Der Mega-Trend: Smartphones

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 21.06.2009
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Heibel-Ticker Börsenbrief

Research in Motion, der Blackberry-Anbieter mit Sitz in Toronto, hat gestern Abend sein Quartalsergebnis veröffentlicht. Im Vorfeld war viel spekuliert worden: Werde der Wettbewerb zum iPhone von Apple sowie zum Pre von Palm die Gewinnmarge angreifen? Wird das ambitionierte Umsatzwachstum von 50% erreicht werden? Wann wird der Markt der Smartphones gesättigt sein?


Nun, die Sorgen erwiesen sich als überzogen: Der Markt der Smartphones ist groß genug für drei Anbieter. Die Gewinnmarge stieg auf sensationelle 43,6% an. Nachdem das Blackberry seit Jahren insbesondere bei Unternehmen sehr beliebt ist, hat das Unternehmen nun auch den Schwenk zu den privaten Anwendern geschafft. 80% der Neukunden im abgelaufenen Quartal waren Privatkunden.

Von Sättigung kann keine Rede sein, sowohl bei der Bestellung eines iPhones, als auch bei den neuesten Blackberry-Modellen gibt es mehrwöchige Wartezeiten, wenn sie nicht über einen Provider gehen.

Der Ausblick von Research in Motion war strikt nach dem Muster „wenig versprechen, viel liefern“, es wurde also eine Umsatzprognose am unteren Ende der Erwartungen ausgegeben.

Dennoch fiel der Kurs nachbörslich um 5%.

Na, da ist es doch einfach zu folgern, dass Anleger enttäuscht über die schwache Umsatzprognose seien. Das Kursminus von 5% deutet doch ganz klar darauf hin, oder?

Nun, diese Meldung tickerte zumindest über alle Nachrichtenkanäle und im nächsten Augenblick wird das Ende der Smartphone-Hysterie ausgerufen. Auch Apple und Palm haben nachbörslich abgegeben.

Wenn Sie sich aber vor Augen halten, dass der Kurs von Research in Motion in den vergangenen vier Monaten um 90% zugelegt hat, dann könnte es doch auch sein, dass dieses kleine Minus von 5% aufgrund von Gewinnmitnahmen verursacht wurde, oder? Wer 90% Gewinn mitgenommen hat und gestern Abend die Bestätigung seiner positiven Erwartung hörte, der ist doch nur clever, wenn er nun seine Gewinne nach Hause fährt, oder?

Heute früh war denn auch das Minus auf 1% geschrumpft. Apple eröffnete mit 2% im Plus und Palm sprang gar um 8% in die Höhe. Der Trend zum Smartphone ist intakt, ich erwarte schon bald einen weiteren Ausbau der Mobilfunknetze um die gestiegenen Datenvolumina transportieren zu können. Es ist genug Platz für drei Anbieter in diesem Markt, ohne dass Palm, Research in Motion oder Apple in einen Preiskampf eintreten müssten.

Doch ich glaube nicht, dass der Markt der Smartphones bei drei Anbietern stagnieren wird. Motorola, Nokia und Samsung arbeiten fieberhaft an ähnlichen Produkten. Und dann kommt es irgendwann an den Punkt, wo eben doch ein Preiskampf angezettelt wird. Nokia als Platzhirsch wird das tun können und müssen. Vielleicht sind die besten Zeiten von Research in Motion vorbei.

Wenn Sie eine Möglichkeit suchen, in diesem Megatrend zu spielen, dann schauen Sie sich einmal Qualcomm an. Das Unternehmen liefert die Funkchips mit den schnellsten Übertragungsraten, die in jedem Smartphone enthalten sind, egal ob von Research in Motion, Palm, Apple oder den künftigen Wettbewerbern. Leider ist Qualcomm mit einem KGV von 45 nicht mehr billig, aber das Unternehmen würde ich im Auge behalten und im Falle einer größeren Korrektur einsammeln.

Dieser Mega-Trend, wie ich den Smartphone-Markt nun einmal nennen möchte, ist um so beliebter an der Börse, da Sie derzeit keinen anderen Wachstumsmarkt finden: Der Solarmarkt ist überbevölkert, wir haben unsere Solarposition gerade rechtzeitig vor dem Ausverkauf dieser Tage deutlich reduziert. Der Biotech-Bereich zittert vor Angst vor den neuen Regulierungen der Obama-Administration, der das Gesundheitswesen reformieren will. Im Bereich der Softwareanbieter gibt es derzeit Übernahmen, also Konsolidierungen. Der Rohstoffsektor hängt am Nabel der Chinesen, und von dort kommen derzeit widersprüchliche Signale: Zuletzt hat China auf die US-Aktion „Buy American“ reagiert: „Buy Chinese“, sonst bedarf es einer Sondergenehmigung.
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