Die Fed kauft und kauft und kauft
Bernecker Tagesdienst
Schöpft sie den für QE 2 vorgesehenen Finanzrahmen vollständig aus, steigt die Summe, welche die amerikanische Notenbank im Verlauf der Wirtschaftskrise in den Geldkreislauf gepumpt hat, auf 2,3 Billionen Dollar. Ein signifikanter Teil dieser Summe wurde aufgewendet, um amerikanische Staatsanleihen aufzukaufen. Die Kritiker dieser Stützungsmaßnahmen haben gestern prominente Unterstützung erhalten.
Mit James Bullard hat sich ein weiteres Mitglied der Fed offen für einen Kürzung des vorgesehenen Budgets ausgesprochen. Die Fed hatte im November des vergangenen Jahres angekündigt, für weitere 600 Mrd. Dollar amerikanische Staatsanleihen zu kaufen. Bullard schlägt eine Reduzierung auf 500 Mrd. Dollar vor und rät zugleich von einer Verlängerung des Stützungsprogrammes ab.
Der Markt ist bereits dabei, sich darauf einzustellen, dass die Fed die geldpolitischen Zügel zukünftig etwas enger halten wird. Die Rendite für Anleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren ist in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. Um Papiere mit einem Gesamtvolumen von 35 Mrd. Dollar an die Investoren zu bringen, musste das Finanzministerium eine Rendite von 2,26 Prozent in Kauf nehmen. Für den US-Haushalt sind dies keine guten Nachrichten. Spätestens im Mai wird man die Obergrenze für die Neuverschuldung erreicht haben. Einigen sich Demokraten und Republikaner nicht auf eine Anhebung, werden die Anleihezinsen weiter zulegen.