FED bleibt dem Kurs treu

Der Goldreport Ltd
Veröffentlicht von Der Goldreport Ltd am 01.05.2013
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Der Goldreport

Die FED-Sitzung fand gestern statt (nicht wie von uns berichtet am Dienstag) und per Saldo gab es eigentlich keine neuen Erkenntnisse. Bernanke betonte, dass sich die US-Wirtschaft eher langsam erholt, der Arbeitsmarkt keine klaren Erholungstendenzen zeigt und die Inflation weit von den 2,00% bis 2,50% entfernt liegt. Somit blieb alles beim Alten. Die Zinsen verharren nahe der Nulllinie und die monatlichen Anleiheaufkäufe der FED im Volumen von 85 Milliarden US-Dollar pro Monat bleiben bestehen.


Während in den vergangenen Monaten viel über die Reduzierung dieser Käufe spekuliert wurde bzw. gar über ein mögliches Ende in 2013, könnte die Aussage von Ben Bernanke gestern in die komplette Gegenrichtung gedeutet werden: „Das Gremium ist darauf vorbereitet das Tempo der Anleihekäufe zu erhöhen oder auch zu reduzieren, wie es angemessen erscheint, um mit der Geldpolitik weiterhin die Konjunktur zu unterstützen.“ 

Er sprach also sogar von einer möglichen Erhöhung der Aufkäufe, sollten die Konjunktur und der Arbeitsmarkt nicht in die Gänge kommen. Es wird spekuliert, dass die FED das Programm insofern verstärken könnte, dass sie die bereits gekauften Anleihen nicht wieder im Markt verkauft, sondern bis zur Endfälligkeit in den eigenen Beständen hält.

Fazit: 

Die FED steht aus unserer Sicht mehr unter Druck, als dies öffentlich kommuniziert wird. Noch niemals in der Geschichte der US-Notenbank wurden derart große Anstrengungen unternommen, die Konjunktur und den Arbeitsmarkt zu stützen. Selbst mit den 85 Milliarden USD pro Monat (>1 Billion USD pro Jahr) und der Dauerniedrigzinspolitik treten insgesamt nicht die gewünschten Erfolge ein. Eine weitere Erhöhung der Anleihekäufe erscheint daher sogar wahrscheinlicher, als eine absehbare Einstellung dieser Maßnahme. 

EZB: Zinssenkung fast unumgänglich 

Heute tagt die EZB und mittlerweile erwartet die große Mehrheit der Marktteilnehmer eine Zinssenkung von 0,75% auf 0,50%. Man darf gespannt sein, welche Worte Mario Draghi heute wählen wird und welche geldpolitischen Maßnahmen er für die schwache Euro-Zone parat hält. 

Die EZB hat in den vergangenen Jahren oft zu lange gewartet, um Entscheidungen zu fällen und oft nur in höchster Not reagiert. Es wird also sehr spannend, ob sich die EZB schon heute dazu entscheidet, das amerikanische, britische und japanische Modell auch für Europa einzuschlagen. Wie Sie auf der folgenden Grafik sehen können, hat die Euro-Zone mit 0,75% den höchsten Leitzinssatz unter den großen Industrienationen und man könnte mit einem guten Gewissen als letzter in der Reihe nun auch auf 0,50% absenken. 

Fakt ist, dass weltweit der Zins als Steuerungsinstrument für die Geldpolitik ausgedient hat. Die Zinsschraube wurde bildlich gesprochen überdreht und nun können nur noch andere Werkzeuge helfen.

Übersicht der Leitzinssätze in den USA, Großbritannien, Japan und der Eurozone:

Quelle: www.markt-daten.de 


Fazit: 

Seit 2009 versuchen die Notenbanken mit einer Extremniedrigzinspolitik die Wirtschaft und die Banken zu stützen. Bislang haben sie aber nur erreicht, dass der Zusammenbruch des Systems hinausgezögert wurde und, dass sich die Asset-Klassen, wie die Standardaktienmärkte, auf einem Hoch befinden. Die eigentlichen Ziele (starke Konjunktur, Schaffung von Arbeitsplätzen) wurden trotz größter Anstrengungen verfehlt.

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