Baskets auf Übernahmekandidaten - Offerten bringen satte Gewinne

Weimer Media Group GmbH
Veröffentlicht von Weimer Media Group GmbH am 11.03.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

zertifikate kompakt

Hohe Kursaufschläge sind bei Fusionen eher die Regel als die Ausnahme. Deshalb setzen Investoren gern auf Aktien mit Übernahmefantasie, sind doch bei einer Offerte schnell Gewinne von 20% und mehr zu erzielen. Allerdings bewahrheiten sich die Gerüchte nur in wenigen Fällen. Eine breite Diversifikation des Depots scheint daher sinnvoll. Private Anleger verfügen jedoch oft nicht über das nötige Kapital, um gleichzeitig auf mehrere Kandidaten zu setzen. Strategiezertifikate versprechen Abhilfe.


 

Daimler und Rolls-Royce wollen Tognum kaufen, LVMH bietet für die Schmuckfirma Bulgari. In beiden Fällen verdienten die Anteilseigner der Übernahmeziele prächtig: Die Tognum-Aktie kletterte am ersten Tag nach der offiziellen Bekanntgabe um 23%. Der Bulgari-Kurs legte sogar um fast 60% auf rund 12 Euro zu. Obwohl der Aufschlag relativ hoch ist, hielten Analysten der italienischen Bank Unicredit den Preis dennoch für gerechtfertigt. Immerhin eröffne die Kombination der beiden Unternehmen mittel- und langfristiges Wachstumspotenzial, schrieben sie vor kurzem in einem Kommentar. Mitte Januar hatten die Banker bei Bulgari allerdings noch mit einem Kursziel von 6 Euro zum Verkauf geraten. Auch der Tognum-Deal dürfte so manchen Experten überrascht haben: Denn Daimler hatte noch Mitte Dezember jede Absicht dementiert, beim Motorenbauer aufzustocken: „Wir halten 28,4% an Tognum und planen derzeit keinen weiteren Anteilserwerb.“

 

Bieterwettstreit besonders lukrativ

Nun scheint die Wirtschaftskrise ausgestanden, und Geld für Übernahmen ist da. Nach einer 2010 veröffentlichten Studie des Datenlieferanten Bloomberg verfügen die 1.000 größten Konzerne der Welt über rund 3.000 Mrd. US-Dollar an liquiden Mitteln. Dabei sind die Zinsen niedrig, und kaufwütige Finanzinvestoren tun sich schwer, die Preise der Übernahmeziele zu verderben. Denn viele Banken zögern bei der Kreditvergabe, müssen sie doch bis 2013 deutlich strengere Eigenkapitalvorgaben einhalten. Dagegen können sich Offerten trotz hoher Aufschläge auf den letzten Börsenkurs für den Bieter lohnen: Durch den Erwerb klei- nerer Spezialisten lassen sich neue Märkte leichter erschließen. Bei größeren Gesell- schaften winken Synergieeffekte, die sich zwar meist nicht vollständig realisieren lassen, aber mittelfristig doch zu spürbaren Einsparungen führen. Wesentlich teurer als geplant – und damit vielleicht sogar unrentabel – kann ein Deal werden, wenn es zu einem Bieterwettstreit kommt. Eine regel- rechte Schlacht lieferten sich beispielsweise im vergangenen Sommer die beiden Computergiganten Dell und Hewlett-Packard (HP) um die amerikanische Technologiefirma 3Par. Dell hatte zunächst 18 US-Dollar je Aktie offeriert und wurde von HP mit 24 US-Dollar überboten. Dell konterte mit 24,30 US-Dollar. So ging es einige Tage hin und her. Am Ende setzte sich HP durch und zahlte 2,4 Mrd. oder 33 US-Dollar je Anteilsschein für den Cloud-Computing- Spezialisten, dessen letzter Börsenkurs vor dem Wettstreit bei weniger als 10 US-Dollar gelegen hatte. Binnen weniger Wochen erzielten die 3Par-Aktionäre ein Plus von mehr als 200%. 

 

Trotz ausgefeilter Analysetools keine Erfolgsgarantie

Bei solchen Gewinnchancen müssen beileibe nicht alle Spekulationen aufgehen, um mit einem Portfolio aus Übernahmekandidaten überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Allerdings gehört erhebliches Wissen und viel Erfahrung dazu, aus der Vielzahl mögli- cher Firmen diejenigen herauszufiltern, bei denen in nächster Zeit wahrscheinlich eine Offerte abgegeben wird. Trotz ausgefeilter Analysetechnik bleibt es eine knifflige Angelegenheit, immer auf die aussichtsreichsten Aktien im Bereich Mergers & Akquisitions (M&A) zu setzen. Ein Wettkampf wie um 3Par ist nämlich die Ausnahme. Meist ist das Rennen größtenteils gelaufen, sobald die Übernahmeabsicht offiziell bekannt gegeben wird. „Investoren können von den oft sehr hohen Übernahmeprämien profitieren – aber nur, wenn sie frühzeitig in die betreffenden Unter- nehmen investieren“, sagt Sebastian Bleser, Zertifikate-Experte bei der Société Générale. Die französische Großbank hat deshalb ein Screening Tool entwickelt, um aus den 1.400 börsennotierten Gesellschaften Europas mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 2 Mrd. Euro diejenigen Unternehmen heraus- zufiltern, die als Übernahmeziele infrage kommen. Kriterien für die Auswahl sind das Kurs/Gewinn-Verhältnis, die Eigenkapitalren- dite, Umsatzvolumen und Gewinnentwicklung. Die entsprechenden Aktien werden von der Société Générale in ihrem M&A-Index zusammengefasst, der derzeit aus 23 Titeln besteht, darunter auch Bulgari. An deutschen Papieren sind die Pharmakonzerne Merck und STADA enthalten. Das M&A-Zertifikat bildet den Index nahezu eins zu eins ab. Die jährliche Managementvergütung von 0,85% wird täglich anteilig vom Kurs abgezogen.

 

Kaum Übernahmekandidaten aus Deutschland

Mit 1,5% per annum verlangt die Royal Bank of Scotland (RBS) etwas mehr für die Selektion ihrer 20 Top-Übernahmekandidaten. Dafür überprüfen die Briten ihren Private Equity and M&A Targets Total Return-Index auch viertel- jährlich und nicht nur einmal pro Jahr wie die Franzosen. In den Index gehen aber nicht nur potenzielle Übernahmekandidaten, sondern auch Unternehmen mit einer hohen Ertrags- kraft und einer niedrigen Verschuldung ein. Anlageuniversum ist der STOXX 600-Index. Kostenmäßig günstiger ist das Corporate Event II-Index-Zertifikat der Deutschen Bank, dessen jährliche Managementgebühr lediglich 0,75% beträgt. Allerdings ist die Zusammensetzung starr: 25 Unternehmen gingen zum Start gleichgewichtet ins Rennen. Wird eine Gesellschaft übernommen, fliegt sie aus dem Index, und die frei gewordenen Indexanteile werden auf die restlichen Aktien verteilt. Bisher kam allerdings noch keine Übernahme zustande. Für Deutschland gehen der Technologiekonzern Gea Group sowie der Düngemittelriese K+S ins Rennen. Flexibler handhabt die Schweizer UBS ihren M&A Europe Investable- Index, setzt er sich doch aus 56 Unternehmen zusammen, die unterschiedlich stark in die Indexberechnung einfließen. Die Favoriten der Analysten sind mit 3,04% gewichtet. Dazu zählen die deutschen Titel Continental, Gea Group, Klöckner, MAN und Symrise. Am Ende rangiert Beiersdorf mit 0,03%.

Fazit:

Das günstige Umfeld für Fusionen und Übernahmen eröffnet Anlegern in den kommenden Monaten enorme Rendi- techancen. Die richtigen Kandidaten frühzeitig zu erkennen, ist aber äußerst schwierig. Mit Index-Zertifikaten kön- nen Investoren nicht nur breit gestreut investieren, sondern auch verschiedene Strategien umsetzen.  

  

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