Auto-Krise spitzt sich zu

Veröffentlicht am 14.12.2008

Eine starke Zinssenkung der europäischen Zentralbank (EZB) um die 75 Basispunkte und weitere Verschärfung der Autokrise waren mit Sicherheit die wichtigsten Nachrichten der vergangenen Woche.


Viele Finanzexperten sehen diesen Schritt der EZB als historisch, weil so stark die Zinsen im EU-Raum noch nie in ihrer zehnjährigen Geschichte gesenkt worden waren.

Aber eine derart starke Zinssenkung war nach Ansicht von Volkswirten notwendig um die lahme Wirtschaft anzukurbeln. Solche Krisen gehören natürlich zur Marktwirtschaft, damit bereinigt sich nämlich der Markt. Aber dass die Finanzkrise zu einer Weltwirtschaftskrise führt und solche Ausmaße annehmen wird, haben die meisten Volkswirte damit nicht gerechnet. Deshalb nennt man die derzeitige Krise einmalig in der jüngeren Geschichte. Es fing alles Mitte 2007 mit der Immobilienkrise in den USA an. Da wir in einer globalen Welt leben, entwickelte sich einige Monate später alles zur weltweiten Finanz- und Kreditkrise.

Seitdem spitzte sich die Situation dramatisch zu - Das Weltfinanzsystem stand kurz vor dem Kollaps. Um die Krise zu bewältigen, haben gemeinsam die US-Regierung und die führenden Industrieländer der Welt die so genannte Konjunkturpakete verabschiedet, die Leitzinsen stark gesenkt und die Banken und große Unternehmen mit frischem Geld versorgt. Trotz enormer Staatshilfe für Banken und verschiedene Konjunkturpakete scheint die Krise noch längst
nicht bewältigt zu sein. Autoindustrie als Motor der Wirtschaft befindet sich in einer sehr schweren Krise und muss wegen der Krise die Produktion herunterfahren. Der Autoproduktionsstandort Graz (Magna) ist auch in Gefahr, weil die Chrysler-Produktion zur Gänze unterbrochen ist. Tausende Arbeitsplätze sind bedroht.

Nach der stärksten Zinssenkung in Europa seit zehn Jahren erwarten Experten nachhaltige positive Effekte. Wegen der fallenden Inflationsrate, hat die Europäische Zentralbank (EZB) noch mehr Spielraum für weitere Zinssenkungen um die Wirtschaft bei Bedarf zu unterstützen. Dadurch werden Kredite billiger, die Kaufkraft der Konsumenten wird gestärkt, also es scheint mir dies der richtige Weg aus der Krise zu sein.

Angst vor weltweiter Rezession

Zurzeit spielen die Anleger an den Börsen das Szenario einer weltweiten Rezession. Dadurch stieg die Nervosität der Anleger merklich an. Gründe dafür sind starke Schwankungen an den Börsen und besonders negative Äußerungen von Experten gegenüber der Weltwirtschaft. Zunächst einmal sollte man sich fragen ob alles was die „Experten“ – Panikmacher sagen, wirklich der Wahrheit entspricht.

Die Untergangsszenarien in Medien und Aussagen von skurrilen Experten nehmen in den letzten Tagen zu. Die Panikmacher haben die Nerven der Anleger extrem stark strapaziert, dass sie in Panik verfallen und ihre Aktien „fast“ ohne Grund verkaufen. Das ist aus meiner Sicht eigentlich vollkommen irrational, wobei muss auch gesagt werden, dass wir ja zurzeit Marktkapitulation erleben und dergleichen hat die Welt noch nie gesehen.

Doch die jetzige Finanzkrise bietet auch jedem eine gute Gelegenheit um mehr über die Börsenpsychologie zu erfahren, denn „nur“ dadurch wird der Markt in der einen oder anderen Richtung getrieben. Anbei sollte gesagt werden, dass Tiefstände„wahrscheinlich“ nochmals getestet werden! Wie Recht Börsenguru – Andre Kostolany hatte als er gesagt hat, dass die Börse gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten reagiert und dass alles nur Psychologie ist.

Hinweis: Meine Kolumne stellt nur meine eigene Meinung dar und keinesfalls als Aufforderung zum Kauf- oder Verkauf der Wertpapieren.

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