Gäbe es für Silvio Berlusconi einen „gefällt mir“-Button, man müsste ihn drücken
Veröffentlicht von
Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
am
15.02.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:
Bernecker Tagesdienst
Mit dem italienischen Ministerpräsidenten droht ein Unikat und zugleich ein Unterhaltungskünstler von Weltklasse-Format von der politischen Bühne zu verschwinden. Legt man die üblichen Maßstäbe eines Rechtsstaates an den Prozess, in dessen Rahmen sich Berlusconi ab dem 6. April für seinen Umgang mit minderjährigen Mädchen verantworten soll, führt kein Weg daran vorbei, dass Italien bald einen neuen Staatschef haben wird.
Obwohl es für einen Abgesang noch zu früh ist, sei schon jetzt einmal daran erinnert, worauf wir in Zukunft verzichten müssen. Unvergessen ist das Zusammentreffen mit dem russischen Präsidenten Medwedew, in dessen Rahmen Berlusconi seine Sympathie für den US-Präsidenten bekundete („jung, ansehnlich und sogar gebräunt“). Angela Merkel wird sich einen neuen Gegenpart zum Versteckspielen suchen und die Medien werden für ihre Nachrichten wieder etwas tiefer schürfen müssen.
Berlusconi wird mit allen Mitteln um sein Amt kämpfen, doch es ist unwahrscheinlich, dass er seinen Kopf erneut aus der Schlinge ziehen kann. Als potenzieller Nachfolger steht unter anderem der aktuelle Wirtschaftsminister Giulio Tremonti bereit. Tremonti wird ob seiner fachlichen Qualitäten national wie international geschätzt. Gut möglich, dass Italien bald wieder durch Schlagzeilen abseits des Boulevard von sich hören lässt.
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