Die Halbleiterindustrie steht vor einem neuen Investitionszyklus

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 06.10.2009
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

Im Zuge der Krise sind die Ausgaben für neue Technologien massiv eingeschränkt worden. Man hat sich bei seinen Anschaffungen lediglich auf das Notwendigste beschränkt. Das hat dazu geführt, daß nun inzwischen schon seit mehr als eineinhalb Jahren weder die Kapazitäten nennenswert ausgebaut noch die Technologien modernisiert worden sind.


Daraus resultiert ein steigender Druck auf die Halbleiterproduzenten. Denn die Nachfrage beginnt langsam aber sicher wieder anzuziehen. Die Investitionen können zwar über einen gewissen Zeitraum zurückgehalten werden. Das geht aber nicht ewig, da die Hersteller sonst den Anschluß an die modernste Technologie verlieren.  

Spätestens ab dem 1. Quartal 2010 werden die Umsatzzahlen der Halbleiterhersteller wieder sprunghaft ansteigen. Im laufenden 4. Quartal 2009 werden davon bereits die ersten Ausläufer zu verspüren sein. Die Investoren werden jedoch nicht so lange warten, bis sie zu Käufen übergehen. Nach der aktuellen Konsolidierung sehen wir daher einen idealen Einstiegspunkt gegeben, um Ihr Investmentportfolio um die Favoriten der Halbleiterausrüster zu erweitern.  

APPLIED MATERIALS (WKN: 865 177; 13 Dollar) ist mit großem Abstand der wichtigste Hersteller von Produktionsanlagen für Halbleiter. Die Anlagen des Unternehmens gelten als äußerst zuverlässig und gewährleisten eine reibungslose Arbeit. Neben Maschinen zur Herstellung von Chips produziert APPLIED MATERIALS auch noch Anlagen für die Herstellung von Solarzellen. Das Unternehmen muß für sein im Oktober endendes Geschäftsjahr voraussichtlich einen Umsatzrückgang von 41 % verbuchen, was die Dramatik deutlich macht, die mit der Krise für die Branche einhergeht.  

Allerdings ist bereits ein Lichtstreifen am Horizont zu sehen. Im nächsten Geschäftsjahr wird sich das Blatt komplett wenden. Derzeit steht ein Umsatzplus von 27 % auf dem Plan, welches sogar konservativ geschätzt ist.  

Die Gewinnaussichten sind noch verlockender. Aufgrund der zu erwartenden Umsatzsteigerung und den Kostensenkungsmaßnahmen, die APPLIED MATERIALS im Zuge der Krise durchgeführt hat, wird eine überproportionale Gewinnentwicklung damit einhergehen. Nachdem für das noch laufende Jahr ein moderater Verlust von 177 Mio Dollar erwartet wird, steht die Prognose für den Gewinn 2010 bei über 450 Mio Dollar.  

Zweifelsohne wird das Unternehmen schnell wieder seine alte Ertragsstärke erreichen. Daher setzen wir auf APPLIED MATERIALS als Investment mit guter Perspektive. Wir empfehlen, ein Stop Buy-Limit bei 14,15 Dollar vorzusehen, um dabei zu sein, wenn der Kurs nach oben ausbricht. Wer risikobereiter an die Sache herangeht, kann auch jetzt schon eine kleine Position kaufen. Es sollte aber nicht übertrieben werden, da derzeit charttechnisch immer noch eine gewisse Gefahr für ein Durchrutschen gegeben ist.  

ADVANTEST (WKN: 868 805; 2210 Yen) stellt vor allem Anlagen für die Qualitätskontrolle in der Halbleiterproduktion her. Die Hersteller nutzen solche Anlagen, um die Ausfallraten von Chips zu reduzieren, was Kosten spart und einem schlechten Ruf vorbeugt. ADVANTEST ist weltweit Marktführer für solche Systeme. Da die Halbleitertechnologie sich rasend schnell weiterentwikkelt, werden bei der Anschaffung neuer Produktionslinien auch neue Testanlagen benötigt. Daher steht außer Frage, daß ADVANTEST im nächsten Investitionszyklus stark profitieren wird.  

ADVANTEST hat bereits angedeutet, daß man für den Verlauf des laufenden Quartals mit einem deutlichen Wachstum bei den Auftragseingängen rechnen muß. Konkret wurde das Management dabei nicht, aber es ließ durchblicken, daß der Auftragszuwachs im zurückliegenden Quartal immerhin über 11,6 Mrd Yen lag, was bereits deutlich über dem des 4. Quartals 2008 liegt. Man ist am Ende des Tunnels angekommen, und der Weg führt nun nach oben. Wir empfehlen, eine erste kleine Position spekulativ bereits jetzt zu kaufen und ein Abstauberlimit bei 15,50 € im Markt zu plazieren.

KLA-TENCOR (WKN: 865 884; 34 Dollar) sorgt für eine höhere Ausbeute bei der Produktion des Rohmaterials für die Chipindustrie. Vor allem vertreibt das Unternehmen Anlagen, die zur Überprüfung von Silizium-Wafern noch während der Produktion genutzt werden. Kleinere Produktionsfehler können dann noch umgehend korrigiert werden, was zu einem späteren Zeitpunkt zumeist nicht der Fall wäre.  

Der Hauptkundenkreis für die Produkte von KLA-TENCOR findet sich - wie bei fast allen Vertretern der Branche - in Asien. Der dort bereits ins Rollen gekommene Aufschwung wird im kommenden Jahr für sattes Wachstum sorgen. So soll im laufenden Geschäftsjahr, welches bis Ende Juni laufen wird, wieder ein deutlicher Gewinn in Höhe von rund 90 Mio Dollar abfallen. Im folgenden Jahr wird dieser sich aus heutiger Sicht sogar noch einmal verdoppeln. Wir raten vor dem beschriebenen Hintergrund zum Kauf.

LAM RESEARCH (WKN: 869 686; 33 Dollar) stellt Anlagen zum Aufbringen des Chip-Layouts auf die Silizium-Wafer her. Darüber hinaus werden auch Reinigungsanlagen für die Chipproduktion von LAM RESEARCH hergestellt. Der Umsatz wird sich im laufenden Geschäftsjahr bereits wieder positiv entwickeln. Es steht ein Plus von 19 % auf dem Plan, während im nächsten Geschäftsjahr sogar ein 30 %-Wachstum erreicht werden soll. Im laufenden Jahr wird LAM RESEARCH damit die Gewinnzone wieder erreichen und anschließend eine deutliche Gewinndynamik registrieren. Wir sind überzeugt, daß der eingeschlagene Aufwärtstrend fortgesetzt werden kann, und empfehlen daher LAM RESEARCH zu kaufen.

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