China macht den nächsten Zinsschritt
Veröffentlicht von
Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
am
08.02.2011
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Bernecker Tagesdienst
Das Wirtschaftswachstum in China ist nur schwer in Schach zu halten. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres legte das BIP um 9,8 Prozent zu - deutlich stärker als erwartet. Für den roten Riesen ergibt sich ein Drahtseilakt. Einerseits darf man die Leitzinsen nur maßvoll anheben, um die konjunkturelle Entwicklung nicht abzuwürgen, andererseits soll ein Ausufern der Inflation verhindert werden. Heute wurde der Leitzins für Ausleihungen von 5,81 auf 6,06 Prozent angehoben. Einlagen werden künftig mit drei Prozent verzinst, bislang waren es 2,75 Prozent.
Die Regierung Chinas strebt im langfristigen Mittel eine Teuerungsrate von vier Prozent an. Zuletzt lag man mit 4,6 Prozent bereits deutlich darüber. In den kommenden Monaten wird es eher weiter nach oben denn nach unten gehen. Experten erwarten im Jahresmittel ein Rate von rund fünf Prozent. Insbesondere Lebensmittel sind betroffen, was die Staatsführung bereits dazu veranlasst hat, Unterstützungszahlungen für den ärmeren Teil der Bevölkerung zu leisten und staatliche Reserven freizugeben.
Die chinesische Regierung hat Angst vor Unruhen in der Bevölkerung. In der jüngsten Vergangenheit wurden bereits zahlreiche Maßnahmen getroffen, um der Lebensmittel-Verteuerung Einhalt zu gebieten. So wurden unter anderem Preiskontrollen angedroht und die Strafen für Hamsterkäufe verstärkt.
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