Down Under – Profiteur von Chinas Rohstoffhunger

Weimer Media Group GmbH
Veröffentlicht von Weimer Media Group GmbH am 23.02.2010
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Zahlreiche Investmentexperten wie Jim Rogers und Marc Faber sagen den Rohstoffen auch in den kommenden Jahren eine blendende Zukunft voraus. Mit diesem Trend verbinden nun viele seit geraumer Zeit auch unmittelbar den fünften Kontinent: Australien wird von vielen Fondsmanagern als eine der Anlegerchancen im Jahr 2010 genannt. Passende Fondsprodukte gibt es aber schon länger.


Es gibt im Prinzip viel Neues in der Fondsbranche, wie der FONDS Kongress Ende Januar gezeigt hat. Die Themen des Investmentjahres 2010 sind im Großen und Ganzen die des Vorjahres. Mit einer Ausnahme: Australien. Down Under wurde von vielen Experten als eine der großen Chancen für Anleger immer wieder genannt. Denn das Land steht nach Meinung dieser Fachleute in der ersten Reihe, um von der Fortsetzung des andauernden China-Booms zu profitieren. Australien – wirtschaftlich solide, nahezu ohne Schulden, fortschrittlich: 1788 als Strafkolonie gegründet, könnte Australien mit seinen rund 21 Mio. Einwohnern vor einem Wirtschaftsboom stehen. Vorzügliche Ratings der Agenturen Australien hat eine drohende Rezession erfolgreich verhindern können. Im Vergleich zu anderen entwickelten Ländern ist die Wirtschaft Australiens weniger vom verarbeitenden Gewerbe als von der Bergbauindustrie sowie der Bau- und Dienstleistungswirtschaft geprägt. Im Gegensatz zu allen anderen Industriestaaten hat die Wirtschaft hier jedoch in Bezug auf das BIP zuletzt nicht so leiden müssen, wenngleich auch die australische Wirtschaft aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise seit Mitte 2008 eine Konjunkturabkühlung spürte. Trotzdem legte das BIP im Wirtschaftsjahr 2008/09 immerhin um 0,6% zu. Australien steht gut da. Das zeigen auch die Topbewertungen der langfristigen Bonität Australiens: Moody’s vergibt ein Aaa, Standard & Poor’s ebenfalls ein AAA und Fitch Ratings ein AA+. Sehr geringe Staatsverschuldung Die guten Ratings sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass das Land ein intaktes Bankensystem aufweist. Auch die Perspektiven für Börsenengagements und Direktinvestitionen sind günstig. Die aktuelle Labour-Regierung hatte mit ausgewogenen Maßnahmen auf die jüngste Krise reagiert, mit einer guten Balance kurz- und mittelfristiger Maßnahmen. Seit Oktober 2008 sind 37 Mrd. Australische Dollar (AUD) in die Infrastruktur, grüne Energie und in den Konsum geflossen. Die Maßnahmen konnten ohne größere Schwierigkeiten gestemmt werden, weil die öffentlichen Schulden lediglich bei 5% des Bruttoinlandsprodukts liegen. Ein Traum für jeden EU-Finanzminister. Für die EU-Länder wird erwartet, dass die öffentliche Verschuldung im Berichtsjahr 2009 wohl durchschnittlich 78,2% des Bruttoinlandsprodukts erreicht. Solide Bankenlandschaft Hinzu kommt die Notenbankpolitik des Landes. Die australische Zentralbank hat bereits wieder mit steigenden Zinsen auf die verbesserte Lage reagiert. In drei Zinsschritten wurde der Leitzins auf jetzt 3,75% erhöht, und weitere dürften folgen. Doch das kann sich die australische Zentralbank auch leisten, da sie anders als ihr US-Pendant Fed keine große Menge an Geld in den Markt pumpen muss. Australien blieb die internationale Bankenkrise auch deshalb erspart, weil die großen Geldinstitute des Landes bis heute kaum im Ausland aktiv sind und „toxische Papiere“ gemieden haben. Rohstoffreichtum ist das Anleger-Argument Doch das große Renditeargument ist ein anderes. Denn Australien ist reich an Rohstoffen und befindet sich in geografischer Nähe zu den asiatischen Wachstumsmärkten. Damit verfügt das Land über eine sehr gute Ausgangslage für die kommenden Jahre und dürfte von den steigenden Rohstoffpreisen und der zunehmenden Rohstoffnachfrage weltweit profitieren. So stammen 78% der chinesischen Elektrizität aus Kohle, und Australien ist der weltgrößte Exporteur dieses Energieträgers. Darüber hinaus finden sich weitere bedeutende Rohstoffe in Australien, wie Gold, Uran, Bauxit, Eisenerz, Kupfer, Ergas oder Nickel. Das Fundament der australischen Wirtschaft heißt Pilbara. Wenn man in Wikipedia danach sucht, so liest man: „Pilbara ist eine der neun Regionen Westaustraliens. Sie ist südlich der Kimberley-Region gelegen und besteht aus den Bezirken Ashburton, East Pilbara, Port Hedland und Roebourne.“ Für Anleger dürfte besonders interessant sein, dass sich in dieser Region große Vorkommen an Eisenerz und Kohle befinden. 40% des Eisenerzes aus Pilbara gehen nach China, das auf die Lieferungen angewiesen ist. Blicken wir zurück: Als das australische Minenunternehmen Rio Tinto im November 2008 seine Eisenerz-Produktion um 10% drosselte, verkündete China kurz darauf sein Konjunkturpaket in Höhe von 4 Billionen Yuan. Anfang Juni 2009 sicherte sich China beim Minenunternehmen BHP Billiton Erzkontingente zu einem Festpreis oberhalb des Spots. China ist bereits heute der größte Rohstoffkonsument der Welt, und die Nachfrage aus dem Reich der Mitte steigt weiter. Australien dürfte davon profitieren. Fonds-Idee I: Parvest Australia Mit dem Parvest Australia kommt ein interessanter Australien-Fonds von BNP Paribas. Der in Australischen Dollar geführte Fonds hat ein Volumen von über 200 Mio. AUD. Er investiert „in australische Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung, die höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen und hinsichtlich ihrer zukünftigen Gewinnaussichten unterbewertet sind.“ Seit seiner Auflegung im Jahr 2002 konnte der Fonds annualisiert 9,36% hinzugewinnen. Fonds-Idee II: Nestor Australien In eine etwas andere Richtung geht hingegen die Anlageidee des erfolgreichen Nestor Australien. Ebenfalls 2002 aufgelegt, kommt er bei einem aktuellen Fondsvolumen von 70 Mio. Euro auf eine annualisierte Performance von 14,4% und investiert schwerpunktmäßig in ausdrücklich kleinere Firmen. Niedriges Kurs/Gewinn-Verhältnis, hoher freier Cashflow und gute Dividendenrendite sind hierfür wichtige Kennzahlen, die im Verhältnis zum Wachstum bewertet werden. Da als Anlageziel überdurchschnittliche Returns erzielt werden sollen, werden auch aggressive Sektorgewichtungen eingegangen Fazit: Die Chancen, mit Investments in Australien eine gute Rendite zu erzielen, sind gut. Zum einen kommt Australien besser aus der Krise als die meisten Industriestaaten. Zum anderen wirkt die Rohstoffnachfrage in den asiatischen Volkswirtschaften wie ein Katalysator für die australische Wirtschaft. Natürlich sollte man die Risiken ebenfalls beachten: Fonds, die auf Rohstoff-lastige Unternehmen fixiert sind, sind generell volatiler. Zudem birgt die starke Abhängigkeit von China auch Risiken. So plant die chinesische Regierung zum Beispiel, das Wirtschaftswachstum zu drosseln, was auch den Rohstoffhunger dämpfen könnte. Wer dies weiß und sich über manche (potenzielle) Achterbahnfahrt des Kurses seiner Fondsanteile nicht ärgert, kann die Chancen von Fondsprodukten, die in Down Under investieren, nutzen. Beide genannten Fonds sind zudem bei diversen Brokern als Sparplan möglich.
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