:

DE0006200108 INH

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