Der Markt kann heute die gute Stimmung aus New York übernehmen
Veröffentlicht von
Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
am
26.07.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:
Bernecker Tagesdienst
Gepaart mit soliden Zahlen ergibt sich heute in den wesentlichen Indizes neuer Schwung. Markttechnisch ergibt sich daraus zwar keine neue Erkenntnis, aber man arbeitet sich voran. Indes:
Bis zum 4./5. September wird nicht viel laufen. Das ist die gängige Meinung von Händlern in Frankfurt und auch New York. Die meisten Computerprogramme sind auf ein passives Trading eingestellt und kochen somit auf kleiner Flamme. Problematisch sind die sehr niedrigen Handelsumsätze. Je nach entsprechender Nachrichtenlage könnten bei dünnen Umsätzen starke Volalitäten erzeugt werden. Nehmen Sie also die Kurse des Augusts nicht zu ernst. Dennoch:
Heute Vormittag im DAX geben Fresenius Medical Care das Tempo mit 4,45 % im Plus an, dicht gefolgt von der Commerzbank mit 3,2 % und Fresenius mit 3,25 %. Insgesamt ergibt sich ein positives Marktbild, das sich auch auf die MDAX - und SDAX-Werte überträgt.
Eine Reihe von Schwergewichten prägen das Börsengeschehen von heute.
Nach der kritischen Ausein- andersetzung der Analysten mit dem Stresstest der europäischen Banken fokussiert sich heute alles auf die Deutsche Bank und die UBS. Die Rolle der deutschen Banken bei Veröffentlichung der Zahlen ist unange- nehm. Es sieht so aus, als ob sich die deutschen Institute um eine vergleichbare Offenlegung ihrer Portfolio Bestände drücken, was natürlich gar nicht gut ankommt. Einzelne Institute wie die Deutsche Bank bessern nun nach und legen das eigene Portfolio offen. Die Landesbanken wollen wohl folgen, aber das Ganze wirkt herumgebastelt. Hinzu kommt:
Dass ausgerechnet die Deutschen als einzige von 27 Teilnehmerstaaten die Unterzeichnung der neuen Kapitalregeln (Basel III) hinauszögern, wirkt ebenfalls befremdlich.
Insbesondere wenn man berücksichtigt, mit welchem vorauseilendem Gehorsam Basel II vor gut 8 Jahren umgesetzt wurde, obwohl es noch gar kein ratifizier- tes EU-Gesetz war. Für die Tagesdisposition hat das natürlich keine Bewandtnis. Allerdings bleibt anzumerken:
Die Gewinnqualität der europäischen und internationalen Banken heute einzuschätzen, ist so gut wie unmöglich. Die Gesetze zur Neuegelung der Kapitalausstattung sowie mögliche Schadensersatzforderungen und die Veränderungen im Geschäft sind drei Variablen, die keine zuverlässigen Prognosen zulassen. Die Quartalszahlen helfen dabei nur bedingt. Sie liefern zwar eine Momentaufnahme, aber tragen nicht dazu bei, die nachhaltige Gewinnqualität der Banken in eine adäquate Bewertung des Aktienkurses umzumünzen. Dieser Findungsprozess wird einige Zeit dauern, bis genügend Erfahrungswerte vorliegen. In dem Zusammenhang:
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