Bizerba: Intelligente Waagentechnik

Weimer Media Group GmbH
Veröffentlicht von Weimer Media Group GmbH am 23.10.2011
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BÖRSE am Sonntag

Der verschwenderische Umgang mit Lebensmitteln sorgte in den letzten Wochen für Aufsehen. 1,3 Mrd. Tonnen sind es der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO zufolge, die jährlich verderben. Insbesondere in den reichen Industriestaaten verschwinden Lebensmittel, die man eigentlich noch essen könnte, viel zu oft im Müll. Im Supermarkt lässt sich allerdings gegensteuern, wenn man intelligente Waagen- und Kassensysteme nutzt, um frische Ware zu verwalten. Solche Lösungen bietet das Unternehmen Bizerba aus Balingen an.


 

Es sind nicht nur die Verbraucher, die beim Einkaufen zu viel in den Einkaufswagen gelegt haben und später abgelaufenes Hackfleisch, schimmeliges Obst oder sogar noch genießbare Joghurts mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum in der Mülltonne entsorgen. Bereits bei der Herstellung, während des Transports, bei der Lagerung und im Handel gehen Lebensmittel verloren oder verderben. Deutsche Supermärkte entsorgen jedes Jahr 310.000 Tonnen Lebensmittel, so das Ergebnis einer Studie. Indem Warenströme geschickt verwaltet und gesteuert werden, lässt sich Verschwendung reduzieren. Dank moderner Software erkennt die Verkaufsleitung sofort, ob sich beispielsweise frische Produkte wie Gemüse schlecht verkaufen, und kann mit Sonderangeboten, die sie direkt vom Computer im Büro an Waagen und Kassen weiterleitet, umgehend reagieren. Somit lässt sich das Risiko senken, dass bei Ladenschluss große Mengen an frischer Ware entsorgt werden müssen, die am nächsten Tag nicht mehr verkäuflich wären. Solche und andere Lösungen für Kunden aus Handel, Industrie und Logistik stellt Bizerba her.

Waagen für Handel und Industrie Kern des Unternehmens ist die physikalische Größe Gewicht: Andreas Bizer, der für die Waagenbauwerkstätte Bizer arbeitete, erhielt von der Stadt Balingen im Jahr 1866 den Auftrag, eine große Brückenwaage zu bauen. Zwei Jahre später gründete er sein eigenes auf Waagen spezialisiertes Unternehmen, das er Bizerba nannte, indem er seinen Nachnamen mit den beiden Anfangsbuchstaben der Stadt Balingen verknüpfte. 1906 verkaufte der Unternehmensgründer seine Waagenwerkstatt an seinen Schwiegersohn Wilhelm Kraut. Als dieser schwer erkrankte, übernahm 1923 Wilhelm Kraut jun. die Firmenleitung. Unter seiner Ägide und mit Unterstützung seiner beiden Brüder Erwin und Arthur sowie seines Vaters kam es zu bedeutenden Innovationen im Waagenbereich, wie der sogenannten Neigungsschaltgewichtwaage, die 1925 patentiert wurde. Diese Waage kommt ohne Gewichte aus und erleichterte somit Kaufleuten ihren beruflichen Alltag. In den 1930er-Jahren stieg das inzwischen auf über 800 Mitarbeiter angewachsene Unternehmen in die Produktion industrieller Waagen ein, später folgten Schneidemaschinen sowie Preisauszeichnungsanlagen. Kontinuierlich wurden die Produkte weiterentwickelt. So lösten elektronische Waagen die mechanischen Messgeräte allmählich ab, sie erhielten Spezialfunktionen, die beispielsweise Anwendungen wie Wägen und Dosieren, Zählen, Preisanzeige oder den Druck von Etiketten ermöglichten. Heute sind moderne Waagen im Einzelhandel mit Kassen und Computern verknüpft und mit Touch-Bildschirmen und Multimediafunktionen ausgestattet. So können die Verkaufsmitarbeiter die Kunden umfassend zu Ernährungsfragen beraten, über

Nährwerte von Lebensmitteln informieren oder sogar Rezeptund Weintipps geben. Industriewaagen haben inzwischen ebenfalls Anschluss an den Computer. Kennzeichnungssysteme und Etiketten sowie Finanzdienstleistungen gehören zum Angebot von Bizerba ebenso wie Gewichtssensoren für die Automobilindustrie, die beispielsweise dazu dienen, einen Beifahrer-Airbag auszulösen. In fünfter Generation steht inzwischen Andreas Kraut als Vorsitzender der Geschäftsführung an der Spitze des Unternehmens, das in über 120 Ländern weltweit vertreten ist. Rund 3.000 Mitarbeiter sind für Bizerba tätig. Produziert wird nicht nur in Balingen, sondern auch in Meßkirch, Bochum, Österreich und der Schweiz sowie in Italien, China, den USA und Mexiko. 

 

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