Heute Umschichtung: Tausch der Gewinner der Vorwochen gegen defensive Titel

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 07.04.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Heibel-Ticker Börsenbrief

Wenn Sie sich heute das Börsenbild anschauen, dann werden Sie schnell erkennen, dass viele Anleger Angst vor der eigenen Courage bekommen: Die Kurse sind in den vergangenen Wochen stark angestiegen, insbesondere die Technologiewerte haben nun endlich ebenfalls kräftige Kurszuwächse verzeichnen können.


Doch die Börse ist keine Einbahnstraße und so werden nunmehr Positionen verkleinert, die Gewichtung umgeschichtet.

Insbesondere die Titel mit den größten Kursgewinnen in den Vorwochen finden Sie heute am unteren Ende der Kurslisten. Im DAX sind es insbesondere die Finanztitel wie Deutsche Bank (-2,5%), Commerzbank (-2,5%), Allianz (-1,75%) und die Deutsche Börse (-1,3%), die Federn lassen. Die Finanzkrise ist überstanden, die Finanzaktien haben sich gut erholt und nun werden Gewinne mitgenommen. Aber auch konjunktursensible Werte wie ThyssenKrupp (-2,3%), Infineon (-2%), K+S (-1,7%) und Siemens (-1,6%) spüren den Verkaufsdruck an den Börsen. Hier fürchten die Anleger, dass ein Auslaufen der Konjunkturprogramme den kurzfristigen Konjunkturschub beendet.

Auf der Gewinnerliste stehen nicht-zyklische Unternehmen, also insbesondere Pharmatitel wie Merck (+0,5%), FMC Fresenius (+0,2%) und Bayer (+0,1%). Menschen werden unabhängig vom Konjunkturzyklus krank, daher gelten Pharmaaktien als unabhängig von Konjunkturschwankungen, in einem konjunkturellen Abschwung suchen Anleger gerade in diesen Aktien Zuflucht. Auch Henkel (+0,4%) notiert im Plus. Waschmittel und Zahnpasta wird ebenfalls unabhängig vom Konjunkturzyklus verwendet.

Der TecDAX liefert ein ganz ähnliches Bild: Zyklische Aktien wie Dialog Semiconductor (-3%), Aixtron (-2,9%), Singulus (-2%), Roth & Rau (-1,7%) werden aus Angst vor einem bald endenden Aufschwung verkauft. BB Biotech (+0,4%), Morphosys (+0,4%) und Qiagen (+2,2%) sind die Pharma-Pendants im TecDAX, deren Biotech-Geschäft immer enger an die Pharmabranche gebunden wird.

Was ist heute passiert? Warum fürchten die Anleger heute plötzlich das Ende des Aufschwungs?

Nun, es ist nicht der Kleinanleger, der die Richtung an den Börsen bestimmt. Hedgefonds und aktiv spekulierende institutionelle Anleger bewegen vielmehr die Kurse. Und diese Anleger verwenden heute alle computergestützte Entscheidungshilfen, die häufig auf „Trendfolgesystemen“ aufbauen: Solange die Kurse steigen, bleibt man dabei. Wenn die Rallye ausläuft, dann schichtet man in „defensive“ Titel um. Dieser Automatismus läuft so schnell ab, dass kaum ein Mensch dazwischen fundamentale Entwicklungen berücksichtigen könnte.

Mit den schwachen Vorgaben aus den USA und aus Südostasien wurde heute die Umschichtung in Deutschland eingeläutet. Diese wird nunmehr ein bis zwei Tage anhalten. Erst dann werden sich wieder neue, fundamentale Einschätzungen im Markt durchsetzen können.

Meine fundamentale, mittel- und langfristig orientierte Einschätzung können Sie in meiner morgigen Ausgabe des Heibel-Ticker Börsenbriefes kostenfrei und unverbindlich nachlesen. Nach der 75%-Rallye seit der Finanzkrise wird sich nun erstmals entscheiden, ob diese Rallye diesen Sommer durch weiterläuft oder eine Konsolidierung, vielleicht sogar Korrektur erfordert. Ich würde mich freuen, Sie im Heibel-Ticker als Leser zu begrüßen.

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