Emissionsrechte – Markt der Zukunft?

Veröffentlicht am 15.03.2010

Wurden die Grünen in ihren Anfängen noch als weltfremde Hippies belächelt, so haben sich Umweltthemen inzwischen in den Köpfen der Menschen so stark etabliert, dass sich auch konservative Kapitalisten ihrem Einfluss nicht entziehen können. Vom Bio-Pulli über die Bio-Tonne, dem Bio-Hotdog bis zum Bio-Diesel gilt es als geradezu nachlässig, wenn man bei seinen Kaufentscheidungen nicht auch Umwelt- und Klimaschäden berücksichtigt. Schon gibt es in vielen Industrieländern Interessengruppen, die Verbraucher zum Kauf von Produkten anhalten, welche lokal produziert wurden und bei denen deswegen kaum umweltschädlicher Transport anfällt. Grund genug, um auch an den internationalen Finanzmärkten nach umweltpolitisch korrekten Investments Ausschau zu halten.


Seit einigen Jahren gibt es Bestrebungen, Den CO2-Ausstoß staatlich zu regulieren. Da dies jedoch schwierig ist und die Marktteilnehmer mächtige Konzerne sind, setzt die Politik auf die Macht des Marktes. Eine festgesetzte Menge an Treibhausgas wird dabei als Obergrenze festgelegt. Nun werden Zertifikate, so genannte Emissionsrechte, ausgegeben, für die die Industrie bezahlen muss. Nur wer ein Recht erworben hat, soll in Zukunft auch verschmutzen dürfen. Und je schmutziger es wird, desto mehr muss das Unternehmen für die nötigen Rechte bezahlen. So soll die Industrie zur Sauberkeit erzogen werden. Nebenbei entsteht für die Staaten eine erfreuliche Nebeneinnahme. Erstmals beschrieben wurde das Prinzip übrigens nicht in Europa. Der kanadische Ökonom J. H. Dales hat bereits 1968 den theoretischen Grundstein gelegt. Doch er war seiner Zeit voraus, und es dauerte 30 Jahre, bis die Idee aufgegriffen wurde. Wo und wie handeln? In der Praxis ist in der EU ein Streit entbrannt, ob die Verantwortung des Emissionsrechtehandels nun bei den Mitgliedsstaaten oder zentral bei der EU liegen soll. Die Staaten fürchten, dass die Einnahmen eventuell nicht zu ihnen zurückfliessen könnten. Außerdem wollen sie ihre Börsenstandorte stärken. Dabei sehen sich vor allem Paris, London, Frankfurt und Strombörsenstandort Leipzig als besonders geeignet. Aber auch im außereuropäischen Ausland gibt es Bewegung. In den USA hat Präsident Obama schon kurz nach Amtsantritt ein Gesetz vorgeschlagen, mit dem Emissionen gehandelt werden sollen. Als einer der ersten CFD-Broker hat CMC Markets bereits vor einiger Zeit die Zeichen der Zeit erkannt und bietet CFDs auf Emissionsrechte an. Die Basis für solche Produkte stellt dabei in der Regel der Future des European Climate Exchange, Teil der ICE in London, der dort als ‚Carbon Financial Instrument‘ bezeichnet wird. Ein Blick auf den Tageschart zeigt einen bewegten Emissionshandel. Dieses Jahr war vor allem von einer engen Seitwärtsbewegung geprägt. Da der Spread derzeit 2 Cent beträgt, muss man schon einen guten Einstieg erwischen, um Geld zu verdienen. Charttechnik stößt an ihre Grenzen Der 5-Minuten-Chart zeigt ein noch unattraktiveres Bild. Gängige Methoden der Kursvorhersage greifen hier nicht. Charttechnik versagt angesichts stagnierender Kurse den Dienst, von Breakout-Strategien einmal abgesehen. Und fundamental lässt sich die Kursentwicklung wohl auch kaum an Tagesereignissen festmachen. So bleibt als Strategie nur die Hoffnung auf Global Warming als Motor für steigende Preise für Emissionsrechte. Fazit: Emissionshandel steckt sowohl national als auch international noch in den Kinderschuhen. Trotzdem bestehen bereits Marktmechanismen, mit denen Rechte gehandelt werden können. Diese dürften in ihrer Bedeutung jedoch noch zunehmen.

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