Erwarten Sie nicht zu viel vom Januar!

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 11.01.2012
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

Die von Alcoa eingeläutete Quartalsberichterstattungssaison wird das Börsengeschehen in den kommenden Wochen fest im Griff haben. Natürlich gärt die Euro-Staatsschuldenkrise weiter, wird aber bezüglich der Wahrnehmung des Marktes vorübergehend in das zweite Glied zurücktreten. Beinahe im wöchentlichen Rhythmus abgehaltene Gipfeltreffen sorgen bei den Marktbeobachtern für einen gewissen Ermüdungseffekt.


 

Die Politik wird weiter an der Lösung der Schuldenproblematik arbeiten, allerdings in einem weitestgehend abgeschotteten „Ökosystem“, ohne nennenswerten Einfluss auf das Marktgeschehen auszuüben. Damit ist die Schuldenkrise als Problemkomplex für die Märkte aber nicht abgehakt! Im weiteren Verlauf des Frühjahrs wird sie wieder an Bedeutung gewinnen, wenn es darum geht, wie einige angezählte Euro-Peripheriestaaten die Refinanzierung ihrer Schulden am Kapitalmarkt umsetzen können.

Die Quartalsberichterstattungssaison trennt die Spreu vom Weizen. Unternehmen, die es schaffen, die Erwartungen nicht zu enttäuschen und eine glaubwürdig optimistische Prognose für die nähere Zukunft abzugeben, qualifizieren sich hinreichend für den Favoritenstatus. Allzu viele Unternehmen, die mit ihren Zahlen lupenrein glänzen können, wird es allerdings nicht geben. Wie die letzten Wochen gezeigt haben, gibt es bereits zahlreiche Kandidaten, die Umsatzund Gewinnwarnungen aussprechen mussten.

Insbesondere im Technologiebereich ächzt es im Gebälk. Vor allem in der Elektronikund Halbleiterbranche wurden die Erwartungen gedämpft. Zu nennen sind hier u. a. Intel, Texas Instruments, Philips, Motorola und HTC. Auch im Softwarebereich gab es mit Oracle und Software AG zwei prominente Vertreter, die enttäuscht haben. Aber auch in der „Old Economy“ gab es negative Ausreißer. So hatten bereits die beiden DAX-Unternehmen ThyssenKrupp und Metro ihre Prognosen gesenkt. Am Dienstag dieser Woche ruderte auch Siemens vorsichtig zurück. Finanzchef Joe Kaeser ließ am Dienstag in einem Interview mit dem Wall Street Journal wissen: „Die Prognose ist sehr ambitioniert.“

Aktien von Unternehmen, die in irgendeiner Form enttäuschen, müssen in dieser schwierigen Börsenphase zwangsläufig durchs Qualitätsrost fallen. Versuchen Sie nicht schlauer zu sein als der Markt! Bloße Unterbewertung kann derzeit kein hinreichendes Kaufargument sein. Was heute unterbewertet ist, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein paar Wochen auch noch sein, weil der Markt derzeit nicht bereit ist, für solche Werte Kapital zu binden. Lassen also auch Sie solche Aktien links liegen!

Konzentrieren Sie sich noch mehr auf Aktien, die laufen! Relative Stärke bleibt Trumpf. Wer das nicht verinnerlicht und danach handelt, wird Verluste machen. Starke Trendwerte zu kaufen bedeutet aber auch, verhältnismäßig teuer zu kaufen. Relative Stärke zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass der Kurs auch dann weiter steigt, wenn es der breite Markt nicht tut. Wer also zu lange auf den vermeintlich günstigen Einstiegskurs wartet, geht das Risiko ein, letztlich mit leeren Händen dem abgefahrenen Zug hinterherzusehen. 

 

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