Der Euro Stoxx 50 stiehlt allen die Show

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 09.02.2011
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Aktionärsbrief

Während der S&P seit Jahresbeginn um 3,7 % zulegen konnte und der DAX sich mit 3,5 % plus knapp dahinter einreihen kann, schaffte der Euro Stoxx 50 mehr als 7 %. Woran liegt das? Setzt sich diese Outperformance fort?


Versicherungen, Banken und den Peripherieländern sei Dank. In Europa konnte die Mailänder Börse um satte 12 % zulegen. Der IBEX 35 in Spanien schaffte 10 %. Dazu kommt eine relative Stärke bei Versicherungs-, Bank- und Energiewerten. Diese sind im Euro Stoxx 50 besonders hoch gewichtet. Erinnern Sie sich bitte an unser Fazit der ersten Ausgabe diesen Jahres auf Seite 1. „In der zweiten Jahreshälfte 2011 könnte es zu einer ökonomischen Neubewertung der Problemländer kommen. Die Börsen dieser Länder nehmen das vorweg. Sie dürften im laufenden Jahr deutlich besser abschneiden als in 2010.“ Inzwischen hat sich die technische Ausgangslage derart verbessert, dass man sie mit der Situation des DAX im Oktober 2010 vergleichen kann. Damals setzte der DAX bei 6.300 Punkten zum Break an. Dem folgte eine 15 %-Rally innerhalb von vier Monaten. Das können wir uns für den Euro Stoxx 50 ebenfalls vorstellen. Ein entsprechendes Hebelprodukt haben wir Ihnen bereits im AK 03/11 an die Hand gegeben. Ökonomisch lässt sich konstatieren: Die fundamentalen Daten für die angeschlagenen europäischen Peripheriestaaten haben sich etwas verbessert. Sie werden quasi mitgezogen von der positiven Konjunkturentwicklung in Mittel- und Nordeuropa. So legten besonders die Exporte kräftig zu (Portugal 13,9 %, Irland 15,9 %, Griechenland 37,9 % und Spanien 25,3 % - jeweils gegenüber dem Vorjahr). Aber auch die Auftragslage verbesserte sich. Allerdings bleiben die Binnenmärkte dieser Länder weiter schwach. Strategisch bedeutet dies: Der Investitionsfokus sollte auf den großen internationalen Unternehmen liegen. Dazu zählen auch die Finanzwerte. Wir würden Unternehmen aus den europäischen Peripherieländern bevorzugen, die international gut aufgestellt sind und nicht überwiegend vom Heimatmarkt abhängen. Die negativen Effekte aus weiteren Sparmaßnahmen treffen diese Unternehmen weniger stark. Die Gewinnerwartungen dieser Unternehmen für 2011 sind überdurchschnittlich. Innerhalb des Stoxx 600-Universums werden ihnen Gewinnsteigerungen von mehr als 20 % zugetraut, während man bei den Unternehmen der „Nicht-PIGS“-Staaten nur ein Plus von 13 % erwartet. Dazu kommt ein sehr niedriger Bewertungsansatz. Das 2012er KGV im Euro Stoxx 50 beträgt gerade mal 8,1. Garniert wird dies mit schönen Dividendenrenditen von teilweise über 5 %. Fazit: Der Euro Stoxx 50 ist eine attraktive Spielwiese geworden. Titel wie AXA S.A., Saint Gobain, ENI, ING, LVMH (s. unter der Lupe), Repsol, Telefonica und Vivendi sind vor diesem Hintergrund aussichtsreich.
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