Der Diabetes-Markt wird sich innerhalb von 10 Jahren verdoppeln
Dann liegt der weltweite Umsatz bei rund 80 Mrd. $. Diese Perspektiven haben uns dazu bewogen, im Sommer 2011 die Aktie von Novo Nordisk in unser Allround Portfolio aufzunehmen. Nun wollen wir der gesamten Branche genauer auf den Zahn fühlen.
Der Pharmaindustrie eröffnet das epidemische Problem der Fettleibigkeit ein dauerhaftes Wachstum in diesem Sektor. Ein Blick auf die nebenstehende Grafik zeigt Ihnen, warum sie mit Aktien aus dem Diabetes-Sektor über die nächsten acht Jahre viel Geld verdienen werden. In den USA gelten rund 70 % der Menschen als übergewichtig. Ein Drittel der Erwachsenen ist fettleibig. Auch in Großbritannien, Mexiko oder Australien sind die Probleme ähnlich. In Deutschland liegt der Anteil Fettleibiger bei rund 15 %. Nur die Asiaten koppeln sich hier bislang mit Anteilen von 3 bis 4 % ab. Diese niedrigen Zahlen sind jedoch trügerisch:
Das Konsumverhalten der Menschen in den Schwellenländern ändert sich rasant. Man passt sich den westlichen Essgewohnheiten (kalorienreiche Kost) mehr und mehr an. Wenn 3 % der Chinesen fettleibig sind, so kommt man auf eine Zahl von 40 Millionen. Bereits heute stammen 40 % der weltweiten Diabetes-Fälle aus China und Indien. Die zunehmend steigende Lebenserwartung sorgt gleichzeitig für einen starken Anstieg des sog. Altersdiabetes. In den letzten 11 Jahren lag das durchschnittliche weltweite Wachstum von Diabetesfällen bei 8,4 % (s. Rand). In China liegen die Wachstumsraten mehr als doppelt so hoch. Etwa 90 - 95 % von ihnen leiden unter Typ-2-Diabetes, welche auf Übergewicht, Fehlernährung, Bewegungsmangel und Tabakkonsum zurückzuführen ist. Das eröffnet der Pharmabranche langfristig vielversprechende Geschäfte. Und das sind die Hauptprofiteure:
Die Granate des Sektors heißt NOVO NORDISK (WKN: A0M 9QL; 119,60 €). Das dänische Unternehmen ist auf dem Markt für Diabetesprodukte exzellent aufgestellt - besonders in Schwellenländern wie China, wo sein Marktanteil etwa 60 % beträgt. Novo Nordisk ist Marktführer im Segment der Insulinanaloga, das dank der besseren Eigenschaften dieser Präparate im Vergleich zu „menschlichem“ Insulin stark wächst, während das Umsatzwachstum bei Humaninsulin stagniert. Patentrisiken gibt es kaum. Brancheninsider gehen davon aus, dass es wohl jahrelanger Investitions- und Entwicklungstätigkeit bedarf, bevor Generika-Hersteller die absolute Marktdominanz von Novo Nordisk angreifen können. Permanent neue Entwicklungen sorgen zudem für eine prall gefüllte Pipeline. Mit einem KGV von 21 per 2013 ist die Aktie kein Schnäppchen. Das war sie aber noch nie. Natürlich würde man solch einen Wert am liebsten in einer kräftigen Korrektur kaufen. Nur weiß niemand, wann sie kommt.
Fazit: Deshalb kann man es sich kaum leisten, hier nicht investiert zu sein. Korrigiert der Wert dann doch, wäre das die Möglichkeit, die Position zu verbilligen.
Für den US-Pharma-Konzern ELI LILLY (WKN: 858 560; 41,98 $) wird der Diabetes-Markt immer wichtiger. Der Diabetes-Bereich macht heute bereits rund 28 % des Konzernumsatzes von 24,3 Mrd. $ aus. Das mit 2,4 Mrd. $ meist verkaufte Diabetes-Mittel von Eli Lilly verliert zwar 2013 seinen Patentschutz. Die technischen Herausforderungen, das Mittel zu kopieren, sind aber derart hoch, dass Nachahmerprodukte kaum profitabel sein können. Negative Auswirkungen sind hier nicht zu erwarten. Überhaupt gilt der Wert als attraktiv. Die Pipeline ist mit 12 Medikamenten in Phase III der klinischen Erforschung prall gefüllt. Das KGV von 11 per 2013 ist moderat. Fazit: Kein reiner Diabetes-Play, aber dennoch aussichtsreich.
APEX BIOTECHNOLOGY hat sich im Diabetes-Geschäft einen Namen gemacht. Das taiwanesische Unternehmen rückt den etablierten Anbietern von Blutzuckermessgeräten mit tiefpreisigen Teststreifen zuleibe. In den letzten vier Jahren stieg der Umsatz um 50 % auf umgerechnet rd. 50 Mio. €. Bis 2013 ist mit einem weiteren Umsatzschub um 30 % zu rechnen. Apex ist mit einer operativen Marge von 32 % hoch profitabel. Das KGV liegt bei 11, was alles andere als teuer ist. Allerdings ist die Aktie in Deutschland nicht handelbar und muss an der Heimatbörse geordert werden. Fazit: Etwas für Spezialisten, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen.