Goldminenbereich in Bewegung

Veröffentlicht am 07.08.2010

In kaum einem anderen Sektor ist der Konsolidierungsdruck derzeit höher als im Goldminenbereich. Nur diejenigen Unternehmen, die es vermögen, ihre Produktion adäquat zu steigern und Reserven und Ressourcen nachhaltig auszuweiten, werden an der Börse honoriert und haben langfristig eine Chance, eine marktbeherrschende Position einzunehmen. Man kann es auch schlichter ausdrücken: Fressen oder gefressen werden! Und als Katalysator für diesen Prozess fungiert die hohe Goldnachfrage (und infolgedessen die hohen Preise). Für die Großen der Branche ist das mit dem organischen Wachstum so eine Sache.


Einfacher ist es da, auf Einkaufstour zu gehen und sich nach geeigneten Übernahmezielen umzusehen. Zu den Vertretern dieser aggressiven Wachstumsstrategie zählt unumwunden die kanadische Kinross Gold. Als Kinross Gold sich nun im Mai mit knapp 9 Prozent an Red Back Mining beteiligte, hatten wir die Leser unseres RohstoffJournal.de auf die wahrscheinliche Komplettübernahme der Red Back Mining vorbereitet, zu zielführend war das Vorgehen von Kinross. Knapp drei Monate später ist man einen bedeutenden Schritt (in die richtige Richtung) weiter. Die Chefetagen beider Unternehmen haben sich für ein Zusammengehen entschieden. Nach dem geplanten Aktientausch werden die bisherigen Red Back Mining Aktionäre knapp 37 Prozent an Kinross Gold halten. Das Ganze hat ein Volumen von knapp 7 Mrd. USDollar. Für die Red Back Aktionäre gibt es einen ordentlichen Aufschlag, aber auch für Kinross Gold lohnt sich der Deal allemal. Das Projektportfolio von Red Back Mining ist exzellent. Das Unternehmen produziert in seinen beiden Minen Chirano (Ghana) und Tasiast (Mauretanien) zu niedrigen Kosten. Red Back Mining selbst wollte durch den Ausbau der Minen bis 2012 die Goldproduktion von 800.000 Unzen steigern. Zudem verfügt das Unternehmen über weitere interessante Explorationsprojekte in Ghana und Mauretanien. Mit der Übernahme schließt Kinross zu den drei Großen der Branche auf. 2015 wollen die Kanadier eine jährliche Produktion von 4 Mio. Unzen in Angriff nehmen. Wir hatten in unseren Publikationen bereits vor längerer Zeit damit begonnen, uns auf Unternehmen zu konzentrieren, die in Westafrika aktiv sind. Unter anderem zählte auch Red Back Mining zu unseren Favoriten. Die Übernahme durch Kinross bestätigt uns nun einmal mehr in der Annahme, dass vor allem (West)Afrika für die Goldproduzenten eine wichtige, womöglich sogar zentrale Bedeutung hat. Weitergehende Informationen stellen wir unseren Lesern in einem aktuellen Themenreport mit dem Titel "Goldminenaktien" unter RohstoffJournal.de zur Verfügung. Nur soviel: Der Schachzug von Kinross dürfte die Konkurrenz unter Zugzwang setzen. Und noch gibt es ja das eine oder andere interessante Übernahmeziel. Kommen wir an dieser Stelle noch kurz zur aktuellen Einschätzung zum Edelmetall selbst. "Mittelfristiger Aufwärtstrend vs. kurzfristiger Abwärtstrend" heißt der aktuelle charttechnische Zweikampf. Ausgehend vom Doppeltop im Juni (bei 1.260 US-Dollar) kreierte sich ein Abwärtstrend, der das Edelmetall bis in den neuralgischen Bereich um 1.160 US-Dollar führte. In dieser Zone verlaufen eine Reihe relevanter Linien. Neben der Unterseite des mittelfristigen Aufwärtstrends sind es eine Horizontalunterstützung sowie die 200 Tage-Linie (nicht eingezeichnet, aktuell bei 1.150 US-Dollar), die dieser Zone Stabilität verleihen. In der vergangenen Woche kam es nun zu diesem besagten Test dieser Zone. Das Edelmetall reagierte positiv und verteidigte sie. Allerdings ist die Situation noch nicht ausgestanden. Wichtig wäre die Rückkehr über die psychologisch wichtigen 1.200 US-Dollar. Nachhaltige Entlastung gibt es jedoch erst oberhalb von 1.220 US-Dollar. Unterdessen nehmen die Lagerbestände des weltgrößten, physisch besicherten Gold-ETF weiterhin ab. Mit aktuell 1.282 Tonnen liegt der Wert knapp 3 Prozent unterhalb des bisherigen Allzeithochs. Von einer Trendumkehr zu sprechen, ist vor dem Hintergrund der aktuellen Sommerpause sicherlich verfrüht, aber im Auge behalten sollte man sie...

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