Hymer: Gutes Timing zahlt sich aus

Performaxx-Anlegermedien GmbH
Veröffentlicht von Performaxx-Anlegermedien GmbH am 24.01.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Der Performaxx Anlegerbrief

Die Hymer-Aktie ist sozusagen eine alte Liebe des Performaxx-Anlegerbriefs. Schon 2003 nahmen wir die Anteile des Wohnmobil-Herstellers erstmalig in unser Langfristdepot auf und konnten Ihnen bis Anfang 2006 eine satte Performance von 170 % bescheren. Auch unsere jüngste Empfehlung hat gesessen: Seit dem letzten Update im Juli 2009 hat das Pa-pier um 85 % zugelegt. Der Schlüssel zum Erfolg lautet richtiges Timing, denn Hymer ist ein ausgeprägter Zykliker. Es gab auch Phasen wie zwischen 2007 und 2008, in denen man bis zu 80 % seines Einsatzes verloren hätte.


Wachstum gegen Branchentrend Aktuell überwiegen jedoch wieder die Chancen, denn zuletzt zeigte der europäische Marktführer beeindruckende Stärke. Während der Markt für Freizeitmobile in der abgelaufenen Saison 2009/10 (September 2009 bis Au-gust 2010) infolge der Wirtschaftskrise noch um 3 % nachgab, verzeichnete Hymer schon wieder wachsendes Geschäft. Die Erlöse klet-terten um 6,2 % auf 695,1 Mio. Euro, weil insbesondere die mit rd. 80 % Umsatzteil dominierende Wohnmobil-Sparte wieder mehr verkaufte. Durch deren Absatzplus von 5 % auf 12.317 Fahrzeuge konnten sogar die um 15 % rückläufigen Verkäufe im Segment Caravan (Wohnwagen) kompensiert werden. Wieder in der Gewinnzone Gleichzeitig trat der schwäbische Konzern mächtig auf die Kostenbremse. Die schon im Vorjahr eingeleiteten Kürzungsmaßnahmen, insbesondere im Personalbereich, entfalteten ihre volle Wirkung und sorgten dafür, dass der Personalaufwand nicht nur prozentual zum Umsatz (von 21 auf 16 %), sondern sogar in absoluten Zahlen von 130 auf 107 Mio. Euro zurückging. Dadurch konnte auch das EBIT wieder mit 3,7 Mio. Euro ins Plus gedreht werden, nachdem im Vorjahr noch ein Rekordverlust von fast 40 Mio. Euro anfiel. Das Nettoergebnis blieb allerdings noch mit 4,8 Mio. Euro in der Verlustzone, da die üppige Nettoverschuldung von 150 Mio. Euro gut 9 Mio. Euro an Zinsen kostete. Hausaufgaben gemacht Dennoch sehen wir Hymer auf einem nachhaltigen Weg zum Turn-around, denn das Unternehmen hat nicht nur kurzfristig die Kosten gekappt, sondern die Krise für eine gründliche strukturelle Sanierung genutzt. Großteile der Produktionsstätten wurden modernisiert und unprofitable Standorte (Hymer Frankreich) geschlossen. Modellreihen wurden überholt, wie die B-Klasse – wichtigster Umsatzträger der Muttergesellschaft Hymer AG – oder die Arto-Serie der Premium-Marke Niesmann & Bischoff. Und es wurden neue Modelle geschaffen, wie die Einstiegsbaureihe Ixeo bei der Tochter Bürstner und neue teilintegrierte Wohnmobile bei der niedrigpreisigen Konzernmarke Carado. Darüber hin-aus gelang es dem Management, die finanz-wirtschaftliche Situation zu stabilisieren. Durch einen Konsortialkreditvertrag unter Führung der Deutschen Bank sicherte sich Hymer ein mittelfristiges Finanzierungsvolumen von 215 Mio. Euro mit einer Laufzeit bis August 2012, das die bisherigen kurz laufenden Kredite ablöst. Perspektiven intakt Diese Anstrengungen zeigen bereits erkennbar Wirkung. Während der europäische Markt im ersten Quartal der neuen Saison (September bis November 2010) mit einem Rückgang von 12,8 % bei den Wohnmobil- und 8,9 % bei den Caravanzulassungen noch einmal überraschend stark einknickte, kann Hymer eine deutliche Geschäftsbelebung vermelden. Nicht nur, dass die Umsätze um gut 17 % auf 182 Mio. Euro zulegten. Der Auftragsbestand kletterte sogar um 26 % über den Vorjahreswert. Entsprechend mühelos können wir der Vorstandsprognose folgen, die für das Gesamtjahr 2010/11 ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich und ein „deutlich positives Ergebnis nach Steuern“ voraussagt. Mittel- bis langfristig bleiben die Perspektiven ohnehin intakt. Vier von fünf Wohnmobilkäufern sind älter als 50 – die Klientel von Hymer wächst also demographiebedingt unaufhaltsam. Turn-around noch nicht eingepreist Demgegenüber hat die aktuelle Bewertung noch deutliche Reserven. Nimmt man für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 8 % auf 750 Mio. Euro und eine Nettomarge von 2 % (Vorkrisenniveau 2,5-3 %) an, so stellt sich bei einem Gewinn je Aktie von 3,75 Euro ein KGV von 12 ein. Spätestens nächstes Jahr dürfte das Gewinnvielfache dann wieder in den einstelligen Bereich rutschen. Folgerichtig sieht auch unser Ertragswertmodell, wenn man es für die nächsten Jahre mit einem moderaten Umsatzwachstum von 5 % p.a. und einer Zielrendite von 2,5 % füttert, selbst bei einer hohen Renditeforderung von 10 % p.a. einen fairen Wert von 70 Euro. Fazit Trotz der schönen Performance seit unserer letzten Empfehlung hat die Hymer-Aktie noch Luft nach oben. Sofern sich der Konjunkturaufschwung wie erwartet fortsetzt, sollte der führende europäische Reisemobilhersteller überproportional von der Branchenerholung profitieren und wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad einschwenken können. Laufende Positionen sollten daher gehalten werden, für einen Neueinstieg bieten sich schwache Tage an.
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