Fraport: Der Gegenwind wird 2010 spürbar nachlassen
Veröffentlicht von
Performaxx-Anlegermedien GmbH
am
16.08.2009
Ein Unternehmen, das sich Anleger als Infrastrukturinvestment näher anschauen sollten, ist die Fraport AG. Der Flughafenbetreiber hatte in den vergangenen Quartalen durchaus mit nicht geringen Problemen zu kämpfen, von denen sich jedoch bis auf die Schweinegrippeepidemie keine von längerer Haltbarkeit präsentieren dürfte
Die aktuelle Wirtschaftsflaute geht schließlich auch irgendwann einmal zu Ende – und dann werden Flughäfen auf ihre gewohnte Wachstumsspur zurückkehren. Grund genug, sich beizeiten über ein Engagement Gedanken zu machen.
Fraport betreibt den Flughafen Rhein-Main, eine der bedeutendsten Luftverkehrsdrehscheiben Europas. Einer der wichtigsten Vorteile des Frankfurter Flughafens ist seine Anbindung an andere Verkehrsträger wie Bahn und indirekt Schiff. Das ICE-Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn verläuft mitten durch die hessische Stadt und mit einem eigenem Halt am Flughafen vorbei; nicht weit entfernt schlängelt sich der Main durch die hessische Landschaft. Schätzungen zufolge leben rund 35 Mio. Menschen in einem Umkreis von 200 km um den Flughafen – für sie alle ist das Luftfahrtdrehkreuz leicht und günstig zu erreichen.
Richtung stimmt schon mal
Wie die gerade aktuellen Zahlen für das zweite Quartal zeigen, hat Fraport die Luftfahrtkrise besser als erwartet verkraftet. Nichtsdestotrotz wird der Flughafenbetreiber um ein Minus bei den transportierten Fluggästen von bis zu 8 % im Gesamtjahr nicht herum kommen. Als unkalkulierbarer Störfaktor zieht die Schweinegrippe weiterhin ihre Kreise. Nach einem Minus von 11 % zum Jahresauftakt ging die Fluggastzahl im zweiten Quartal nur noch um 5,6 % zurück. Das Frachtvolumen brach aber um fast ein Fünftel ein. Derweil fiel der Umsatz nur um 4 % auf 493,5 Mio. Euro – das jedoch war weniger als befürchtet. Allerdings brach das Konzernergebnis um ein Drittel auf nur noch 47,8 Mio. Euro ein. Auf EBITDA-Basis blieb es bei einem Rücksetzer von nur 8,5 % auf 156 Mio. Euro.
Konservative Prognose
Im Gesamtjahr werden die Erlöse zwangsläufig zurück gehen, da sich Fraport zwischenzeitlich ja von seiner Sicherheitstochter ICTS und seiner Beteiligung am Hunsrück-Flughafen Hahn getrennt hatte. Die EBITDA-Marke von mindestens 500 Mio. Euro scheint nicht in Gefahr zu sein, denn mit 255 Mio. Euro zur Jahresmitte hat der MDax-Titel bereits mehr als die Hälfte der Zielplanung im Kasten.
Die Trennung von ICTS und dem Flughafen Frankfurt-Hahn hat sich indes nicht in einer Schuldenreduzierung niedergeschlagen. Gleichzeitig nämlich wurde der Flughafen Antalya planmäßig ausgebaut. Auch erzielen die umsatzstärksten Bereiche Aviation und Ground Handling zwar zwei Drittel der Erlöse, gleichzeitig zeigen sie sich derart ertragsschwach, dass bestehende Verträge nachverhandelt werden mussten.
Vergleich
Schaut man sich Fraport im Vergleich zu anderen Flughäfen und Flughafenbetreibern an, so stehen die Frankfurter noch gut da – zumindest aber nicht schlechter als die Konkurrenz. Das Ground Handling in der Main-Metropole gilt mindestens europaweit als beispielhaft. Während Flughäfen wie London-Heathrow oder Paris ihre Gebühren im ersten Quartal um 5 bis 10 % angehoben haben, blieb Frankfurt mit nur 2,3 % weit darunter. Das erhöht die Attraktivität als Zielflughafen im internationalen Kontext.
Ausblick
Eine realistische Gesamtjahresprognose des EpS liefe damit auf 1,55 Euro für 2009 und ca. 1,75 Euro für 2010 hinaus. Das ergibt ein 2009er Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21,5 und für 2010 von 19,0. Das ist optisch hoch, jedoch muss man berücksichtigen, dass einerseits die Zahlen der Konkurrenz (z.B. Flughafen Wien: KGV ca. 12) teilweise nicht mehr up-to-date und daher äußerst vage sind und andererseits Fraports Gewinn bei einem baldigen Ende der Wirtschaftsflaute überproportional anziehen könnte (wie zuvor umgekehrt im Abschwung). Genauso wäre also ein niedriges zweistelliges KGV für 2010 möglich – 2009 muss aufgrund von Konjunkturknick und Schweinegrippe ohnehin abgehakt werden.
Fazit
Noch sieht die Lage mau aus. Der Trend im zweiten Quartal bei den Fluggästen (das Minus des ersten Quartals halbiert) stimmte aber schon mal. Ein baldiges Ende der Wirtschaftsflaute vorausgesetzt, werden die Flughafenbetreiber alsbald wieder Fahrt aufnehmen und 2010 zu gewohnter Wachstumsstärke zurückkehren. Davon sollte Fraport aufgrund seiner Effektivität im Ground Handling, seinen im Vergleich niedrigen Gebühren und seiner Stellung als Luftfahrtdrehscheibe überproportional profitieren. Auch der Chart sieht schon viel versprechend aus: Bei kleineren Rückschlägen bieten sich erste Positionen als Depotbeimischung an.
Für den Inhalt dieses Artikels ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 674 % seit 1.1.2001 zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.
Themen des aktuellen Performaxx-Anlegerbriefs:
- Börsengeflüster zu DCI Database: Patentierte Werbetechnologie bietet enormes Potenzial
- SolarWorld: Vorübergehende Bewölkung am Solarhimmel
- Empfehlungsliste: News zu Amadeus FiRe
- Langfristdepot: News zu SAF Holland, Porsche, Gesco, Klöckner und Integralis
- Kurzfristdepot: News zu Grammer, BayWa, Asian Bamboo, Silicon Sensor und Aareal Bank
- Semapa: Bauen auf festen Fundamenten?
- MediGene: Weiter attraktiv!
- Euro vs. Rubel: Hochpunkte noch nicht erreicht
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Fraport betreibt den Flughafen Rhein-Main, eine der bedeutendsten Luftverkehrsdrehscheiben Europas. Einer der wichtigsten Vorteile des Frankfurter Flughafens ist seine Anbindung an andere Verkehrsträger wie Bahn und indirekt Schiff. Das ICE-Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn verläuft mitten durch die hessische Stadt und mit einem eigenem Halt am Flughafen vorbei; nicht weit entfernt schlängelt sich der Main durch die hessische Landschaft. Schätzungen zufolge leben rund 35 Mio. Menschen in einem Umkreis von 200 km um den Flughafen – für sie alle ist das Luftfahrtdrehkreuz leicht und günstig zu erreichen.
Richtung stimmt schon mal
Wie die gerade aktuellen Zahlen für das zweite Quartal zeigen, hat Fraport die Luftfahrtkrise besser als erwartet verkraftet. Nichtsdestotrotz wird der Flughafenbetreiber um ein Minus bei den transportierten Fluggästen von bis zu 8 % im Gesamtjahr nicht herum kommen. Als unkalkulierbarer Störfaktor zieht die Schweinegrippe weiterhin ihre Kreise. Nach einem Minus von 11 % zum Jahresauftakt ging die Fluggastzahl im zweiten Quartal nur noch um 5,6 % zurück. Das Frachtvolumen brach aber um fast ein Fünftel ein. Derweil fiel der Umsatz nur um 4 % auf 493,5 Mio. Euro – das jedoch war weniger als befürchtet. Allerdings brach das Konzernergebnis um ein Drittel auf nur noch 47,8 Mio. Euro ein. Auf EBITDA-Basis blieb es bei einem Rücksetzer von nur 8,5 % auf 156 Mio. Euro.
Konservative Prognose
Im Gesamtjahr werden die Erlöse zwangsläufig zurück gehen, da sich Fraport zwischenzeitlich ja von seiner Sicherheitstochter ICTS und seiner Beteiligung am Hunsrück-Flughafen Hahn getrennt hatte. Die EBITDA-Marke von mindestens 500 Mio. Euro scheint nicht in Gefahr zu sein, denn mit 255 Mio. Euro zur Jahresmitte hat der MDax-Titel bereits mehr als die Hälfte der Zielplanung im Kasten.
Die Trennung von ICTS und dem Flughafen Frankfurt-Hahn hat sich indes nicht in einer Schuldenreduzierung niedergeschlagen. Gleichzeitig nämlich wurde der Flughafen Antalya planmäßig ausgebaut. Auch erzielen die umsatzstärksten Bereiche Aviation und Ground Handling zwar zwei Drittel der Erlöse, gleichzeitig zeigen sie sich derart ertragsschwach, dass bestehende Verträge nachverhandelt werden mussten.
Vergleich
Schaut man sich Fraport im Vergleich zu anderen Flughäfen und Flughafenbetreibern an, so stehen die Frankfurter noch gut da – zumindest aber nicht schlechter als die Konkurrenz. Das Ground Handling in der Main-Metropole gilt mindestens europaweit als beispielhaft. Während Flughäfen wie London-Heathrow oder Paris ihre Gebühren im ersten Quartal um 5 bis 10 % angehoben haben, blieb Frankfurt mit nur 2,3 % weit darunter. Das erhöht die Attraktivität als Zielflughafen im internationalen Kontext.
Ausblick
Eine realistische Gesamtjahresprognose des EpS liefe damit auf 1,55 Euro für 2009 und ca. 1,75 Euro für 2010 hinaus. Das ergibt ein 2009er Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21,5 und für 2010 von 19,0. Das ist optisch hoch, jedoch muss man berücksichtigen, dass einerseits die Zahlen der Konkurrenz (z.B. Flughafen Wien: KGV ca. 12) teilweise nicht mehr up-to-date und daher äußerst vage sind und andererseits Fraports Gewinn bei einem baldigen Ende der Wirtschaftsflaute überproportional anziehen könnte (wie zuvor umgekehrt im Abschwung). Genauso wäre also ein niedriges zweistelliges KGV für 2010 möglich – 2009 muss aufgrund von Konjunkturknick und Schweinegrippe ohnehin abgehakt werden.
Fazit
Noch sieht die Lage mau aus. Der Trend im zweiten Quartal bei den Fluggästen (das Minus des ersten Quartals halbiert) stimmte aber schon mal. Ein baldiges Ende der Wirtschaftsflaute vorausgesetzt, werden die Flughafenbetreiber alsbald wieder Fahrt aufnehmen und 2010 zu gewohnter Wachstumsstärke zurückkehren. Davon sollte Fraport aufgrund seiner Effektivität im Ground Handling, seinen im Vergleich niedrigen Gebühren und seiner Stellung als Luftfahrtdrehscheibe überproportional profitieren. Auch der Chart sieht schon viel versprechend aus: Bei kleineren Rückschlägen bieten sich erste Positionen als Depotbeimischung an.
Für den Inhalt dieses Artikels ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 674 % seit 1.1.2001 zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.
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