Differenzkontrakte: CFDs schon wieder aus der Mode?

Veröffentlicht am 25.04.2015
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Es begann ca. 2004, 2005 als CFDs aus dem angelsächsischen Raum von großen Brokern auch in Deutschland eingeführt wurden und mit massig Marketing Budget an den börseninteressierten Kunden vertrieben wurden – allen voran CMC Markets auch mit persönlichen kostenlosen Seminare in den lokalen Büros. In den letzten Monaten ist es ruhiger um CFDs geworden, eine Vielzahl neuer Derivatformen bedient den Markt, Anleger besinnen sich wieder der originären Wertpapiere – warum?


Auf Lettertest.de haben wir das erste mal im Jahre 2009 von CFDs berichtet, damals gab es ein großes „Börsenrennen“ von CMC Markets. Noch einmal kurz die Basics:
 
CFDs (Contract for Difference), zu deutsch „Differenzkontrakte“ basieren als Derivat auf einem entsprechenden „Underlying“ wie Aktien, Indizes, Rohstoffen oder auch Fremdwährungspaaren. Ergebnis oder Verlust ergeben sich logischerweise aus der Differenz von Kurs bei Eröffnung und Schließung des Kontrakts. Dabei kann sowohl auf steigende Kurse wie auch auf fallende spekuliert werden. Das besondere an CFDs ist, dass nur ein Teil des eigentlich bewegten „Handelsvolumens“ als sog. „Margin“ hinterlegt werden muss – handelt man z.B. einen Kontrakt auf den DAX und muss 1% Margin hinterlegen, so kann man mit 100€ eine Positionsgröße von 10.000€ handeln. Entsprechend kann man mit wenig finanziellem Einsatz hohe Renditen erzielen, bei gegenläufigen Märkten ist die hinterlegte Margin aber auch entsprechend schnell aufgebraucht, ein Rückgriff auf Guthaben im Depot erfolgt oder die Position wird automatisch aufgelöst.
 
Auf dem Markt in Deutschland haben sich knapp 5-10 CFD-Broker etabliert, international sind es weitaus mehr. Die verschiedenen Anbieter unterscheiden sich insbesondere durch die unterschiedlichen zu hinterlegenden prozentualen Margins und die verfügbaren Kontrakte. Hinzu kommen interessante Features wie Demokonten und Einzahlungsboni. Eine gute Übersicht über verschiedene Broker und deren Vergleich bietet www.cfd-broker.com - mehr zur Wahl des richtigen Brokers beschreiben wir auch hier.
 
Es gibt einige negative Gerüchte gegen CFD-Broker die sich seit Jahren hartnäckig halten: Da CFDs außerbörslich gehandelt werden, stellt ein Broker, wenn er auch Marketmaker ist, die Sell- und Buy-Kurse. Diese orientieren sich zwar grundsätzlich an den Marktpreisen, können aber auch leicht abweichen. Viele Kunden sind der Meinung das CFD-Broker hier nach Belieben Spreads ausweiten. Man glaubt, dass insbesondere bei Tradern die langfristig gute Gewinne erzielen, schlechte Kurse gestellt werden oder auch Stopps ungewollt ausgelöst werden.
Die diversen Internet Foren sind voll mit unzähligen Geschichten und Theorien, natürlich vor allem von Kunden die mit dem CFD-Trading Kapital verloren haben.
 
Man darf davon ausgehen, dass große Banken und CFD-Broker fair spielen und sich bewusst sind, dass ihr Geschäft langfristig nur mit zufriedenen Kunden funktioniert. Dennoch hat das Thema CFDs und die anbietenden Broker in den letzten Jahren durchaus abgebaut, sei es durch negative Kundenerfahrungen oder durch neue Finanzinstrumente die auf den Markt kamen und sich erhöhter Beliebtheit erfreuen (binäre Optionen, Forex).
 
Wer sich mit dem Thema der CFDs einmal genauer befassen möchte finde auf Lettertest.de auch zwei Börsenbriefe die sich konkret damit beschäftigen: der CFD-Report und der CFD-Circle.

Bildquelle: © Eisenhans - Fotolia.com

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