Florierende Geschäftspartner bei Disney

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 11.05.2016
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Heibel-Ticker Börsenbrief

Als Nachtrag zum heute Mittag veröffentlichtem Update zu den schwachen Quartalszahlen von Disney möchte ich noch einen positive Ausblick liefern.


Geschäftsstruktur 


Disney hat vier Geschäftsbereiche. Kabel-TV mit etwa der Hälfte des Konzernumsatzes ist am größten, läuft nicht gut. Vergnügungsparks mit 25% Umsatzanteil ist stark konjunktur- und wechselkursanfällig. Studios haben mit Frozen (Anna und Elsa) sowie Star Wars VII Hits produziert, die für 22% Umsatzanstieg sorgten der Bereich steuert 15% des Konzernumsatzes bei. Und der vierte Bereich, Konsumentenprodukte und Interaktive Medien, wurde durch die Einstellung der eigenen Spieleentwicklung belastet, liefert 10%. 


Auslagerung der Konsumentenprodukte

Konsumentenprodukte werden zunehmend durch Dritte erstellt und vertrieben, wie beispielsweise Hasbro. Die Aktie des Spielzeugherstellers hat sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. Ob Anna und Elsa-Figuren oder Jedi-Laserschwerte, bei mir im Haushalt fliegt vieles davon rum. Für jeden verkauften Artikel erhält Disney eine Lizenzgebühr von Hasbro und wenn Hasbro erfolgreich ist, dann dürften die Lizenzeinnahmen steigen. 

Interaktive Medien umschreib Computerspiele, wie sie von beispielsweise Electronic Arts erstellt werden. Künftig dürfen wir einmal pro Jahr mit einer neuen Iteration eines Star Wars Spiels rechnen, die von Electronic Arts auf den Markt gebracht wird. Auch hier werden Lizenzgebühren an Disney gezahlt und je erfolgreicher die Spiele, desto höher die Einnahmen von Disney. 

Disney als sicheres Investment?

Da wir Disney langfristig im Portfolio haben hilft an dieser Stelle der Blick auf die Geschäftsstruktur: Wer besitzt die Rechte an Star Wars, an Anna und Elsa, etc.? Disney. Der Erfolg von Hasbro und Electronic Arts wird von Disney zugelassen, weil der Konzern diesen Bereich selbst nicht besser bearbeiten kann. Doch der mächtigere Verhandlungspartner ist Disney und daher fühle ich mich mit dem Investment in Disney nach wie vor wohl. 

Disney produziert neue Marken auf Knopfdruck und es hängt eine gigantische Maschinerie der Verwertung hinten dran. Auch wenn mal eine neue Marke floppt (Captain America) ist das nicht gleich der Untergang für Disney, da es eine ganze Reihe von Marken gibt: Dschungelbuch, Alice im Wunderland, Cars, Monster, ganz zu schweigen von der Mickey Maus. 

Diese Marken werden mit zugehörigen Zeichentrickserien ausgestrahlt, egal ob heute noch über Kabel-TV, oder morgen über Netflix, die Disney die Kunden stehlen. Netflix zahlt dafür heute schon ordentlich Lizenzgebühren an Disney. Und mit Hulu haben sich die drei großen US-TV-Anbieter NBC, Fox und Disney ein eigenes Netflix geschaffen, mit dem die Verhandlungsmacht gegenüber Netflix weiter gestärkt wird. 

Also: Die rückläufigen Kundenzahlen beim Kabel-TV haben wir erwartet, die Geschwindigkeit des Rückgangs ist jedoch überraschend. Langfristig jedoch sitzt Disney an den Schlüsselpositionen der Marken und Lizenzgeber der Industrie und wird sich darüber Einnahmequellen erschließen können. Wir bleiben also dabei. 

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