DAX 8.000? Der DAX folgt der Gewinnentwicklung der Unternehmen

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 17.11.2010
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Aktionärsbrief

Wie schon in den ersten zwei Quartalen können die meisten Firmen in der laufenden Berichtssaison die in sie gesetzten Erwartungen übertreffen. Besonders wichtig dabei:


Neben den Gewinnen gehen auch die Auftragszahlen durch die Decke. Diese haben das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Viele Unternehmen sitzen derzeit auf Rekordauftragsbeständen. Deshalb sind die optimistischen Gewinnschätzungen für 2011 absolut realistisch. Möglicherweise sind die Analysten sogar zu vorsichtig, was vollkommen typisch wäre innerhalb der ersten zwei Jahre eines Aufschwungs. Sie sind oft ein Spiegelbild der Konzernchefs, die sich anfangs stets zurückhaltend zeigen. Daraus folgt: Die Unternehmensgewinne treiben die Kurse. Für 2011 und 2012 wird ein Anstieg der DAX-Gewinne von 10 % und 12,5 % prognostiziert. Auch wenn man negative exogene Schocks nie ausschließen kann, ist eine Rezession 2011 praktisch ausgeschlossen und 2012 aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass die aktuellen Gewinnschätzungen stimmig sind, ist damit relativ hoch. Das bedeutet: Ändert sich das Bewertungsniveau deutscher Aktien innerhalb der nächsten 12 Monate nicht, müsste der DAX Richtung 7.500 Punkte laufen. Das resultiert allein aus der Gewinnsteigerung der Unternehmen. Derzeit liegt das KGV bei 11. Würde man dem DAX ein 2011er KGV von 12 zugestehen, würde der DAX schon im nächsten Jahr die Marke von 8.000 Punkten überspringen. Fazit: Das aktuelle Umfeld ist fundamental fest untermauert. Selbst wenn es keine Bewertungsaufschläge gibt, sollte sich der Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Kurzfristig: Irland ist der willkommene Anlass für eine Pause. Dennoch - der DAX hat in der letzten Woche wieder seine relative Stärke ausgespielt. Während die amerikanischen Indizes deutlicher korrigieren, konsolidiert der DAX auf hohem Niveau. Das kann sich noch bis Ende November fortsetzen. Anlass dafür ist Irland. Die Renditeabstände zu deutschen Staatsanleihen haben neue Rekordhöhen erreicht. Derzeit laufen die Planungen für den irischen Staatshaushalt 2011. Es besteht ein reales Risiko, dass es der Regierung nicht gelingt, den Haushalt am 7. Dezember im Parlament zu verabschieden. Die Refinanzierung Mitte 2011 wird dann in Frage gestellt. Dem würden wohl vorzeitige Neuwahlen folgen. Eine neue Regierung müsste in diesem Fall wahrscheinlich Hilfe unter dem Rettungsschirm der Europäischen Union suchen. Aus technischer Sicht tut diese Pause gut. So bauen die Aktienmärkte ihre überkaufte Markttechnik ab.
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