FED-Protokoll: Drosselung ja, aber wann ist die Frage

Der Goldreport Ltd
Veröffentlicht von Der Goldreport Ltd am 21.08.2013
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Gestern wurde das Protokoll der FED-Sitzung vom Juli veröffentlicht. Genaue Aussagen, wann und wie stark die FED die Anleihekäufe zurückfahren wird, gab es wieder keine. Aktuell unterstützen die meisten Ratsmitglieder den Kurs der lockeren Geldpolitik, doch in 2013 ist zumindest mit einer ersten Straffung zu rechnen. Uneinig ist man dagegen über den Termin. Zunächst sind viele Marktteilnehmer davon ausgegangen, dass die FED im September das QE-Programm verlangsamen wird. Nun kommt auch der Dezember ins Gespräch.


Robert Rethfeld vom Wellenreiter Invest hat in der gestrigen Ausgabe eine interessanten Punkt ins Spiel gebracht. Im vergangenen Jahr stieg die Inflationsrate in den USA in den Monaten August und September deutlich um jeweils 0,50% ggü. dem Vormonat an. Aufgrund des Basiseffektes ist somit im August und September 2013 kaum mit stark steigenden Inflationsraten zu rechnen. Würden die Preise in den USA im August und September jeweils um 0,20% steigen, würde die Inflationsrate im August bei 1,64% liegen und im September gar nur bei 1,33%. Vergleichen wir dies mit der aktuellen Inflation vom Juli von 1,96%, würde die FED also mit klaren deflatorischen Tendenzen zu kämpfen haben, was den Septembertermin für die Straffung von QE unwahrscheinlicher werden lässt.


 

Quelle: www.wellenreiter-invest.de 

Sie sehen die voraussichtliche Entwicklung der Inflationsrate im obigen Chart. Der Knick von fast 2% auf bis 1,33% ist das angesprochene Szenario aufgrund des Basiseffekts. 

Die Märkte reagierten gestern etwas verwirrt, da man eigentlich mit klaren Aussagen der FED zur zeitlichen Abfolge gerechnet hat. Doch im Protokoll wurden keine Termine genannt, vielleicht auch aufgrund der oben beschriebenen Deflationsgefahr im August und September! Denn eines ist klar. Sollte die Inflationsrate im September bei nur 1,33% liegen, hätte die FED sehr gute Argumente, das QE-Programm zunächst unverändert weiterlaufen zu lassen. Es bestünde sogar eine große Gefahr, bei einer derart niedrigen Inflation einen Schock auszulösen, sollte die FED die Anleihekäufe in dieser Situation deutlich reduzieren.

Ein Blick auf die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen zeigt, dass der Markt eigentlich eine Reduzierung von QE schon lange eingepreist hat. Die Rendite hat sich seit August 2012 mehr als verdoppelt! Erhielt man vergangenes Jahr gerade einmal 1,40% für 10 Jahre, bekommt man derzeit über 2,85%. Auf der anderen Seite bedeutet dies für die USA aber auch, dass die Zinslast für neue Finanzierungen (Ausgabe von Staatsanleihen) doppelt so hoch ist, wie noch vor einem Jahr. Steigen die Renditen über 2,90% -3,00%, wäre sogar ein weiterer Sprung auf 3,60% möglich. Ob dies der FED und der US-Wirtschaft gefällt, wagen wir zu bezweifeln.



 

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