Bloß nicht zu vorsichtig sein!

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 08.02.2012
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

In der aktuellen Marktsituation gilt vor allem: Dabei sein ist alles! Viele Anleger sind wegen der weiterhin vorhandenen Problemkomplexe skeptisch und schauen den dynamisch steigenden Kursen hinterher, ohne selbst ausreichend investiert zu sein. Natürlich ist die Skepsis berechtigt, denn beispielsweise die europäische Schuldenkrise ist auch weiterhin von einer abschließenden Lösung weit entfernt. Aber was derzeit viel wichtiger ist:


 

Liquidität ist der Treibstoff der Börse.

Und dieser Treibstoff ist momentan überreichlich vorhanden. Die jüngste dynamische Aufwärtsphase am Aktienmarkt wurde durch den 500 Mrd. € schweren Dreijahrestender der EZB gestartet. Und der nächste Tender steht schon in den Startlöchern.

Negative Aspekte wischt der Markt derzeit beiseite. Zudem gab es jüngst aber auch erfreuliche Zahlen, wie z. B. der US-Arbeitsmarktbericht für Januar. Mit 243.000 neu geschaffenen Stellen

hat die US-Wirtschaft deutlich mehr Jobs geschaffen als mit 150.000 erwartet worden war. Die Arbeitslosenquote ist von 8,5 % auf 8,3 % zurückgegangen und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar 2009 gefallen.

Seit Beginn des Jahres ist der DAX um bis zu 15 % gestiegen. Das war der beste Jahresauftakt seit Beginn der DAX-Berechnung im Jahr 1988. Berücksichtigt man auch die DAX-Rückrechnung bis 1973, ist das Jahr 2012 sogar so gut gestartet wie noch nie zuvor in den vergangenen 39 Jahren. Aber auch weltweit haben sich die Aktienmärkte seit dem Jahresbeginn außergewöhnlich gut entwickelt. Der „MSCI All-Country World“-Index, der die Aktienmärkte aus 45 Ländern abbildet, ist um 5,7 % gestiegen, was dem besten Jahresauftakt seit 1994 entspricht.

Trotz aller weiterhin existenter Risiken besteht derzeit das größte Risiko darin, die Schubkraft der aktuellen Aufwärtsentwicklung zu unterschätzen. Liquiditätsgetriebene Haussephasen laufen zumeist heftiger ab als sich die meisten vorstellen können. Auch die Rally der späten Neunziger Jahre war von einer extrem lockeren Geldpolitik der Fed ausgelöst worden. Dass diese Hausse in eine Blase mündete, die schließlich platzte, als die Fed zum Beginn des neuen Jahrtausends die geldpolitischen Zügel wieder straffte, braucht uns jetzt noch nicht zu interessieren. Darüber hinaus sind die Aktienmärkte im Gegensatz zur Jahrtausendwende nicht hoffnungslos überbewertet, sondern rangieren weltweit immer noch an den Untergrenzen der historischen Bewertungs-Spannen.

Wer jetzt auf eine deutliche Korrektur wartet, um zu niedrigen Kursen einsteigen zu können, wird 2012 vermutlich kaum oder gar kein Geld mit Aktien verdienen. Rücksetzer werden nur kurz sein und nicht besonders heftig ausfallen. Ein solcher Markt lässt üblicherweise viele, die den Einstieg auf niedrigerem Niveau suchen, nicht mehr hinein. Deshalb ist es in der aktuellen Marktphase besonders wichtig, beim Einstieg nicht um den letzten Prozentpunkt zu feilschen. Wichtig ist vor allem, überhaupt dabei zu sein. Rücksetzer, so sie denn überhaupt kommen, können dann immer noch zum Ausbau der Positionen genutzt werden. 

 

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