Die US-Notenbank lässt die Geldzügel locker
Bernecker Tagesdienst
An den Finanzmärkten wurde die Entscheidung mit Erleichterung aufgenommen. Auch wenn kaum jemand zu diesem Zeitpunkt mit einer Anhebung des Leitzinses gerechnet hatte, war man doch froh, dass die Fed diesbezüglich keine Überraschung aus dem Hut gezaubert hat. Den Kommentaren nach zu urteilen, wird man sich mit einer Zinsanhebung noch eine Weile gedulden.
Zumindest was den Ankauf von Staatsanleihen angeht, wird die Fed jedoch zukünftig etwas kürzer treten. Ende Juni läuft ein 600 Mrd. Dollar schweres Stützungsprogramm aus, in dessen Rahmen die Notenbank in den vergangenen Monaten immer wieder als Abnehmer von amerikanischen Staatsanleihen am Markt aktiv geworden ist. Eine Fortsetzung dieses Programms ist nicht angedacht. Allerdings werden die Erlöse aus fälligen Papieren reinvestiert. Die Fed wird die Nachfrage also weiterhin beleben.
Es blieb bei der Formel, wonach man den Leitzins für einen längeren Zeitraum auf dem aktuell sehr niedrigen Niveau belassen werde. Ein kleines Hintertürchen ließ man sich allerdings offen. Nach eigenen Angaben kann die Fed derzeit nicht abschätzen, wie schnell man gegebenenfalls reagieren müsse, wenn sich die Vorzeichen bezüglich der Inflation, des Arbeitsmarktes und der konjunkturellen Entwicklung verändern. Die Ampel für den Aktienmarkt steht demnach vorerst weiterhin auf Grün, diejenige für den Dollar nach wie vor auf Rot.