Das verwaltete Vermögen von Rohstoff ETPs legt trotz Mega-Crash zu

BörseGo AG
Veröffentlicht von BörseGo AG am 06.10.2011
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Gold- & Rohstoff-Report

Die extremen Verwerfungen an den Finanzmärkten haben sich auch auf Rohstoff-Investments stark ausgewirkt. Wenn auch je nach Region und Rohstoff an sich sehr unterschiedlich. Generell kann man eines schon einmal vorwegnehmen: Das Exposure der Investoren von Exchange Traded Products (ETPs) in Rohstoffe ist über all gestiegen. Je nach Region sind aber die Niveaus recht unterschiedlich. In den USA ist der Anteil von Rohstoffen am ETP-Gesamtmarkt mit Blick auf das verwaltete Vermögen vergleichsweise niedrig. Insgesamt hat die Dominanz der Edelmetall- ETCs von Juli auf August im Vergleich zu anderen ETFs und ETCs nach Assets under Management nachgelassen. Aus den monatlichen Analysen von BlackRock, zu dem der ETF-Anbieter iShares gehört, geht jedenfalls eindeutig hervor, dass die Rohstoffe offenbar trotz Verwerfungen an den Märkten im Vergleich zu anderen Assetklassen an Beliebtheit gewonnen haben.


 

Der SPDR Gold Trust, der lange Monate unter allen ETFs, ETNs und ETCs die meisten Assets under Management hatte, ist weltweit nun an zweiter Steller. Das gesamte verwaltete Vermögen lag Ende August bei 72,3 Milliarden US-Dollar. Auf Platz eins rangiert der SPDR S&P 500 mit 91,8 Milliarden US-Dollar. Im Juli dagegen waren die ersten neun ETPs mit den weltweit meisten Assets under Management ausschließlich RohstoffETFs oder ETCs. Der SPDR Gold Trust führte mit 66 Milliarden US-Dollar. Das sind 6,3 Milliarden US-Dollar weniger als Ende August. Auf Platz zwei folgte der iShares Silver Turs mit 12,6 Milliarden US-Dollar und danach kam der iShares Gold Trust mit 8,19 Milliarden US-Dollar. Platz vier wurde vom ETFS Physical Gold mit 6,92 Milliarden US-Dollar, Platz fünf vom PowerShares DB Commodity Index Tracking mit 6,44 Milliarden US-Dollar und Platz sechs vom GBS Bullion Securities mit rund sechs Milliarden US-Dollar belegt. Es folgten der ETN iPath Dow Jones-UBS Commodity Index Tracking, der PowerShares DB Agriculture Fund und der Oil Services HOLDRS. Von den 20 ETPs mit den weltweit größten Volumen waren Ende Juli 17 Rohstoff-Produkte. Nur in Europa hingegen landen Ende August gleich drei Exchange Traded Products in der Liste der zehn besten ETPs nach verwaltetem Vermögen: Auf Platz zwei ist der ZKB Gold ETF mit 9,9 Milliarden US-Dollar, auf Platz vier ETFS Physical Gold mit rund acht Milliarden US-Dollar und auf Platz sechs der GBS Bullion Securities mit 6,85 Milliarden US-Dollar.

Weltweit kommen Rohstoff-ETPs mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 61,6 Milliarden US-Dollar auf einen Marktanteil von 4,5 Prozent. Ende Juli waren es noch 3,9 Prozent mit Assets under Management in Höhe von 56,7 Milliarden US-Dollar. In den USA erreichen Rohstoffe lediglich einen Anteil von 2,3 Prozent. Auch in absoluten Zahlen ist das verwaltete Vermögen von Rohstoff-ETPs mit 20,7 Milliarden US-Dollar niedriger als in Europa. Im Vergleich zu Juli hat der Anteil des verwalteten Vermögens von Rohstoff-ETPs prozentual und absolut zugelegt. Da mals kamen die Assets under Management auf 18,7 Milliarden US-Dollar, was einem Anteil von 1,9 Prozent entspracht. Damit ist der Rohstoffanteil am gesamten verwalteten Vermögen aller ETFs und ETCs in den USA um 0,4 Prozent innerhalb eines Monats gestiegen.

In Europa teilen sich Rohstoffe Emerging Markets den dritten Platz. Der Marktanteil betrug Ende August bei beiden Assetklassen jeweils 11,9

Prozent. Im Juli lag der Marktanteil bei 10,3 Prozent bei einem verwalteten Vermögen 33,5 Milliarden US-Dollar, also rund 2,3 Milliarden weniger als Ende August. Hier sind die Assets under Management von ETFs, die einen Rohstoff-Index abbilden, ebenfalls gestiegen. Ende August kamen sie auf 35,8 Millionen US-Dollar – 2010 lag das verwaltete Vermögen noch bei 26,4 Million US-Dollar. Auch das verwaltete Vermögen der sonstigen ETPs, unter die vor allem Echange Traded Commodities (ETCs) fallen, die mehrheitlich Rohstoffinvestments sind, ist stark gewachsen und übertrifft die Assets under Management von Rohstoff-ETFs: Waren es Ende 2010 noch 26,4 Millionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen, sind es Ende August 35,8 Millionen US-Dollar.

Mal schauen was der September bringt – immerhin für die 38. Kalenderwoche gibt es schon Daten. Aus denen geht folgendes hervor: Europäische ETFs und ETCs aller Assetklassen haben in der Woche bis zum 23. September Verluste hinnehmen müssen. Das geht aus einer aktuellen Studie der Deutschen Bank hervor. Insgesamt summierten sich die Abflüsse auf 683 Millionen Euro. Die Situation an den Aktienmärkten war ebenfalls von Verlusten gekennzeichnet. Die meisten großen europäischen Indizes beendeten die 38. Kalenderwoche deutlich schwächer als die Vorwoche. Der französische Leitindex CAC gab um 7,3 Prozent nach, der DAX verlor 6,8 Prozent, der Euro STOXX 50 6,2 Prozent und der britische FTSE 5,6 Prozent. Auch der Goldpreis gab nach – und zwar um 9,6 Prozent. Die Abschwünge haben sich daher auch auf die diversen Exchange Traded Products ausgewirkt.

Offenbar haben nur wenige Anleger den zurückgegangenen Goldpreis für ein Investment über ETCs genutzt. Die Zuflüsse fielen mit 75 Millionen Euro moderat aus. Seit Jahresbeginn waren in diese Produkte 2,7 Millionen Euro geflossen. Was das verwaltete Vermögen angeht, verloren Gold-ETCs wegen des Kursrückgangs 1,6 Milliarden Euro an Assets under Management. Silber-ETCs verloren wegen des Kursrückgangs von 22,3 Prozent 800 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen. Das verwaltete Vermögen von Rohstoffprodukten ging insgesamt um 3,4 Millionen Euro zurück. Die Zuflüsse konnten das nicht kompensieren. Alle Rohstoff-ETFs und ETCs sahen insgesamt leichte Zuflüsse von einer Millionen Euro.

 
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