Hawesko Holding: Ein edler Tropfen in der Krise

Performaxx-Anlegermedien GmbH
Veröffentlicht von Performaxx-Anlegermedien GmbH am 28.03.2010
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Der Performaxx Anlegerbrief

Zu feiern gibt es in Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrise eher wenig, dennoch ist den Deutschen die Lust am Weintrinken nicht vergangen. Der Pro-Kopf-Verbrauch des Rebensaftes nimmt Jahr für Jahr zu, davon profitiert auch der einzige gelistete Weinhändler, die Hawesko Holding. Das Geschäft ist stabil, die Dividende üppig – ganz nach dem Geschmack von Value Investoren.


Nummer 1 in Deutschland Mit über 300 Mio. Euro Umsatz und mehr als 600 Mitarbeitern ist das „Hanseatische Wein & Sekt Kontor“ unangefochtener Marktführer in Deutschland. Das Sortiment der Hamburger besteht hauptsächlich aus gehobenen Qualitätsweinen und Champagner, hier liegt der Marktanteil bei 25 %. Darüber hinaus werden noch ausgewählte Spirituosen und passende Accessoires angeboten. Um die Produktpalette an den Abnehmer zu bringen, feuert Hawesko aus allen Vertriebsrohren, vom Einzel- über den Versand- bis hin zum Großhandel. Die wohl bekannteste Sparte ist der Facheinzelhandel unter der Marke „Jacques’ Wein-Depot“, der mit 272 Filialen in Deutschland sowie 4 in Österreich im letzten Jahr 110 Mio. Euro umsetzte. Rasant an Bedeutung gewinnt indes der zweite Erlösträger, der Versandhandel über Kataloge und Internet, der mittlerweile 90 Mio. Euro zum Konzererlös beiträgt. Die dritte Säule schließlich ist mit Einnahmen von 130 Mio. Euro der Großhandel, der über mehre Handelsmarken hochpreisige und Premium-Weine an rd. 12.000 Kunden aus Spitzengastronomie und Einzelhandel verkauft. Krisenspuren fast ausgemerzt Letzterer Geschäftsbereich ist momentan die Achillesferse des Konzerns. In Rezessionszeiten bricht traditionell die Nachfrage im Gastronomiebereich nach hochwertigen Weinen ein, was insbesondere die französische, auf Bordeaux-Weine spezialisierte Tochter zu spüren bekam. Dadurch musste zum Halbjahr im Konzern ein Umsatzminus von 8,6 % hingenommen werden. Per 30.9. war diese Scharte jedoch fast schon wieder ausgewetzt, denn durch ein unerwartet kräftiges Wachstum im Einzelhandel (+4,5 %) sowie den boomenden Internetversand (+ 25 %) verringerte sich der Erlösrückgang auf 3,8 % respektive 218,8 Mio. Euro. Ertragsseitig fiel die Kontraktion mit einem EBIT-Minus von 22,8 % auf 9,3 Mio. Euro zwar etwas deutlicher aus, damit wurde aber immer noch das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte geschrieben. Durch ein verbessertes Finanzergebnis konnte der Nettogewinn bei 5,9 Mio. Euro gehalten werden, lediglich 3,3 % weniger als 2008. Direkter Draht zum Kunden Das wohl entscheidende Asset von Hawesko liegt in der enormen Distributionskraft. Mit einer Datenbank von rd. 2 Mio. Adressen im stationären und Versandhandel – allein 2009 kamen rd. 200 Tsd. hinzu – erreichen die Hamburger nach eigenen Schätzungen mehr als zwei Drittel aller ernsthaften Weintrinker hier zu Lande. Diese werden regelmäßig mit Katalogen, Mailings und Treueprogrammen umgarnt, was so gut funktioniert, dass Hawesko in einer von BBDO durchgeführten Studie zu den sechs börsennotierten Unternehmen mit der besten Marktorientierung gewählt wurde. Apropos Markt, angefacht durch den Kochsendungsboom und den Trend zu kulinarischen Genüssen in den eigenen vier Wänden nimmt auch der Wein- und Sektdurst der Deutschen weiter zu, zuletzt in 07/08 um 0,4 % auf 24,6 Liter pro Kopf und Jahr. Eintritt in den eidgenössischen Markt Hawesko beschränkt sich aber nicht nur auf den deutschen Markt, sondern forciert auch die internationale Expansion. Nach Österreich, Tschechien und Frankreich (hierüber Bedienung des asiatischen Marktes mit Bordeaux-Weinen) gelang 2009 mit der Übernahme der Global Wine AG auch der Eintritt in den Schweizer Markt. Dieser ist deshalb so interessant, weil sein Volumen von ca. 1 Mrd. Euro fast ausschließlich im hochpreisigen Segment über 4 Euro pro Flasche angesiedelt ist. Das Züricher Unternehmen erzielte 2008 einen Umsatz von ca. 5 Mio. Euro und ist überwiegend im Groß- und Fachhandel tätig, darüber hinaus werden aber auch Restaurants und Privatkundschaft beliefert. Nicht mehr billig, aber dividendenstark Nach den erfreulichen 9-Monats-Zahlen gehen wir mit dem Vorstand konform, der für das abgelaufene Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 330 Mio. Euro das zweitbeste EBIT der Firmengeschichte, also über 19 Mio. Euro, für erreichbar hält. Für 2010 sollte dann bei anhaltender Geschäftsbelebung ein Schnaps mehr drin sein, wir rechnen mit 22 Mio. Euro EBIT und einem EpS von 1,58 Euro. Daraus errechnet sich ein KGV von 15, was zwar optisch nicht mehr billig erscheint, aber doch mittelfristiges Kurspotenzial im Falle weiterer Gewinnsteigerungen lässt. Und die sind vor dem Hintergrund, dass Hawesko ihr Ergebnis seit der Jahrtausendwende mehr als verzehnfacht hat, überaus wahrscheinlich. Obendrein gibt’s noch eine üppige Dividende. Vorstand Margaritoff hat bereits angekündigt, „mindestens“ den großzügigen Vorjahreswert von 1,20 Euro auskehren zu wollen, wir rechnen daher mit 1,30 Euro je Aktie. Das entspricht einer Rendite von über 5 % – noch dazu steuerfrei für Kleinaktionäre, da die Ausschüttung aus dem steuerlichen Einlagenkonto erfolgt. Fazit Setzen Sie darauf, dass der Marktführer im deutschen Weinhandel nach durchstandener Konjunkturflaute wieder Fahrt aufnimmt. Die Hawesko-Aktie ist zwar kein Schnäppchen mehr, aber allemal ein solides Investment für Anleger mit etwas längerem Atem. Garniert wird die Wartezeit durch eine üppige und zudem verlässliche Dividendenrendite, die auch den Kurs nach unten absichert.
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In diesem Artikel erwähnt:

DE0006042708 HAW

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