Die Geschichte der ETFs
Veröffentlicht von
BörseGo AG
am
24.09.2009
In Deutschland sind börsengehandelte Indexfonds immer noch ein relativ neues Anlageinstrument – in den USA gab es ETF-Vorläufer jedoch bereits in den Siebzigerjahren. Ihre theoretischen Anfänge reichen sogar bis an den Anfang des vorigen Jahrhunderts zurück.
Die Anfänge:
Die Geschichte der passiven Investmentstrategien begann im Jahr 1900. Damals untersuchte der französische Mathematiker Louis Bachelier die Bewegung von Aktienkursen und wies nach, dass die Chance, besser zu sein als der Markt, nur bei 50 Prozent liegt. Diese Aussage gilt bis heute. Aufgegriff en wurde dieser Ansatz jedoch erst wieder 1952 vom US-Ökonomen und späteren Nobelpreisträger Harry M. Markowitz in seinem Aufsatz „Portfolio Selection“, der die moderne Portfolio-Theorie begründete. Markowitz‘ Kernaussage darin lautet: Ertragschancen und Risiken hängen direkt voneinander ab. Der Schlüssel zur Optimierung der Chance- Risiko-Struktur liegt in der Diversifi kation, das heißt der Investition in möglichst unterschiedliche Finanzprodukte. Markowitz wies nach, dass durch Diversifi kation Risiken eliminiert werden können, ohne dass Anleger auf Rendite verzichten müssen.
Die ersten ETFs:
Im Jahr 1971 entwickelten William Sharp und Bill Fouse vom US-Finanzdienstleister Wells Fargo den ersten Indexfonds für institutionelle Investoren, den „Samsonite Pension Fund“. Er entstand aus der Idee, einen Markt möglichst genau durch ein Produkt abzubilden. Dieser weltweit erste Indexfonds war von von Samsonite Junior, Sohn des berühmten Koff erfabrikanten und Schüler von Markowitz, angeregt worden und bildete die 1.500 Einzelwerte ab, die damals an der New York Stock Exchange gelisteten waren. Ein Preis wurde jedoch nur einmal am Tag festgelegt. Positionen im Verlauf eines Handelstages kurzfristig auf- und abzubauen, war nicht möglich. Im Jahr 1975 gründeten John Bogle und Burton Malkiel die Investmentgesellschaft Vanguard und legten den ersten indexbasierten Publikumsfonds für Privatanleger auf, den „Vanguard 500“. Die Fachpresse reagierte hämisch: „In Indexfonds anzulegen heißt, von vornherein auf Mittelmäßigkeit zu setzen“.
Der Handel kommt in Schwung:
Trotz aller Unkenrufe begann zwölf Jahre später, im Jahr 1987, der Handel von Cash Index Participations (CIPs) an der Philadelphia Stock Exchange und von Index Participation Shares (IPS) an der American Stock Exchange. Ein Jahr darauf, 1988, kam der erste Indexfonds für institutionelle Investoren in Deutschland in den Handel, der „CB German Index Fund“. Emittent war die Luxemburger Commerzbank-Tochter CB German Index Fund Company. Noch einmal ein Jahr später startete in Kanada der Handel mit den auf dem TSE-35-Index basierenden Toronto Index Participation Shares (TIPS). TIPS waren das erste aktienähnliche Instrument zum Indexhandel. Wenig später wurden die Toronto 100 Index Participations (HIPs) nach dem gleichen Prinzip eingeführt.
Kommerzieller Erfolg weltweit:
Seit den Neunzigerjahren wird das Geschäft mit ETFs immer beliebter: Im Jahr 1990 wurde der Zulassungsprozess für ETFs in Gang gesetzt. 1993 wurde mit dem Standard & Poor‘s Depositary Receipt (SPDRs), „Spider“ genannt, der erste kommerziell erfolgreiche ETF an der American Stock Exchange gelistet. In den vergangenen Jahren brachen sich ETFs im weltweiten Geschäft Bahn. Im April 2000 startete der ETF-Handel in Deutschland, Großbritannien, Israel, der Schweiz und Schweden. 2004 wurden die ersten Gold- und Immobilien-ETFs aufgelegt, gleichzeitig auch ETFs für Schwellenländer. 2005 kamen ETFs unter anderem nach Osteuropa, Südafrika und Irland. Darüber hinaus wurden Strategie- und Rohstoff-ETFs in den Handel gebracht. Heute gibt es eine schier unübersichtliche Vielfalt an ETFs und sie gelten als eine der derzeit beliebtesten Anlagemöglichkeiten.
Eine Sonderpublikation zum Thema ETFs können Sie kostenlos herunterladen unter http://www.godmode-trader.de/downloads
Die Geschichte der passiven Investmentstrategien begann im Jahr 1900. Damals untersuchte der französische Mathematiker Louis Bachelier die Bewegung von Aktienkursen und wies nach, dass die Chance, besser zu sein als der Markt, nur bei 50 Prozent liegt. Diese Aussage gilt bis heute. Aufgegriff en wurde dieser Ansatz jedoch erst wieder 1952 vom US-Ökonomen und späteren Nobelpreisträger Harry M. Markowitz in seinem Aufsatz „Portfolio Selection“, der die moderne Portfolio-Theorie begründete. Markowitz‘ Kernaussage darin lautet: Ertragschancen und Risiken hängen direkt voneinander ab. Der Schlüssel zur Optimierung der Chance- Risiko-Struktur liegt in der Diversifi kation, das heißt der Investition in möglichst unterschiedliche Finanzprodukte. Markowitz wies nach, dass durch Diversifi kation Risiken eliminiert werden können, ohne dass Anleger auf Rendite verzichten müssen.
Die ersten ETFs:
Im Jahr 1971 entwickelten William Sharp und Bill Fouse vom US-Finanzdienstleister Wells Fargo den ersten Indexfonds für institutionelle Investoren, den „Samsonite Pension Fund“. Er entstand aus der Idee, einen Markt möglichst genau durch ein Produkt abzubilden. Dieser weltweit erste Indexfonds war von von Samsonite Junior, Sohn des berühmten Koff erfabrikanten und Schüler von Markowitz, angeregt worden und bildete die 1.500 Einzelwerte ab, die damals an der New York Stock Exchange gelisteten waren. Ein Preis wurde jedoch nur einmal am Tag festgelegt. Positionen im Verlauf eines Handelstages kurzfristig auf- und abzubauen, war nicht möglich. Im Jahr 1975 gründeten John Bogle und Burton Malkiel die Investmentgesellschaft Vanguard und legten den ersten indexbasierten Publikumsfonds für Privatanleger auf, den „Vanguard 500“. Die Fachpresse reagierte hämisch: „In Indexfonds anzulegen heißt, von vornherein auf Mittelmäßigkeit zu setzen“.
Der Handel kommt in Schwung:
Trotz aller Unkenrufe begann zwölf Jahre später, im Jahr 1987, der Handel von Cash Index Participations (CIPs) an der Philadelphia Stock Exchange und von Index Participation Shares (IPS) an der American Stock Exchange. Ein Jahr darauf, 1988, kam der erste Indexfonds für institutionelle Investoren in Deutschland in den Handel, der „CB German Index Fund“. Emittent war die Luxemburger Commerzbank-Tochter CB German Index Fund Company. Noch einmal ein Jahr später startete in Kanada der Handel mit den auf dem TSE-35-Index basierenden Toronto Index Participation Shares (TIPS). TIPS waren das erste aktienähnliche Instrument zum Indexhandel. Wenig später wurden die Toronto 100 Index Participations (HIPs) nach dem gleichen Prinzip eingeführt.
Kommerzieller Erfolg weltweit:
Seit den Neunzigerjahren wird das Geschäft mit ETFs immer beliebter: Im Jahr 1990 wurde der Zulassungsprozess für ETFs in Gang gesetzt. 1993 wurde mit dem Standard & Poor‘s Depositary Receipt (SPDRs), „Spider“ genannt, der erste kommerziell erfolgreiche ETF an der American Stock Exchange gelistet. In den vergangenen Jahren brachen sich ETFs im weltweiten Geschäft Bahn. Im April 2000 startete der ETF-Handel in Deutschland, Großbritannien, Israel, der Schweiz und Schweden. 2004 wurden die ersten Gold- und Immobilien-ETFs aufgelegt, gleichzeitig auch ETFs für Schwellenländer. 2005 kamen ETFs unter anderem nach Osteuropa, Südafrika und Irland. Darüber hinaus wurden Strategie- und Rohstoff-ETFs in den Handel gebracht. Heute gibt es eine schier unübersichtliche Vielfalt an ETFs und sie gelten als eine der derzeit beliebtesten Anlagemöglichkeiten.
Eine Sonderpublikation zum Thema ETFs können Sie kostenlos herunterladen unter http://www.godmode-trader.de/downloads