Die Wall Street schielt ab dieser Woche denn auch auf eine einzige Zahl:

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 12.01.2012
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Actien-Börse

Werden in diesem Jahr erstmals im Dow Jones 1.000 $ Gewinn je Aktie erreicht und überschritten? Für den S&P 500 würde das den Sprung über 100 $ / Aktie bedeuten. So lauten jedoch die aktuellen Gewinnschätzungen zu Beginn der Berichtssaison, und die bisher vorgelegten Schätzungen für die Gesamtentwicklung stellen sich wie folgt dar:


 

1.000 $ Gewinn je Aktie (gewichtet im Dow Jones gerechnet) wären die Krönung für das Comeback nach den Finanzkrisen. 100 $ Gewinn je Aktie wurden übrigens vor 28 Jahren in ähnlicher Form übersprungen. Es wäre deckungsgleich mit dem bisherigen Wirtschaftsmeldungen aus den USA inkl. der letzten Arbeitsmarktdaten. Die spannende Frage lautet dann:

Welcher Sektor wird von diesem Konjunkturzyklus am ehesten profitieren? Letzte Woche haben wir mit Stahl und Aluminium angefangen (ALCOA und US STEEL). Als sicher gilt ferner, dass die Energie eine Schlüsselrolle spielen dürfte, insbesondere vor dem Hintergrund, wie jüngst in der AB skizziert: Die USA sind mittlerweile Netto Ölexporteure und nehmen als nächstes Gas ins Visier.

Die amerikanischen Erdgasreserven locken inzwischen die ganz großen Konzerne an. Die Franzosen boten soeben 2,5 Mrd. $ für den Kauf eines solchen Unternehmens der Schiefergasförderung. Die Chinesen offerieren Beträge zwischen 3 bis 5 Mrd. $ für den Einkauf in verschiedenen ausgewählten Objekten, wofür es Optionen gibt. Sie wissen: Die Erdgasreserven dieser Spezifikation Schiefergas gelten als die größten der Welt und würden je nach Ausbeutung 60 % des amerikanischen Energiebedarfes decken. Auch eine Verflüssigung bis zum Benzin hin ist technisch lösbar, jedoch eine Kostenfrage. Folge davon:

Die Investitionen in die Energiewirtschaft dürften in der Summe Beträge erreichen, die man bislang nicht kannte. Sie haben zudem die Wirkung einer Vervielfältigung auf viele Branchen/Sektoren, die im Moment noch gar nicht im Vordergrund stehen. Dazu gehört ebenso der Transport wie die Verarbeitung bis zum chemischen Finalprodukt.

Die zweite Stütze des amerikanischen Konjunkturzyklusses konkretisiert sich in den Bauinvestitionen. Die überdimensionale Flaute ist eindeutig überwunden. Aber: Orientieren Sie sich nicht an den Meldungen über HäusleVerkäufen, alt oder neu, sondern über den Gesamtumfang der Immobilieninvestitionen im ganzen Land. Im letzten Quartal 2011 wurde die Nulllinie von unten nach oben eindeutig erreicht und überschritten. Dies deckt sich keineswegs mit dem Bestand unverkaufter „Alt-Häusle“, die als Ramschprodukte den Markt preislich unter Druck halten, aber ein falsches Bild der Gesamtlage ergeben. Was heißt „Construction Spending“? Nicht nur Bau, sondern auch Bauzulieferrung, Bauprodukte aller Art bis zu den Baumaschinen sind davon betroffen. Hier spielen die größeren Beträge die entscheidende Rolle und nicht der Bau oder Kauf eines Einfamilienhauses.

Behalten Sie beide Sektoren sehr genau im Auge, die nichts mit FACEBOOK oder TWITTER bzw. GOOGLE oder APPLE zu tun haben, aber das eigentliche Fundament der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung darstellen. Freilich ohne Glamour, ohne Schlagzeilen, aber dafür mit Wirkung.

Drittens: Die Automobilbranche macht ca. 20 bis 22 % der gesamten US-Wirtschaftsleistung aus.

Angefangen von Bau über die Benutzung inkl. Reparatur bis zum Preis des Benzins. Der Anteil der Autogewinne an den genannten Schätzungen ist allerdings nur gedanklich mit einzubeziehen. Aber wie schon in der AB-DAILY kommentiert, erwacht dieser Sektor aus dem langen Dornröschenschlaf seit 2007, wie von der Detroit Motorshow unschwer zu hören war. Kernfrage und Brücke hier: 

 

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