Das kauft Warren Buffett!

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 28.05.2013
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Aktionärsbrief

Die Investorenlegende genießt in diesen Tagen mehr Popularität denn je. Die Aktie von Buffets Investmentholding Berkshire Hathaway hat seit Beginn des Jahres bereits um 25 % zugelegt. Das ist fast doppelt so viel wie der Kursanstieg des Dow Jones und des S&P 500. Der Grundstein des Erfolgs ist die Aktienauswahl von Buffett. Seine Kriterien: Ein einfach zu verstehendes Geschäft, ein stabiler Strom an Einnahmen über viele Jahre, eine attraktive Bewertung (innerer Wert) und ein eingespieltes Managementteam. Wir haben uns die Mühe gemacht, Buffets Investitionen der letzten Monate unter die Lupe zu nehmen. Auf vier Titel hat sich Buffett für das Jahr 2013 besonders eingeschossen.


1. DAVITA HEALTHCARE PARTNERS (WKN: 897 914; 125,12 $) - die Alternative zu Fresenius Medical Care. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Dialyse-Versorgung für rund 158.600 Patienten in 2.032 ambulanten Dialysezentren in den USA und Hauptkonkurrent von FMC. Die USA erleben derzeit einen regelrechten Dialyse-Tsunami. Hauptgrund ist der rasante Anstieg der Diabetes-Fälle in den USA. Was hat Diabetes mit Dialyse zu tun? Etwa 30 % aller Patienten mit Typ-1- oder Typ-2 entwickeln eine irreparable Nierenschädigung, welche eine regelmäßige künstliche Blutwäsche (Dialyse) erforderlich macht. Im Gegensatz zu FMC konnte Davita im ersten Quartal die Prognosen der Analysten schlagen und hat zugleich die Gewinnprognose am unteren Ende der Spanne erhöht. Warren Buffett hat den Anteil an Davita in den letzten Quartalen sukzessiv Richtung 15 % erhöht. Aus Angst vor einer Übernahme hat Davita jetzt ein Stillhalteabkommen mit Buffett geschlossen. Der stimmte zu, nicht über die 25 %-Schwelle zu gehen. Damit ist eine Übernahme wohl vom Tisch. Das große Interesse Buffetts an dem Konzern signalisiert aber, dass er Davita für unterbewertet hält. Analysten halten Richtung 2014/15 einen Gewinn je Aktie von 9 $ für möglich. Das entspräche einem KGV von 13,8. Dabei erwirtschaftet man Eigenkapitalrenditen von über 20 %. Dieser moderate Bewertungsansatz rechtfertigt höhere Kurse.
 

2. VERISIGN (WKN: 911 090; 47,40 $) ist das Internet. Das Unternehmen betreibt unter anderem die Top-Level-Domains .com, .net, .tv oder .org. sowie zwei der globalen Root- Nameserver und bietet allgemein Dienstleistungen für den sicheren Betrieb von Websites an. Die Wachstumsdynamik des Unternehmens liegt bei etwa 15 % p. a. Sämtliche Erwartungen der Analysten zum ersten Quartal wurden übertroffen. Der Gewinn je Aktie stieg von 42 Cent im Vorjahr auf 52 Cent. Vor Sonderbelasteungen wurden sogar 58 Cent je Aktie verdient. Am 14. Februar wurde der Buffett-Einstieg öffentlich. Er hat für rund 165 Mio. $ Verisign-Aktien gekauft. Wo liegt sein Ansatz? Für Verisign spricht ohne Zweifel die Verlängerung des Registry- Vertrages für .com- und .net-Domains um sechs Jahre bis Ende 2018. Dies sichert weitgehend konjunkturresistente Einnahmen über die nächsten fünf Jahre. Das KGV von 18 per 2014 ist in Anbetracht der sicheren Erlöse und der neuen Wachstumsdynamik sicherlich ausbaufähig.

3. CHICAGO BRIDGE & IRON (WKN: 693 235; 62,37 $) - Buffett setzt auf die Energiewende. Gekauft wurde die Position im ersten Quartal 2013. Der Kauf reiht sich nahtlos in die deutliche Aufstockung bei National Oilwell Varco (s. Rand) ein. Hintergrund dieser Beteiligung ist der Öl- und Erdgas-Boom in den USA aufgrund neuer Fördermethoden. Die USA werden dadurch zum Nettoexporteur von Energie. Wir hatten diesen Aspekt zuletzt immer wieder thematisiert. Mehrere Firmen warten auf die Genehmigung der Regierung für neue LNG-Export-Terminals und neue Pipelines. Hier wird sich im Jahresverlauf einiges tun. Chicago Bridge & Iron ist eines der größten auf Energie-Infrastruktur fokussierten Unternehmen in der Welt mit einem Umsatz von rund 11 Mrd. $. Der Gewinn je Aktie in 2013 wird um 4,35 $ taxiert. Daraus resultiert ein KGV von moderaten 14. Das Verhältnis von Börsenwert zu Umsatz liegt bei günstigen 0,6. Buffett erwartet über die nächsten Jahre einen kontinuierlichen Gewinnanstieg. Derzeit arbeitet die Aktie an der Überwindung des Allzeithochs aus dem Jahr 2007 um 63 $. Dem könnte eine Kursbeschleunigung folgen.
 

4. Hoch im Kurs steht DIRECTV (WKN: A1J 1EZ; 63,74 $). Das Unternehmen ist ein amerikanischer Fernsehsatellitenbetreiber, Programmanbieter und zugleich einer der größten Pay-TV-Anbieter der Welt. In den USA und in Kanada beziehen über 20 Millionen Haushalte ihre Programme über DirecTV. Zudem ist man sehr stark in Lateinamerika aufgestellt. DirecTV gehören die Tochtergesellschaften Sky Brazil (93 %) und PanAmericana (100 %) sowie 41 % an Sky Mexico. Der Umsatzanstieg von 8 % im ersten Quartal geht in erster Linie auf das starke Wachstum (+ 16 %) in Lateinamerika zurück. Mit einem KGV von rund 10 ist die Bewertung niedrig. Buffett hatte seine Beteiligung von 23 Mio. Aktien zu Beginn 2012 auf 34 Mio. Aktien zum Jahresende ausgebaut. Die Aktie notiert derzeit in der Nähe ihres 52-Wochenhochs und gilt weiterhin als aussichtsreich.


Fazit: Allen vier Titeln trauen wir über die nächsten 12 bis 18 Monate ein Potenzial von mindestens 25 % zu. Technische Korrekturen bieten jederzeit Nachkaufgelegenheiten.

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