Der Schlussakt ergibt sich aus dem Widerspruch zwischen dem, was die Politik will und die Märkte akzeptieren

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 24.05.2012
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Actien-Börse

Die Zwischenergebnisse sind bereits erkennbar. Sämtliche Horror-Szenarien für das Ausscheiden Griechenlands, die seit nunmehr 18 Monaten herumgereicht wurden, erweisen sich als falsch. Der aktuelle Stand aller Berechnungen ist aus der Grafik erkennbar:


 

Ein „Gr-Exit“ kostet die Deutschen einen kumulierten Produktionsverlust von 1,1 % für insgesamt drei Jahre (2012 - 2014). Für alle anderen ist es mehr als das Doppelte und für Griechenland sind es - 4 %. Aufregend und vor allem apokalyptisch ist das Ganze aber nun wirklich nicht.

Der Zusammenbruch der Eurozone wäre dagegen eine echte europäische Wirtschaftskrise. Dieser Zusammenhang ist nicht zu leugnen und hätte schwerwiegende Folgen. Ein Exit Griechenlands reicht dafür allerdings nicht aus. Daher:

Die Griechen-Krise nun dafür zu nutzen, einen europaweiten unbegrenzten Schuldenschirm aufzu- spannen, der vor allem Frankreich und Italien nützt, ist die aktuell größte Gefahr. Gleichwohl:

Deutschland ist ökonomisch nicht Europa. Die relative Stärke ergibt sich aus dem hohen Globalisie- rungsgrad gegenüber den Nachbarn. Wie eng der DAX dabei mit dem Welthandels-Index korrespondiert, erkennen Sie auf den ersten Blick.

Der Beweis in Zahlen: Die Industrie-Ge- winne im DAX legten im vergangenen Jahr um 2 % auf 88 Mrd. € zu. Konzerne mit starker Globalisierung erhöhten ihre Gewin- ne um 47 %. Diejenigen mit dem größten Inlandsgeschäft verbuchten Rückgänge um 77 %. THYSSENKRUPP und E.ON waren die größten. Also je höher der Globalisierungs- grad, desto größer ist das Wachstum mit der Präsenz in den Schwellenländern.

Alle DAX-Konzerne verfügen zurzeit über knapp 80 Mrd. € Liquidität. Laut Umfrage gehen davon über 70 % in Investitionen außerhalb Deutschlands und davon nur 9 % in alte Industrieländer, der Rest in die Schwellenländer, um die Marktposition zu verbessern. Nebenbei: Nur 43 % aller Mitarbeiter dieser Konzer- ne arbeiten im Inland, 57 % weltweit. 

 

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