Börsengeflüster: GCI Industrie kämpft sich zurück
Veröffentlicht von
Performaxx-Anlegermedien GmbH
am
07.11.2010
Hinweis: In der Rubrik „Börsengeflüster“ präsentieren wir Ihnen in loser Abfolge interessante Gerüchte und Hintergründe aus dem Markt. Da der Wahrheitsgehalt von Gerüchten naturgemäß nicht genau überprüfbar ist, sollten Sie sich immer auch des erhöhten Risikos einer daraus abgeleiteten Anlageentscheidung bewusst sein.
Neue Strategie zeigt erste Früchte
Während das Beteiligungsunternehmen aufgrund der Insolvenz seiner Tochter der Pfaff AG 2008 in arge Schieflage kam und zudem zwei weitere Konkurse in seinem Portfolio verkraften musste, steht die frühere GCI Management nach ihrem Strategie- und Namenswechsel in GCI Industrie wieder vor interessanten und perspektivenreichen Zeiten. Wie das Unternehmen unterstreicht, konzentriert man sich nun nicht mehr auf riskante Sanierungen, sondern beteiligt sch an aussichtsreichen Industriebeteiligungen und möchte deren Entwicklung forcieren.
Derzeit hält GCI Industrie vier Mehrheitsbeteiligungen: das Elektromotorenwerk Grünhain, Zehnder Pumpen, Leipziger Solarpark sowie Maschinenfabrik Spaichingen. Dazu gesellt sich noch eine Minderheitsbeteiligung an dem Leasing-Unternehmen Vantargis. Nach Unternehmensangaben entwickeln sich alle Portfoliowerte recht erfreulich. Vor allem die Maschinenfabrik Spaichingen. Das Unternehmen ist Zulieferer für einen neuen Dieselmotor von Daimler, der sich großer Nachfrage erfreut. Die Geschäfte laufen dort so gut, dass sich der Umsatz wohl von 85 Mio. Euro in diesem Jahr auf ca. 160 Mio. Euro in 2012 erhöhen wird. GCI Industrie hält an dem Zulieferer 94 %. Laut GCI Industrie dürfte der Gewinn sogar überproportional steigen.
Kapitalerhöhung so gut wie gezeichnet
Das Management von GCI Industrie plant für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 100 Mio. Euro und einem Gewinn von 2,5 Mio. Euro. In 2011 erwartet man bei einem Umsatz von 155 Mio. Euro einen Gewinn von 4,0 Mio. Euro. Bis 2012 soll dieser sogar auf 5,5 Mio. Euro ansteigen. Hält man sich vor Augen, dass die Beteiligungsgesellschaft in 2009 noch einen Verlust von 7,6 Mio. Euro ausweisen musste, ist das ein beeindruckender Turn-around.
Um seine Position weiter zu stärken, führt GCI Industrie derzeit eine Kapitalerhöhung durch. Es können rund 2,9 Mio. Aktien zu 1,00 Euro bezogen werden. Laut Vorstand Dr. Wahl werden alle nennenswerten Aktionäre sowie das Management daran teilhaben. Zudem ist ein Fonds aus Großbritannien, der zuletzt oftmals das Management von GCI Industrie kritisierte, aus dem Gesellschafterkreis ausgeschieden. Dafür hat sich die Gründerfamilie der Maschinenfabrik Spaichingen indirekt an GCI Industrie mit 21 % beteiligt. Auf Basis der durch die Kapitalmaßnahme erhöhten Aktienzahl von 29 Mio. Aktien ergibt sich anhand der Unternehmensschätzungen ein KGV 11 von 8 und ein KGV 12 von lediglich 5,8.
Fazit
Nach ihrem Strategiewechsel verfügt GCI Industrie über interessante Perspektiven. Die Portfoliounternehmen überzeugen, insbesondere die Maschinenfabrik Spaichingen. Nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung wird die Beteiligungsgesellschaft über eine solidere Finanzsituation verfügen. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir die Aktie zum spekulativen Kauf.