H&R Wasag: Chemiewert wird wieder entdeckt
Veröffentlicht am
05.07.2010
2008 und 2009 wurde der Spezialchemiewert H&R Wasag AG (DE0007757007; 18,90 EUR) arg gebeutelt. 2008 hagelte es eine Kartellstrafe. Und 2009 mussten die gesunkenen Rohstoffpreise an die Kundschaft weitergegeben werden.
Aber nun steht man wesentlich besser da als (fast) je zuvor: Die Wirtschaft erholt sich wieder, und eine Restrukturierung greift nun klar durch. Mit einem Umsatzplus von 59,3% auf 254 Mio. EUR und einem operativen Gewinnplus (EBITDA) von 33% auf 24,2 Mio. EUR konnten die Hanseaten im ersten Quartal voll überzeugen. Beachten Sie dabei: Rund zwei Drittel des Umsatzanstieges sind auf die stark gestiegene Absatzmenge im chemisch-pharmazeutischen Geschäftsbereich zurückzuführen – und nicht nur auf einfache Preissteigerungen im Rohstofffeld.
Der Geschäftsbereich Kunststoffe – zuletzt eher ein Sorgenkind – landete ebenfalls bei 0,3 Mio. EUR EBITDA. Die Fantasie hier ist hoch: Bei Weichmachern für Autoreifen und Kunststoffen gilt H&R Wasag als Marktführer – wenn diese Trumpfkarte endlich wieder richtigt sticht, sind aus diesem Segment noch ganz andere Gewinne zu erwarten. Momentan geht es munter weiter. Der chemisch-pharmazeutische Geschäftsbereich brummte auch im Q2/10, sodass sich das Management traute, ein 2010er EBITDA von 65,6 Mio. EUR zu avisieren. Die Firma ist damit gut unterwegs, 2011/12 auf die Ergebnisse des Superjahres 2006 zuzusteuern. Damals sah man Kurshöhen von über 50 EUR. Unser jetziges Kursziel lautet 30 EUR. Übrigens: Auch charttechnisch interessant!
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