Dass Frühindikatoren nach einer Rezession nach dem ers- ten dynamischen Erholungsimpuls wieder abkippen, ist nicht ungewöhnlich

CURT L. SCHMITT Informationsdienste
Veröffentlicht von CURT L. SCHMITT Informationsdienste am 04.08.2010
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Frankfurter Börsenbrief

Auch wir hatten uns in den vergangenen Wochen wiederholt skeptisch zu den wieder abbröckelnden Konjunkturindikatoren geäußert. Die in den Medien vielfach diskutierte „Double-Dip-Recession“ ist und war für uns dage- gen nie ein Thema. Nebenstehender Chart bildet die durch- schnittliche Entwicklung des ISM-Einkaufsmanager-Indexes nach einer Rezession ab. Dabei zeigt sich, dass sich der ISM- Index in den ersten 12 Monaten nach einer Rezession stets dynamisch erholt, ihm dann aber die Luft ausgeht.


Meistens fällt der Index dann erst einmal wieder zurück, um sich dann später wieder zu erholen, wobei allerdings selten ein neues Hoch erreicht wird. Per saldo läuft der ISM-Einkaufsmanager- Index nach den ersten 12 Monaten unter Schwankungen seit- wärts. Wichtig: Zumindest innerhalb von 54 Monaten nach der Rezession bleibt der ISM-Index im Durchschnitt stets über der wachstumsverheißenden 50-Punkte-Marke. Ausreißer gibt es natürlich immer wieder, wie an der ebenfalls abgebildeten Bandbreite des ISM-Indexes zu sehen ist. Dass sich das Wachstum nach einer Rezession nach einem ersten, explosiven Erholungsimpuls wieder etwas abflacht, ist üblich und wünschenswert. Dies entspricht eher einer Normalisierung; das Wachstum kehrt zurück in einen normalen Pfad. Dass dieses Mal die Erholung besonders heftig war, ist angesichts der vorangegangenen, besonders heftigen Krise auch nicht sonderlich überraschend. Möglicherweise ist nun deshalb auch der nachfol- gende Rücksetzer etwas heftiger als sonst. Quintessenz ist: Dass der ISM-Einkaufsmanager-Index (und auch andere Frühindikatoren) nach einer 16 Monate währenden dynamischen Erholung nun wieder zurückfällt, ist kein Anlass für Horror-Szenarien, sondern entspricht der üblichen Entwicklung. Und auch wenn der ISM-Index nun die nächsten Monate und Jahre unter Schwankungen seitwärts laufen sollte, heißt das nicht, dass die Aktienmärkte nicht weiter zule- gen könnten. In den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten ist das oft genug bewiesen worden.
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