Das neue Milliardenspiel
Veröffentlicht von
Weimer Media Group GmbH
am
05.11.2009
In den nächsten Jahren müssen viele Mrd. US-Dollar in die weltweiten Energienetze investiert werden. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Netztechnik. Dieser Markt hat nach Expertenschätzungen ein bis zu 1.000-mal größeres wirtschaftliches Potenzial als das Internet. Hier erfahren Sie, wie Sie als Privatanleger davon profitieren können.
Der Erneuerung der Stromnetze liegt eine zentrale Vision zugrunde: das so genannte Smart Grid. Das Volumen der für die Umsetzung dieses Vorhabens notwendigen Investitionen wird auf rund 30 Mrd. Euro taxiert. Diese Summe entspricht rund 10% der gesamten Ausgaben für Stromübertragung und -verteilung in Höhe von circa 330 Mrd. Euro. Damit entsteht ein gigantischer neuer Markt, auf den große Industriekonzerne wie Siemens und General Electric genauso ein Auge geworfen haben, wie große Technologieunternehmen, beispielsweise Cisco, und eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Spezialanbieter.
Das intelligente Netz
Der Ausdruck Smart Grid ist zunächst einmal nichts anderes als der englische Begriff für ein intelligentes Stromnetz. Dahinter verbirgt sich jedoch die gesamte Organisation der modernen Stromnetze – von der Steuerung und Verteilung über die Speicherung bis hin zur Erzeugung der elektrischen Energie. Diese Stromnetze befinden sich seit längerem in einer Phase des Wandels. Während in der Vergangenheit regional autarke Stromnetze dominierten, sind diese in den letzten Jahren mehr und mehr – sogar länderübergreifend – vernetzt worden. Gleichzeitig führte das Aufbrechen der Monopolstrukturen dazu, dass die ursprünglich zentrale Stromerzeugung und -verteilung durch die Vielzahl neuer, kleiner Produzenten immer stärker dezentrale Strukturen annimmt. Das Energienetz der Zukunft soll ein intelligentes, sich selbst steuerndes System werden, das ein stabiles und vor allem effizientes Netzwerk bildet. Mit den neuen Technologien wird die gesamte physische Energie-Infrastruktur und -Leistung in einer riesigen Kommunikationsplattform abgebildet und damit bidirektional steuerbar. Die Basis des Gesamtsystems bildet eine mittlerweile bewährte Technologie: Für die Datenübertragungstechnik wird das Internet- Protokoll genutzt. Der Informationsfluss und die Steuerung verlaufen im Stromnetz dann analog zum Internet.
Umweltschutz, der sich lohnt
Dieser Trend führt unweigerlich zu einer wesentlich größeren Komplexität. Das mag negativ klingen, ist aber für die zukünftige Energieversorgung der Menschheit von entscheidender Bedeutung. Schließlich lassen sich durch verteilte, regenerative Energiequellen wie Photovoltaik, Windkraft und Geothermie, beachtliche Mengen an Strom erzeugen und ohne große Verluste ausliefern. Neben der besseren Einbindung sauberer Energiequellen können intelligente Netze also einen weiteren wichtigen Beitrag leisten: Bislang gehen nach Schätzungen von Experten fast 40% der elektrischen Energie beim Transport im Stromnetz verloren. Damit soll in Zukunft Schluss sein. Um dies zu erreichen, müssen unter anderem in jedem Haushalt Messgeräte installiert werden, die direkt mit dem Stromversorger kommunizieren. Dazu kommen auf Seiten der Infrastrukturbetreiber Investitionen in den Aufbau intelligenter Stromzwischenspeicher und Hochspannungsnetze einer neuen Generation.
Die Jahrhundertchance
Es ist daher kaum verwunderlich, dass viele große Konzerne Smart Grid bereits als zukünftiges Wachstumsfeld ausgemacht haben: IBM nimmt in den USA bereits die Umrüstung einer Stadt zur „Smart City“ in Angriff, und Cisco Systems kooperiert unter anderem mit dem Anbieter Yellow Strom in Deutschland. Jeff Immelt, der Vorstandschef von General Electric (GE), bezeichnete das Feld jüngst als „eine 3-, 4-, 5-Mrd.-Dollar- Gelegenheit für GE“, und auch Siemens ist mit von der Partie. Der Konzern besitzt das derzeit breiteste Technologieangebot in diesem Bereich und möchte in den nächsten fünf Jahren Erlöse in Höhe von bis zu 5 Mrd. Euro mit entsprechenden Produkten und Dienstleistungen erzielen. Für den Chef von GE ist Smart Grid „die größte Investmentchance in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts“.
So bekommen Sie den Trend in den Griff
Mittlerweile ist das Thema zwar in den Medien angekommen, doch der Trend befindet sich nach wie vor in einer Frühphase. Tatsächlich lässt sich auch zum heutigen Zeitpunkt kaum abschätzen, wer am Ende zu den Gewinnern des Wandels gehören wird. Neben den oben genannten Konzernen erhoffen sich natürlich auch die großen Energiekonzerne wie E.ON und RWE neue Wachstumsimpulse. Anleger, die gezielt auf das Thema setzen wollen, tun daher gut daran, einen breiten Mix zu wählen. Genau hier besteht jedoch derzeit noch eine Lücke. Bislang gab es weder einen Fonds, ETF noch ein Zertifikat, welches die relevanten Anbieter bündelt. Die Deutsche Bank bietet Anlegern jetzt als erster Emittent die Möglichkeit, diversifiziert in diesen Zukunftsmarkt zu investieren. Das Smart Grid Top Select-Zertifikat ist an die Wertentwicklung eines Aktienbaskets gebunden, der aus den Aktien von elf Unternehmen besteht, die sich operativ mit dem Aufbau intelligenter Stromnetze beschäftigen. Für das endlos laufende Zertifikat fallen keine Managementgebühren an, im Gegenzug behält der Emittent die Dividenden ein. Da die Dividenderendite derzeit lediglich rund 1% beträgt, ist dies zumindest kurzfristig kein Problem. Eine regelmäßige Anpassung findet nicht statt, sollten es die Ereignisse erfordern, kann der Aktienkorb jedoch angepasst werden. Das Zertifikat partizipiert, unter Berücksichtigung der Wechselkursänderungen, im Verhältnis eins zu eins an der Entwicklung des Korbes. Da alle Aktien in US-Dollar notieren, ergibt sich somit ein Wechselkursrisiko.
Noch einen Schritt voraus
Unter den elf Auserwählten finden sich neben so namhaften Konzernen wie Cisco Systems, General Electric und IBM auch die Firmen Itron, ITC Holdings, American Superconductor, Telvent, EnerNOC, Echelon, Comverge und Digi International. Bis auf die beiden Letzteren sind die Aktien mit 10% jeweils gleichgewichtet. Comverge und Digi teilen sich den zehnten Platz und haben jeweils ein Gewicht von 5%. Obwohl die im Basket enthaltenen Firmen fast alle weltweit operieren, ist der Korb doch sehr stark auf die Entwicklung in den USA zugeschnitten. Dies mag der Tatsache geschuldet sein, dass das Thema aufgrund der stark veralteten Netze in den Vereinigten Staaten eine besondere Brisanz besitzt und sich die amerikanische Regierung dem Thema in besonderer Weise angenommen hat: So werden dafür 3,4 Mrd. US-Dollar aus dem Stimulus-Programm bereitgestellt. Trotzdem stellt diese geografische Einschränkung ein erhebliches Manko dar. Schließlich sind sowohl Siemens als auch die Schweizer Firma ABB in diesem Segment hervorragend aufgestellt und können mit einem umfassenden Produktangebot aus einer Hand glänzen. Dass diese Sichtweise nicht Ergebnis europäischer Selbstüberschätzung ist, beweist der Blick auf einen neuen Index: Vor wenigen Tagen lancierte die amerikanische Technologiebörse NASDAQ in Zusammenarbeit mit der renommierten Beratungsfirma Clean Edge den Smart Grid Infrastructure-Index (Kürzel: QGRD). Unter den dort enthaltenen 28 Firmen finden sich zahlreiche europäische Werte, wie beispielsweise Schneider Electric, SMA Solar, ABB, Siemens und Telvent.
Fazit:
Für Anleger, die auf das äußerst heiße Thema Smart Grid setzen möchten, könnte es sich trotzdem lohnen, sich das Papier der Deutschen Bank rasch ins Depot zu legen. Aufgrund der hohen Fördergelder und der meist schnelleren Umsetzung bzw. Vermarktung neuer Technologien, dürften die hier gebündelten amerikanischen Unternehmen auch zu den ersten zählen, die aus dem Thema Smart Grid Kapital schlagen. Die jüngste Entwicklung der Notierungen der Branchenspezialisten Televent, EnerNoc und Echelon weist hier die Richtung. Trotzdem sollten Anleger weiterhin die Augen nach einem Produkt offen halten, das auf dem neuen NASDAQ- Index basiert. Mittelfristig könnte diese dann geografisch und wechselkurstechnisch breiter aufgestellte Benchmark dann die noch bessere Wahl sein.
Das intelligente Netz
Der Ausdruck Smart Grid ist zunächst einmal nichts anderes als der englische Begriff für ein intelligentes Stromnetz. Dahinter verbirgt sich jedoch die gesamte Organisation der modernen Stromnetze – von der Steuerung und Verteilung über die Speicherung bis hin zur Erzeugung der elektrischen Energie. Diese Stromnetze befinden sich seit längerem in einer Phase des Wandels. Während in der Vergangenheit regional autarke Stromnetze dominierten, sind diese in den letzten Jahren mehr und mehr – sogar länderübergreifend – vernetzt worden. Gleichzeitig führte das Aufbrechen der Monopolstrukturen dazu, dass die ursprünglich zentrale Stromerzeugung und -verteilung durch die Vielzahl neuer, kleiner Produzenten immer stärker dezentrale Strukturen annimmt. Das Energienetz der Zukunft soll ein intelligentes, sich selbst steuerndes System werden, das ein stabiles und vor allem effizientes Netzwerk bildet. Mit den neuen Technologien wird die gesamte physische Energie-Infrastruktur und -Leistung in einer riesigen Kommunikationsplattform abgebildet und damit bidirektional steuerbar. Die Basis des Gesamtsystems bildet eine mittlerweile bewährte Technologie: Für die Datenübertragungstechnik wird das Internet- Protokoll genutzt. Der Informationsfluss und die Steuerung verlaufen im Stromnetz dann analog zum Internet.
Umweltschutz, der sich lohnt
Dieser Trend führt unweigerlich zu einer wesentlich größeren Komplexität. Das mag negativ klingen, ist aber für die zukünftige Energieversorgung der Menschheit von entscheidender Bedeutung. Schließlich lassen sich durch verteilte, regenerative Energiequellen wie Photovoltaik, Windkraft und Geothermie, beachtliche Mengen an Strom erzeugen und ohne große Verluste ausliefern. Neben der besseren Einbindung sauberer Energiequellen können intelligente Netze also einen weiteren wichtigen Beitrag leisten: Bislang gehen nach Schätzungen von Experten fast 40% der elektrischen Energie beim Transport im Stromnetz verloren. Damit soll in Zukunft Schluss sein. Um dies zu erreichen, müssen unter anderem in jedem Haushalt Messgeräte installiert werden, die direkt mit dem Stromversorger kommunizieren. Dazu kommen auf Seiten der Infrastrukturbetreiber Investitionen in den Aufbau intelligenter Stromzwischenspeicher und Hochspannungsnetze einer neuen Generation.
Die Jahrhundertchance
Es ist daher kaum verwunderlich, dass viele große Konzerne Smart Grid bereits als zukünftiges Wachstumsfeld ausgemacht haben: IBM nimmt in den USA bereits die Umrüstung einer Stadt zur „Smart City“ in Angriff, und Cisco Systems kooperiert unter anderem mit dem Anbieter Yellow Strom in Deutschland. Jeff Immelt, der Vorstandschef von General Electric (GE), bezeichnete das Feld jüngst als „eine 3-, 4-, 5-Mrd.-Dollar- Gelegenheit für GE“, und auch Siemens ist mit von der Partie. Der Konzern besitzt das derzeit breiteste Technologieangebot in diesem Bereich und möchte in den nächsten fünf Jahren Erlöse in Höhe von bis zu 5 Mrd. Euro mit entsprechenden Produkten und Dienstleistungen erzielen. Für den Chef von GE ist Smart Grid „die größte Investmentchance in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts“.
So bekommen Sie den Trend in den Griff
Mittlerweile ist das Thema zwar in den Medien angekommen, doch der Trend befindet sich nach wie vor in einer Frühphase. Tatsächlich lässt sich auch zum heutigen Zeitpunkt kaum abschätzen, wer am Ende zu den Gewinnern des Wandels gehören wird. Neben den oben genannten Konzernen erhoffen sich natürlich auch die großen Energiekonzerne wie E.ON und RWE neue Wachstumsimpulse. Anleger, die gezielt auf das Thema setzen wollen, tun daher gut daran, einen breiten Mix zu wählen. Genau hier besteht jedoch derzeit noch eine Lücke. Bislang gab es weder einen Fonds, ETF noch ein Zertifikat, welches die relevanten Anbieter bündelt. Die Deutsche Bank bietet Anlegern jetzt als erster Emittent die Möglichkeit, diversifiziert in diesen Zukunftsmarkt zu investieren. Das Smart Grid Top Select-Zertifikat ist an die Wertentwicklung eines Aktienbaskets gebunden, der aus den Aktien von elf Unternehmen besteht, die sich operativ mit dem Aufbau intelligenter Stromnetze beschäftigen. Für das endlos laufende Zertifikat fallen keine Managementgebühren an, im Gegenzug behält der Emittent die Dividenden ein. Da die Dividenderendite derzeit lediglich rund 1% beträgt, ist dies zumindest kurzfristig kein Problem. Eine regelmäßige Anpassung findet nicht statt, sollten es die Ereignisse erfordern, kann der Aktienkorb jedoch angepasst werden. Das Zertifikat partizipiert, unter Berücksichtigung der Wechselkursänderungen, im Verhältnis eins zu eins an der Entwicklung des Korbes. Da alle Aktien in US-Dollar notieren, ergibt sich somit ein Wechselkursrisiko.
Noch einen Schritt voraus
Unter den elf Auserwählten finden sich neben so namhaften Konzernen wie Cisco Systems, General Electric und IBM auch die Firmen Itron, ITC Holdings, American Superconductor, Telvent, EnerNOC, Echelon, Comverge und Digi International. Bis auf die beiden Letzteren sind die Aktien mit 10% jeweils gleichgewichtet. Comverge und Digi teilen sich den zehnten Platz und haben jeweils ein Gewicht von 5%. Obwohl die im Basket enthaltenen Firmen fast alle weltweit operieren, ist der Korb doch sehr stark auf die Entwicklung in den USA zugeschnitten. Dies mag der Tatsache geschuldet sein, dass das Thema aufgrund der stark veralteten Netze in den Vereinigten Staaten eine besondere Brisanz besitzt und sich die amerikanische Regierung dem Thema in besonderer Weise angenommen hat: So werden dafür 3,4 Mrd. US-Dollar aus dem Stimulus-Programm bereitgestellt. Trotzdem stellt diese geografische Einschränkung ein erhebliches Manko dar. Schließlich sind sowohl Siemens als auch die Schweizer Firma ABB in diesem Segment hervorragend aufgestellt und können mit einem umfassenden Produktangebot aus einer Hand glänzen. Dass diese Sichtweise nicht Ergebnis europäischer Selbstüberschätzung ist, beweist der Blick auf einen neuen Index: Vor wenigen Tagen lancierte die amerikanische Technologiebörse NASDAQ in Zusammenarbeit mit der renommierten Beratungsfirma Clean Edge den Smart Grid Infrastructure-Index (Kürzel: QGRD). Unter den dort enthaltenen 28 Firmen finden sich zahlreiche europäische Werte, wie beispielsweise Schneider Electric, SMA Solar, ABB, Siemens und Telvent.
Fazit:
Für Anleger, die auf das äußerst heiße Thema Smart Grid setzen möchten, könnte es sich trotzdem lohnen, sich das Papier der Deutschen Bank rasch ins Depot zu legen. Aufgrund der hohen Fördergelder und der meist schnelleren Umsetzung bzw. Vermarktung neuer Technologien, dürften die hier gebündelten amerikanischen Unternehmen auch zu den ersten zählen, die aus dem Thema Smart Grid Kapital schlagen. Die jüngste Entwicklung der Notierungen der Branchenspezialisten Televent, EnerNoc und Echelon weist hier die Richtung. Trotzdem sollten Anleger weiterhin die Augen nach einem Produkt offen halten, das auf dem neuen NASDAQ- Index basiert. Mittelfristig könnte diese dann geografisch und wechselkurstechnisch breiter aufgestellte Benchmark dann die noch bessere Wahl sein.